Pressemitteilung 03/24 - 12.01.2024

Von Bischöfen und Augsburger Fassaden

Stadtgeschichte(n) im Fugger und Welser Erlebnismuseum

Die beliebte Stadtgeschichte(n)-Reihe des Jakob-Fugger-Zentrums geht 2024 bereits in ihre neunte Auflage. Diesmal spricht der Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Martin Kaufhold am 18.01.2024 zur Rolle Bischof Ulrichs bei der Belagerung Augsburgs und die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Andrea Gottdang am 25.01.2024 zur Wiederbelebung der Fassadenmalerei in Augsburg um 1910 durch August Brandes.

© Universität Augsburg


Bereits zum neunten Mal findet 2024 die Vortragsreihe „Stadtgeschichte(n)“ des Jakob-Fugger-Zentrums der Universität Augsburg im „Fugger und Welser Erlebnismuseum“ (Äußeres Pfaffengäßchen 23, Augsburg) statt. Die beiden Vorträge widmen sich der Rolle Bischof Ulrichs bei der Belagerung Augsburgs vor der Lechfeldschlacht im August 955 und dem Fassadenmaler August Brandes, der die Fassadenmalerei in Augsburg um 1910 besonders durch sein Projekt am Weberhaus wiederbelebte.

Prof. Dr. Martin Kaufholds Vortrag fragt nach der Rolle Bischof Ulrichs bei der Belagerung Augsburgs vor der Lechfeldschlacht im August 955. Ungarische Reiterkrieger hatten die Stadt eigeschlossen und die Lage war bedrohlich. Wie müssen wir uns Augsburg damals vorstellen? War es eine befestigte Stadt oder eher ein Dorf? Wer verteidigte die Stadt? Wie motivierte der Bischof die Bewohner Augsburgs und der umliegenden Dörfer, auszuhalten? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und präsentiert ein Bild von Bischof Ulrich, das (vertretbare) Anleihen bei dem berühmten Filmepos „Der Herr der Ringe“ macht. Der Vortrag basiert auf der Vorlage zum Tag der Mittelalterforschung im Sommer, geht aber ausführlicher auf den Zustand Augsburgs ein.

Prof. Dr. Andrea Gottdang erzählt davon, dass der renommierte Münchner Architekt Friedrich von Thiersch den Augsburgern 1902 die Leviten las: Sie ließen ihre berühmten Fassadenmalereien verfallen. Die Wiederherstellung der Pracht könne beitragen, Augsburg zu seiner einstigen Größe zurückzuverhelfen. Nahezu umgehend gab die Stadtverwaltung Restaurierungen, Rekonstruktionen und Neukonzeptionen von Fassadenmalerei in Auftrag. Die meisten Projekte übertrug sie August Brandes (1872-1948), auch das ambitionierteste: die Wiederherstellung der Kager-Fresken am Weberhaus, die schließlich zum Zerwürfnis zwischen dem Künstler und der Stadtverwaltung führte.

Bewährte Kooperation: Jakob-Fugger-Zentrum und Fugger und Welser Erlebnismuseum

Bereits zum neunten Mal bieten das Jakob-Fugger-Zentrum und das Fugger und Welser Erlebnismuseum gemeinsam eine Vortragsreihe an. Das Museum, das die Geschichte der beiden berühmten Augsburger Handelshäuser innovativ und multimedial erzählt, möchte ein lebendiger Ort sein, an dem auch aktuelle Aspekte von Wirtschaft, Globalisierung, Religion und Ethik im Kontext von Geschichte, Gegenwart und Zukunft erörtert werden – ein idealer Vortragsort für die „Stadtgeschichte(n)“ des Jakob-Fugger-Zentrums.

Das Jakob-Fugger-Zentrum fördert und stärkt als zentrales Forschungsinstitut die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Augsburg und widmet sich zentralen Fragen zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft einer global vernetzten Gesellschaft. Gleichzeitig sucht das Zentrum den engen Kontakt zur Augsburger Stadtgesellschaft. Mit der Vortragsreihe „Stadtgeschichte(n)“ stellt das Jakob-Fugger-Zentrum spannende Ergebnisse seiner Forschungen vor und ermöglicht gemeinsam mit dem Fugger und Welser Erlebnismuseum den Dialog mit Augsburger Bürgerinnen und Bürgern.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung unter http://www.uni-augsburg.de/jfz oder Tel. 0821/45097821 gebeten, da der Platz begrenzt ist. Am Abend können nur noch Restplätze vergeben werden.

Termine

18.01.2024, 18.30 Uhr
Gandalf reloaded: Bischof Ulrich bei der Belagerung Augsburgs
Prof. Dr. Martin Kaufhold
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte (Universität Augsburg)

 

25.01.2024, 18.30 Uhr
August Brandes und die Wiederbelebung der Fassadenmalerei in Augsburg um 1910
Prof. Dr. Andrea Gottdang
Lehrstuhl für Kunstgeschichte (Universität Augsburg

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