Robert Kessler: Tulip (Leuchte), 2009
Über das Kunstwerk
Beschreibung
Kessler integriert die Frischluftansaugrohre des Gebäudes (ZWW) in sein zweiteiliges Werk, wofür technische Lösungen – etwa der Einbau von Kondensatsperren zum Abscheiden des Wassers aus der Frischluft und das Einbringen von Beleuchtung – erforderlich sind (ebd.). Diese sinnvolle Verschmelzung von Kunst und Architektur ist eine Entwicklung, die zunehmend Eingang in die Kunst am Bau findet. So ist auch das Leuchtobjekt „Tulip“, das den Lichthof des ZWW erstrahlen lässt, für einen funktionalen Gebrauch als Lampe vorgesehen. Ein knallig orangerotes Tulpenblatt mit feinem schwarz-gelbem Skelett aus farbig lackiertem Metall krümmt sich hin zu einem gleißend hellen Ei, das die Lichtquelle birgt. Leichtigkeit prägt das Werk: Das überdimensionierte Blütenblatt schwebt im Raum und berührt kaum das leuchtende Ei aus Glas in seinem Kern.
Vertiefende Betrachtung
Das Tulpenblatt steht für Vergängliches, das Ei für einen Neubeginn, führt der Künstler aus (Kessler 2019 b). Mit dem farbigen Objekt erhält der Lichthof einen Mittelpunkt, der dem Raum wie auch dem Werk aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder neue Gestalt verleiht. (Text: Constanze Kirchner / )
Werkdaten
Lichtobjekt aus lackiertem Stahl, Eikörper Duranglas. Beleuchtung: 2 x 150 W HQ Leuchtmittel, Länge 1,90 x 1,00 x 1,30 m
Lage
Management Center des Zentrums für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW)
Robert Kessler
(*1956 Nürnberg) arbeitet nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München im Bereich der kinetischen Werke und Performances. Er schafft symbolische Werke, in denen menschliche Phänomene wie Liebe und Angst, Gewalt und Güte, Leben und Tod in mechanische Vorgänge übersetzt werden, die den Zusammenhang von Kräften anschaulich machen sollen. Seine Arbeiten sind eine Art symbolische Gedenkstätten.