Vortrag von Lukas Staffler M.A. im Rahmen des KuK-Kolloquiums
Ein reger Kunst- und Kulturbetrieb lässt sich in der Geschichte Bayerns zu den unterschiedlichsten Zeitpunkten feststellen. Man denke beispielsweise an Orlando di Lasso, der das Münchner Hofleben im 16. Jahrhundert nachhaltig geprägt hat, oder an Richard Wagner, dessen Ringzyklus ohne die Patronage König Ludwigs II. wohl nie zustande gekommen wäre. Die Erforschung des kulturellen Lebens, besonders der Groß- und Residenzstädte, erfuhr im geisteswissenschaftlichen Diskurs große Beachtung. Die angestrebte Arbeit setzt dagegen ihren Fokus auf die "Provinz", auf das ländlich geprägte Altbayern und Bayerisch-Schwaben in der Zeit zwischen 1789 und 1933. Ziel ist es, basierend auf der Analyse von Strukturen, Akteuren und Spielräumen eine Studie vorzulegen, die Musik- und Theaterphänomene ihrer lebenswirklichen Bedeutsamkeit nach verortet und sie als Ausdrucksformen kultureller Identitätsbildung begreift. Ländliche "Lustbarkeiten" in einem Kontinuum zwischen Freizeitbeschäftigung und geistiger Erbauung, zwischen Selbstzweck und touristischer Vermarktung zu analysieren, ist hierbei zentrales Anliegen. Im Zuge meines Vortrags möchte ich Einblicke in Konzeption und Forschung geben, sowie bisherige Ergebnisse präsentieren - schlichtweg ein Werkstattbericht im laufenden Arbeitsprozess.
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