Der Rundgang Nord bietet Ihnen die Möglichkeit spannende Kunstwerke der 1970er Jahre zu entdecken und zu erleben. Das Spektrum der Werke reicht von abstrakten Steinskulpturen, über Bronzeplastiken bis hin zu Werken aus Eisen und Edelstahl.

Besonders interessant ist dabei der Blickwinkel, der sich definitiv nach diesem Rundgang verändern wird. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen!

Im Nordosten des Universitätsgeländes liegt – als ältestes Gebäude auf dem Campus – ein gläserner Pavillon (Gebäude B; siehe Lageplan), in dem ursprünglich das Staatliche Hochbauamt untergebracht war, um die Bauentwicklung auf dem Campus zu begleiten. Heute befindet sich dort das Institut für Geographie. Der erste universitäre Bauabschnitt beherbergt die Katholisch-Theologische, die Philosophisch Sozialwissenschaftliche und die Philologisch-Historische Fakultät (D) sowie das Hörsaalzentrum (C). Weitläufig um diese Gebäude herum sowie in den beiden Innenhöfen gruppieren sich die, meist Ende der 1970er Jahre entstandenen oder angekauften Kunstwerke aus Bronze, Stahl oder Stein, die traditionellen Bildhauermaterialien.

 

Nahe des Universitätssees

Der Rundgang Nord startet im Zentrum des Campus‘ mit einem Werk von (1). Die Plastik aus dem Jahr 1973 wurde der Universität Augsburg 1996 geschenkt und 1996/97 an ihrem jetzigen Standort aufgestellt. Die Bronzearbeit aus zwei bewegten, amorphen Gebilden, die einen Spross umschließen, zeigt Wege der Abstraktion, bei der die Formen dramatisch und spannungsreich in Bewegung gesetzt werden. Läuft man einmal herum, erschließt sich die dynamische Formensprache, und der Umraum wird als Negativform anschaulich. Geht man von dort aus entlang des Sees nach Norden, trifft man auf das dreiteilige Werk von (2). Dieses stellt vor allem räumliche Bezüge her: Blickachsen verbinden das liegende Paar, die aufrechte Stele im Norden des Sees und den runden Brunnen im Innenhof der geisteswissenschaftlichen Disziplinen (D). Die unterschiedliche Oberflächenbehandlung des Steins im Herstellungsprozess der drei Einzelobjekte ist – neben der prägenden Formgebung, die sich auf den jeweiligen Standort bezieht, – das Zentrum von Peters Skulpturen.

 

Am nördlichsten Punkt des Campus’

Auf der Suche nach einem neuen Menschenbild – insbesondere nach den Katastrophen der beiden Weltkriege – entwickelten sich vielerlei künstlerische Ausdrucksformen, die Facetten des Mensch-Seins thematisieren. So spiegelt der monumentale sowie zugleich extrem schmale, verschlossene Helm von (3) die existenzielle Gefährdung durch den Wahnsinn des Menschen, der möglicherweise durch Bildung entgegengewirkt werden kann. Er warnt als Symbol des Friedens vor Gewalt und Krieg, genau dort, wo der Campus an seinem nördlichsten Punkt beginnt. Mittelpunkt des blockhaften Werks von (4) ist das formale Spiel mit Proportionen, Erhebungen, Wölbungen, Stegen, Graten, Linien, Flächen, Kanten, Massen und Volumen – passend platziert am Eingangsportal des transparenten und klar strukturiert gestalteten Gebäudes B.Wie alle dreidimensionalen Objekte muss man diese Plastik allseitig anschauen, erst dann lassen sich die Symmetrien und Bewegungen des Werks erfassen.

 

Mitten im Hörsaalzentrum

Die minimalistische Arbeit von Alf Lechner(5) im beschaulichen Innenhof des Hörsaalzentrums verfolgt ein Konzept, das die Rezipierenden einbezieht: Zwei Dreieckskörper sind – wie bei einem Legespiel – imaginativ variierend auf einer quadratischen Grundfläche zu platzieren. Zu dieser gedanklichen Leistung fordert Lechners Serie von Grafiken auf, die mit Blickkontakt auf das außen liegende Werk im Durchgang (Rampe) zwischen den Hörsälen (C) und alter Cafeteria (D) hängt. (Text: Constanze Kirchner)

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