Universität Augsburg: Architektur und Kunst am Bau auf dem Campus

Beitrag von Dr. Gregor Nagler (ehem. Wissenschaftlicher Mitarbeiter Kunstpädagogik)

Wie verhält es sich mit der Architektur und der Kunst am Bau? Was wird wie, wo und wann gebaut? Dieser und weiteren Fragen geht Dr. Gregor Nagler in seinem Beitrag auf den Grund. Anhand von Beispielen zeigt er auch Besonderheiten der Architektur auf dem Campus.

Architektur bildet Räume aus: innen Korridore, Zimmer oder Hallen, dagegen außen Straßen, Höfe oder Plätze. Ausschlaggebend für die Architektonik dieser Räume sollten ihre Funktionen sein, aus denen dann unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten abgeleitet werden können: kompakte oder gestaffelte Volumina, Geschlossenheit oder Transparenz, Glätte oder Textur, Schwere oder Leichtigkeit, Symmetrie oder Asymmetrie. Hierbei spielen Konstruktion und Materialien eine entscheidende Rolle für das Erscheinungsbild. Die Architektur einer Universität dient der Forschung, Lehre und Kommunikation. Sie wird deshalb idealerweise unterschiedliche Räume bieten, in denen allein oder in der Gruppe studiert werden kann.

 

Gesellschaftliche Dimensionen von Architektur

Was, wo und wie es gebaut wird, hat aber nicht nur eine funktionale oder gestalterische, sondern stets auch eine gesellschaftliche Dimension: Die Vorstellungen, die von einer Bildungsstätte herrschen – zwischen „Tempel des Wissens“ und „Offenem Ort des Gedankenaustausches“ werden das architektonische Erscheinungsbild bestimmen. Umgekehrt wird Architektur das Verhalten jeder Person beeinflussen, etwa, wo sie Fußwege erschließen, Treffpunkte vereinbaren oder Ruhezonen nutzen kann. Für Augsburg war die Gründung der Universität 1970 ein wichtiger städtebaulicher Impuls.
 

Planung der Universität Augsburg

Grundsätzliche Überlegungen aus den 1960er Jahren zur Anordnung der Bauten und Freiräume auf dem ehemaligen Flugplatzgelände der Firma Messerschmitt im Süden der Stadt (Stadtplanung: Vino Eisinger; Rahmenplan: Planungsgemeinschaft Benedek, Hagen, Koch & Uhlmann München 1975) bestimmen bis heute die Gestaltung der Architektur auf einem grünen Campus (Grünplanung: Gottfried Hansjakob). Ein zentraler Fußgängerweg in Ost-West-Richtung bildet das Rückgrat der Anlage und verbindet diese mit dem angrenzenden Wohnviertel. Entlang einer Geländeschwelle in Nord-Süd-Richtung wurde ein Grünstreifen mit Teich angelegt. Mit der Linienführung der Straßenbahn entstand eine weitere Achse in Nord-Süd-Richtung, die allerdings städtebaulich kaum gestaltet ist.
 

Architektur aus 45 Jahren

Die Universität Augsburg weist als vergleichsweise junge Institution Architektur der letzten 45 Jahre auf. Allen Gebäuden liegt deshalb die im 19. Jahrhundert wurzelnde Skelettbauweise zugrunde, die den Architekten große Freiheit bei der Anordnung von Innenräumen lässt. Die Außenwände haben in der Regel keine tragende Funktion mehr. Charakteristisch für die Zeit nach 1945 ist die zunehmende Trennung von Architektur und Bauschmuck. Statt von Kunst am Bau ist die Universität Augsburg deshalb von Kunst im öffentlichen Raum geprägt, mit mehr oder minder starkem Bezug zwischen Architektur und Kunstwerk oder Raum und Kunstwerk. Bauten wie Bildwerke ermöglichen einen Überblick über gestalterische Tendenzen der letzten 45 Jahre.

Das ehemalige Hochbauamt

Etwas abseits steht das ehemalige Staatliche Hochbauamt Augsburg (Baubeginn 1975 / Bauende 1976, Architekten: Peter Groß, Franz Geissler, Erdmann Hanel, Fritz Büttner; Gebäude B – siehe Lageplan), das durch große Glasflächen und vorgesetzte Säulen leicht und transparent wirkt (Abb. 1). Das geisteswissenschaftliche Fakultäts-gebäude (1975/1977, Staatliches Hochbauamt Augsburg; D; Abb. 2 und 3) sowie  das daran angegliederte Hörsaalzentrum (1976/1978, Staatliches Hochbauamt Augsburg; C; Abb. 4) weisen in mehrfacher Hinsicht plastische Qualitäten auf: Die Volumina sind durch gestaffelte Kuben sowie Vor- und Rücksprünge geprägt.

 

Abb.3: Gebäude D, Staatliches Hochbauamt Augsburg, 1975/1977
Abb.4: Hörsaalzentrum (Geb. C), Staatliches Hochbauamt Augsburg, 1976/1978

Einflüsse von Brutalismus und Quadratismus

Das wuchtige System aus Sichtbeton-Stützen und Kassettendecken, teils mit erkennbarer Schalungsstruktur, steht im Kontrast zu großen Glasfenstern. Dieses Gebäude-Ensemble in Augsburg weist damit zwar Gestaltungselemente des Brutalismus (von béton brut = roher Beton) auf, wirkt aber wesentlich feingliedriger und weniger prätentiös als etwa der Campus in Regensburg (ab 1965). Bei den Bauten der ab 1979 entstandenen Etappe – bestehend aus Mensa (1979/1983, Schrammel Architekten Augsburg; M; Abb. 5 und Abb. 6), Präsidium (1980/1984, Benedek, Hagen, Koch, Uhlmann, München; A; Abb. 7), Zentralbibliothek (1980/1985, Staatliches Hochbauamt Augsburg; E; Abb. 8), Staatsarchiv (1985/1989, Schrammel, Augsburg) sowie IHK-Fortbildungszentrum (1987/1989, Schrammel Augsburg) – ist die Konstruktion zwar ebenfalls offen gelassen, der Beton jedoch weiß gestrichen oder noch stärker mit Blech verkleidet.

Vor allem ihre Lage im Osten der Achse entlang des universitären Fußwegs sowie an der Hangkante (Bibliothek) verschafft diesen Bauwerken große Präsenz. Arkaden, Hallen und Durchgänge sowie Gebäudebrücken lassen für Passanten wettergeschützte Wege zu. Deutlich hebt sich von dieser Architektursprache das Institut für Mathematik mit angegliedertem Rechenzentrum und Teilbibliothek Naturwissenschaften (1986/1989, Staatliches Hochbauamt Augsburg; L; Abb. 9) ab: Die glatten, weißen Fassaden des strengen, mehrfach gestaffelten Blocks mit offenen Loggien auf dem Dach scheinen von Oswald Matthias Ungers „Quadratismus“ inspiriert.

 

Abb.5: Mensa (Geb. M), Schrammel Architekten, Augsburg, 1979/1983
Abb.6: Mensa (Geb. M), Schrammel Architekten, Augsburg, 1979/1983
Abb.7: Präsidium (Geb. A), Architekturbüro Benedek, Hagen, Koch, Uhlmann, München, 1980/1984
Abb.8: Zentralbibliothek (Geb. E), Staatliches Hochbauamt Augsburg, 1980/1985
Abb.9: Rechenzentrum/ Mathematik (Geb. L), Staatliches Hochbauamt Augsburg, 1986/1989

Das „leichtere Bauen“

Sie blieben aber auf dem Augsburger Campus ohne Nachfolge. Am Hörsaalzentrum für Wirtschaftswissenschaften (1986/1989, Staatliches Hochbauamt Augsburg, Franz Brugger, Lothar Thiel, Klaus Schultze, Wolfgang Hempfling; K; Abb. 10) zeichnet sich mit einer zentralen Passage mit Glasdach schon die Tendenz zum „leichteren“ Bauen ab, die schließlich bestimmend ist für die Sportanlagen (1990/1993, Hans Schuller + Gerhard Tham, Augsburg; V; Abb. 11), die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät (1992/1995, Krug und Partner, München; J) mit der Teilbibliothek Sozialwissenschaften (Abb. 12) sowie die beiden langgestreckten Riegel des Instituts für Physik (1994/1996, Hans und Stefan  Schrammel, Augsburg bzw. 1996/1998, Staatliches Hochbauamt Augsburg; R und S). Glasflächen, Rundfenster, sowie vorspringende Dächer oder beinahe schwebend vor die Fassaden gesetzte Balkone bestimmen das variantenreiche Erscheinungsbild.

Während bei den Bauten  für Wirtschaft und Jura (J und H) mit  alterndem Lärchenholz als Verkleidung sowie begrünten Dächern auf „Nachhaltigkeit“ gesetzt wurde (Abb. 13 und Abb. 14), hat das Institut für Physik (R und S) mit seinen Blechverkleidungen einen eher technischen Charakter (Abb. 15). Dieser entspricht der nutzungsbedingt aufwändigen Statik und Haustechnik. Auf dem Dach liegt eine große Photovoltaik-Anlage als Anzeichen für Energieeffizienz.

 

Abb.10: Hörsaalzentrum für Wirtschaftswissenschaftenn (Geb. K), Staatliches Hochbauamt Augsburg, Franz Brugger, Lothar Thiel, Klaus Schultze, Wolfgang Hempfling, 1986/1989
Abb.11: Sportanlagen (Geb. V), Hans Schuller + Gerhard Tham, Augsburg, 1990/1993 Hans Schuller + Gerhard Tham, Augsburg, 1990/1993
Abb.12: Teilbibliothek Sozialwissenschaften (Geb. F), Krug und Partner, München, 1992/1995
Abb.13: Teilbibliothek Sozialwissenschaften (Geb. F) und Juristische Fakultät (Geb. H), Krug und Partner, München, 1992/1995 Krug und Partner, München, 1992/1995
Abb.14: Juristische Fakultät (Geb. H), Krug und Partner, München, 1992/1995 Krug und Partner, München, 1992/1995
Abb.15: Institut für Physik (Geb. R und S), Hans und Stefan Schrammel, Augsburg, 1994/1996 und Staatliches Hochbauamt, Augsburg, 1996/1998 Hans und Stefan Schrammel, Augsburg, 1994/1996 und Staatliches

Neue Tendenzen seit der Jahrhundertwende

Seit 2000 wurde der Campus baulich verdichtet. Es kamen eine Kindertagesstätte (Staatliches Hochbauamt Augsburg), der innocube (2002/2004, Erika Schultze, Augsburg; U; Abb.16), das Institut für Informatik (2003/2009, Volker Staab, Berlin; N; Abb.17 und Abb. 18), die Finanzwirtschaftsinformatik mit dem Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (2008/2009, Seifert Hugues; I; Abb. 20), das Zentrum für Kunst und Musik (2009/2011, Knoche Architekten, Leipzig; G; Abb. 19) sowie das Zentrum für IT-basierte, technische Dienstleistungen (2009/2011, Seifert Hugues; I; Abb. 20) hinzu. Zahlreiche bestehende Gebäude wurden erneuert oder erweitert, wie die Mensa oder das Staatsarchiv (beide von Schrammel Architekten, Augsburg). Energieeffiziente Fassaden erlangten nun eine immer wichtigere Bedeutung. Verkleidungen aus Glas oder Metall in unterschiedlicher Farbigkeit oder Textur setzten die Architekten auch gestalterisch ein.

Besonders bildhaft geschah dies beim Institut für Informatik (N) mit einer friesartigen Anordnung von Grünglas und Streckmetall. Hier und beim Gebäude für Kunst und Musik (G) spielen auch die in ihrer Dimension und Gestaltung differenzierten, aufeinander bezogenen Innen- und Außenräume – Hallen,Höfe, Gänge, Rampen, Terrassen – eine entscheidende Rolle für die Wirkung der Architektur. Sie öffnen neue Wegstrecken und geschützte, gefasste Bereiche. Jeder Bauabschnitt der Universität zog das Aufstellen von Bildwerken nach sich, die Teil der öffentlichen Bauaufgabe sind, wobei der Aufstellungsort meist vorgegeben wird. Architektur, städtebauliche und landschaftliche Situation sowie Kunstwerk sind als Ensemble zu betrachten und stehen gestalterisch in Bezug zueinander.

 

Abb.16: innocube (Geb. U), Erika Schultze, Augsburg, 2002/2004 Erika Schultze, Augsburg, 2002/2004
Abb. 17: Institut für Informatik (Geb. N), Volker Staab, Berlin, 2003/2009 Volker Staab, Berlin, 2003/2009
Abb. 18: Institut für Informatik (Geb. N), Volker Staab, Berlin, 2003/2009 Volker Staab, Berlin, 2003/2009
Abb.19: Zentrum für Kunst und Musik (Geb. G), Knoche Architekten, Leipzig, 2009/2011 Knoche Architekten, Leipzig, 2009/2011
Abb.20: Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (Geb. I), Seifert Hugues, 2008/2009/2011 Seifert Hugues, 2008/2009/2011

Bezüge zwischen den Kunstwerken und Bauten

Diese Bezüge werden vor allem durch Material, Komposition bzw. Positionierung sowie Inhalt hervorgerufen. Yoshiyuki Miura, Erika Berckhemer oder Sabrina Hohmann-von Weizsäcker etwa wählen mit silbern glänzendem (Edel-)Stahl ein Material, das auch die umgebende Architektur bestimmt. Beton kommt bei Benoît Tremsals „Promenade“, als Brunnenbecken (Erika Berckhemer) sowie als Sockel von zum Einsatz. Das Material Glas fehlt völlig in den Kunstwerken. Häufiger jedoch setzen sich die Bildwerke in ihrem Material von der Architektur ab.

 

Auffällig ist, dass die Plastiken und Skulpturen meist aus „klassischen“ Materialien bestehen, Granit oder Kalkstein etwa (in Werken von Leo Kornbrust, , Nikolaus Gerhart oder Klaus Goth) oder auch Bronze (Christa von Schnitzler, Michael Croissant, Jürgen Goertz, Werner Schelenz oder Raoul Ratnowsky) – ein Material, das gerade in Augsburg mit seinen Bronzebrunnen große Tradition hat.

 

Mit der „Kälte“ der Beton- und der „Glätte“ der Glasarchitektur kontrastieren Bildwerke mit rostigen Oberflächen (von Hermann Kleinknecht, Lothar Fischer, Hiromi Akiyama, Joachim Bandau, Hans-Jürgen Breuste).

 

Beudeutung des Austellungsorts eines Kunstwerks

Einige Kunstwerke erhalten gerade durch ihre Lage im Raum und die daraus abgeleitete Komposition große Präsenz, etwa auf einer Anhöhe stehender Joachim Bandaus obeliskenartige Stele oder ganz besonders Lothar Fischers „sitzendes“ Pärchen. Letzteres ist durch seine zeichenhafte Gestaltung geradezu ein „Kennzeichen“ der Universität. Mehrere Künstlerinnen und Künstler, wie Leo Kornbrust oder Alf Lechner, spielen daneben mit Formen „aus dem Baukasten“, die  allerdings nur in Gedanken neu angeordnet werden können.

 

Beweglichkeit suggeriert auch Alf Schulers Rohr-Seilarbeit, die als (scheinbar) fragiles Pendel vor der „schweren“ Betonfläche des Großen Hörsaalzentrums (C) liegt. Hiromi Akiyamas „Koordinaten“ betonen die unterschiedlichen Standorte auf der Wiese und auf dem gepflasterten Platz vor den Eingängen des Hörsaalzentrums Physik (T), die Arbeiten Robert Kesslers dagegen den Eingangsbereich zum Management Center des Zentrums für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) (J).

 

Andere Werke scheinen Weglinien zu markieren: Klaus Goths Arbeit ist auf das WiWi-Hörsaalzentrum (K) gerichtet, die Keramikelemente Stephan Baumkötters durchziehen wie Chiffren den innocube und seine Umgebung. Zwei Künstlerinnen beziehen sich ganz dezidiert auf die Architektur als Maßstab: Mit den Sitzflächen ihrer feingliedrigen Stühle greift Sabrina Hohmann-von Weizsäcker die Erdgeschossebene der „leichten“ Architektur der Teilbibliothek Sozialwissenschaften (F) und der Jura- Fakultät (H) auf, Alexandra Lohner bildet  ihre Installation aus den maßstäblich  verkleinerten Grundrissen der drei Innenhöfe des Zentrums für Kunst und Musik (G).

 

Besonders eng mit seinem Umfeld verzahnt ist das Wandbild „Wandel“ von Yoshiyuki Miura: Die Abschnitte der Halle bestimmen die Anordnung Hunderter Metallstäbe, die im Vorbeilaufen eine kinetische Sequenz hervorrufen. Auch Andreas Bindls Wandrelief „Landschaft“ in der Universitätsbibliothek ist elementarer Bestandteil der Innenraumgestaltung im Foyer des ersten Stockwerks.

 

Schließlich nutzen einige Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, bildsprachlich auf die Funktion der Architektur als Universität zu verweisen; früher war dies Aufgabe der Bauplastik. Denn auffällig häufig wird das Thema Mensch bzw. Kopf gewählt (Werke von , Christa von Schnitzler, Lothar Fischer, Jürgen Goertz, Leo Kornbrust, Michael Croissant) – schließlich geht es an einer Universität um das Denken  und die Menschenbildung. Die Darstellungen erfahren jedoch keine Überhöhung durch aufragende Sockel oder sind gar dekorativer Teil der Architektur. Jonathan Borofskys „Schwebender“ etwa wirkt eher als „Anti-Held“.

 

Die Universität als Ort der Wissenschaft

Mehrere Kunstwerke nehmen ganz direkt auf wissenschaftliche Inhalte bestimmter Institute Bezug: Yoshiyuki Miuras „Wandel“ bezieht sich auf den Physik-Lesesaal, Jürgen Goertz‘ „Archiva“ auf das Staatsarchiv als Wissensspeicher, das „Trojanische Pferd“ der Künstlergruppe Inges Idee zielt ironisch gebrochen auf die Informatik, Hiromi Akiyamas „Koordinaten“ und Edgar Knoops „Mikado“ (nach der Fibonacci-Reihe) auf Formeln der Naturwissenschaften und Benoît Tremsals „Promenade“ mit ihrer, die Tonhöhen von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ abbildenden Formation auf das Zentrum für Kunst und Musik. Kaum ein Kunstwerk greift die Vergangenheit des Uni-Areals  als Teil eines Rüstungsbetriebes auf: Bei Hans-Jürgen Breustes „Rasterversion Drogheda“, das wegen der Trambahn versetzt wurde, und auch bei kann nur spekuliert werden, ob ein solcher versteckter Hinweis vorliegt.

 

Kunst in landschaftlichen Kontexten

Besonders charakteristisch für die Campusuniversität Augsburg ist, dass die Skulpturen und Plastiken zum Teil weit in den Grünflächen verteilt sind, Christa von Schnitzlers introvertierte Stele bezieht ihre Wirkung gerade daraus, dass hier keine Architektur als Folie dient; in ähnlicher Weise gilt dies auch für Herbert Peters Steinblöcke. Nils Udos, unter dem Neubau für Kunst und Musik „begrabener“„“ aus Blausternen, war sogar Teil der Campus-Landschaft und beinhaltete eine Anspielung auf das Motiv der blauen Blume in Novalis‘ Schrift „Heinrich von Ofterdingen“, in der Augsburg zum Schauplatz wird. Letztlich unterstreichen Architektur, Kunstwerke und Grünanlage des Uni-Campus‘ dessen Charakter als offene „Stadtlandschaft“ mit hoher Aufenthaltsqualität.

 

 

 

Literatur

Bickendorf, Gabriele/ Potdevin, Andrea/ Sölch, Brigitte: Universität Augsburg, 35 Jahre, Der Campus und seine Bauten. Augsburg 2005.

Lengger, Werner/ Paulus, Stefan/Weber, Wolfgang E. J. (Hg.): Stätte des Wissens. Die Universität Augsburg 1970–2010: Voraussetzungen, Entwicklungen, Perspektiven. Regensburg 2010, darin: Paulus, Stefan: Die Universität Augsburg zwischen Integration und Isolation. Standortdiskussion und Campuskonzept, S. 181–198 und Tragbar, Klaus, Eine kleine Stadtbaugeschichte der Universität Augsburg, S. 199–230.

Der Autor

Dr. Gregor Nagler
Lehrbeauftragter - Gestalten in der Fläche
Kunstpädagogik

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