Environmental Humanities. Beiträge zur geistes- und sozialwissenschaftlichen Umweltforschung erschienen
Der vierte Band der Internationalen Schriften des Jakob-Fugger-Zentrums leistet seinen Beitrag zum Verständnis der historischen Ursachen und der gegenwärtigen Herausforderungen der Umweltkrise, um so nachhaltige Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Augsburg/ARE/MH – Der jüngste UN-Klimabericht hat den gesellschaftlichen Handlungsbedarf zur Abwendung der aufziehenden Klimakatastrophe noch einmal nachdrücklich unterstrichen. Sie wird begleitet vom wahrscheinlich größten Artensterben in der Geschichte des Menschen. Wie kann und wie muss die Gesellschaft den existenziellen Umweltkrisen begegnen? Der Band Environmental Humanities, der in der Reihe Internationale Schriften des Jakob-Fugger-Zentrums an der Universität Augsburg erschienen ist, beleuchtet diese Fragen aus der Perspektive der geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen und trägt so nicht nur zum Verständnis der Krisen bei, sondern liefert Ansätze zu ihrer Bewältigung. Er rückt die ethischen, politischen, kulturellen, sozialen, literarischen und künstlerischen Dimensionen der Mensch-Umwelt-Beziehung in den Blick, die für das Verständnis der historischen Ursachen und der gegenwärtigen Herausforderungen der Umweltkrise ebenso unabdingbar sind wie für die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsperspektiven. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen verlaufen häufig transnational – sie reichen über die Grenzen einzelner Länder hinaus. Die Erforschung transnationaler Phänomene erfordert neue, fächerübergreifende Ansätze, für die das Jakob-Fugger-Zentrum an der Universität Augsburg steht. Die Reihe Internationale Schriften des Jakob-Fugger-Zentrums im Verlag V&R Unipress versammelt herausragende internationale Forschungen aus verschiedenen Disziplinen. Die Monographien und Sammelbände der Reihe widmen sich den Herausforderungen global vernetzter Gesellschaften aus unterschiedlichen Perspektiven. Prof. Dr. Matthias Schmidt ist Inhaber des Lehrstuhls für Humangeographie und Transformationsforschung am Institut für Geographie der Universität Augsburg. Er ist einer der Leiter des Forschungsbereichs Environmental Humanities am Wissenschaftszentrum Umwelt und Sprecher des vom Elitenetzwerk Bayern geförderten Internationalen Doktorandenkolleg „Um(welt)denken. Die Environmental Humanities und die ökologische Transformation der Gesellschaft“. Prof. Dr. Hubert Zapf ist Amerikanist und ebenfalls einer der Leiter des Forschungsbereichs Environmental Humanities am Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg. Environmental Humanities – eine Einführung in den Band
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Die Environmental Humanities als sich international etablierendes Forschungsfeld finden zunehmend auch im deutschsprachigen Raum Beachtung. Sie bieten einen inter- und transdisziplinären Rahmen, in dem das Umweltwissen der Geistes- und Sozialwissenschaften gebündelt und in seinem Beitrag zur ökologischen Umgestaltung der Gesellschaft erforscht wird.
Der von den Augsburger Wissenschaftlern Prof. Dr. Matthias Schmidt und Prof. Dr. Hubert Zapf herausgegebene Band versammelt Beiträge aus den Disziplinen Geschichte, Humangeographie, Philosophie, Literatur- und Kulturwissenschaften, Soziologie, Kommunikations- und Wirtschaftswissenschaften.
Internationale Schriften des Jakob-Fugger-Zentrums
Über die Herausgeber
Beiträge des Bandes
Matthias Schmidt und Hubert Zapf
Historische Ökologie(n) der Antike – Theorien, Fallbeispiele, Perspektiven
Christopher Schliephake
Ästhetisierung des ökonomischen Blicks. Alpine Landschaft und Naturwahrnehmung in Publikationen der Oekonomischen Gesellschaft
Lisa Kolb
Beschleunigte Stoffbewegungen im Anthropozän
Jens Soentgen
Environmental Humanities im Garten: auf der Spur von Technik-Umwelt-Verhältnissen
Astrid Schwarz
Narrative der Natur in der amerikanischen Kultur und Literatur
Hubert Zapf
Die Wüste in der zeitgenössischen literarischen Imagination: Jennifer Egans A Visit from the Goon Squad
Johanna Hartmann
Dialogische Narration und mehr-als-menschliche Kommunikation im Drama. Überlegungen am Beispiel von Chantal Bilodeaus Sila
Christina Caupert
Das Ergrünen der Revolution. Der Wandel des Naturbildes in Fidel Castros kubanischem Sozialismus
Andreas Benz
Die (Wieder-)Entdeckung von Ghanas Bauxit – Akteure, Strukturen und Narrative
Sebastian Purwins
Soziologische Diskursanalyse gesellschaftlicher Naturverhältnisse. Zur „Risiko-Wirklichkeit“ von „Hydraulic Fracturing“ in Deutschland, Frankreich und Polen
Reiner Keller, Claudia Foltyn, Matthias Klaes und Simone Lackerbauer
Die Medien und das Klimaengagement in Deutschland: Der Einfluss medialer Informationen auf individuelles Klimahandeln
Anja Kalch und Helena Bilandzic
Kivalina and the Human Face of the Arctic Climate Crisis
Senta Sanders
Das Framing von Klimawandeldiskursen in Kuba
Niklas Völkening und Mona Dürner
Umweltmigration und Immobilität am Urmiasee (Iran)
Sebastian Transiskus
Politische Ökologie in den Environmental Humanities
Matthias Schmidt
Die Kunst der Nachhaltigkeit: Agnes Denes’ „Wheatfield – A Confrontation“
Kirsten Twelbeck
Individuelle Nachhaltigkeitsorientierung und Unternehmertum: Eine empirische Validierungsstudie
Marcus Wagner und Valentin Ostarhild
Nachhaltigkeit und Autarkie. Versuch der fruchtbaren Ergänzung räumlicher und zeitlicher Qualitäten zweier Konzeptionen
Serge Leopold Middendorf
Wie nachhaltig ist die Gaia-Theorie nach James Lovelock? Eine philosophische Betrachtung
Madeleine Hugai
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