Nachruf auf Prof. Dr. Fritz Weidmann
Am 19.7.2023 verstarb Prof. Dr. Fritz Weidmann nach langer schwerer Krankheit. Er hinterlässt seine Frau Gertrud und zwei Kinder. Ein Nachruf von Prof. Dr. Georg Langenhorst, Augsburg und Prof. Dr. Hans Mendl, Passau. Von 1964 bis 1969 arbeitet Fritz Weidmann hauptamtlich als Lehrer an Schulen bei Landshut und in München. Im Jahre 1972 erfolgte die Promotion zum Dr. theol. im Hauptfach Religionspädagogik, Katechetik und Kerygmatik an der Universität München mit einer Dissertation zum Thema „Das Gebet im Religionsunterricht. Möglichkeiten und Grenzen einer Gebetserziehung im schulischen Religionsunterricht“. Prof. Dr. Georg Langenhorst, Augsburg / Prof. Dr. Hans Mendl, Passau
Fritz Weidmann wurde am 18.5.1936 in Berlin geboren und wohnte viele Jahre bis zu seinem Tod in Unterhaching bei München. Er besuchte die Volksschule und das humanistische Gymnasium in München, das er mit der Reifeprüfung im Jahre 1958 abschloss. Von 1958 bis 1964 studierte er Philosophie, Pädagogik, Psychologie und Theologie an der Universität München und an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising. 1964 legte er die Erste, 1967 die zweite Staatsprüfung für den Schuldienst ab.
Vom 1969 bis 1977 war er als Wissenschaftlicher Assistent bzw. Studienrat und Oberstudienrat am Lehrstuhl für Katholische Religionspädagogik und Religionslehre an der Pädagogischen Hochschule Augsburg tätig. Mit Wirkung vom 4.10.1977 erhielt Fritz Weidmann die Ernennung zum Ordentlichen Professor für Katholische Theologie (Schwerpunkt: Religionspädagogik, Didaktik des Religionsunterrichts und Religionspsychologie) an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Rheinland-Pfalz, Abteilung Koblenz, heute Universität Koblenz. Von 1980 bis 1983 war er Ordentlicher Professor für Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Universität Bayreuth.
Im Jahre 1983 wurde Fritz Weidmann zum Ordinarius auf den Lehrstuhl für Didaktik des Katholischen Religionsunterrichts und Religionspädagogik an der Universität Augsburg berufen. Dort wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2004. Von 1990 bis 1992 war er Prodekan, von 1992 bis 1994 Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät. Seit dem Wintersemester 1973/74 bis über die Emeritierung hinaus war Fritz Weidmann zudem als lehrbeauftragter Professor für Praktische Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Benediktbeuern tätig.
Fritz Weidmann war Herausgeber und Mitautor mehrerer Schulbuchwerke und Lehrerhandbücher für den Religionsunterricht und Grund- und Hauptschulen in Bayern. Sein in zahlreichen Publikationen belegtes wissenschaftliches Interesse galt einem Religionsunterricht, der von den lernenden Schülerinnen und Schüler seinen Ausgangspunkt nahm. Das von ihm erstmals im Jahre 1979 herausgegebene Handbuch „Didaktik des Religionsunterrichts“ prägte in vielen Auflagen über zwei Jahrzehnte hinweg die wissenschaftliche Religionsdidaktik. Fritz Weidmann beteiligte sich an der gemeinsamen Kommission der Katholischen Kirche und des Instituts für Schulpädagogik zur Erarbeitung der curricularen Lehrpläne für den Katholischen Religionsunterricht am Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Zudem engagierte er sich auf vielen weiteren Feldern der Aus- und Fortbildung.
Im Jahre 1988 wurde Fritz Weidmann mit dem Komturkreuz des Ordens zum Hl. Silvester durch Papst Johannes Paul II. ausgezeichnet, im Jahre 1993 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Mit Fritz Weidmann verliert die Religionspädagogik und -didaktik eine markante Persönlichkeit ihres Faches, die nie das offene Wort gescheut und sich leidenschaftlich in Wissenschaft und Kirche eingebracht hat.
Er möge ruhen in Gottes Frieden.
Im Namen der KRBU (Konferenz der Religionspädagog*innen an Bayerischen Universitäten) und der KThF der Universität Augsburg