Es begann im Jahr 2000. Damals kam der Physiker Krzysztof Byczuk als Postdoktorand mit einem Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Universität Augsburg und wurde in die Projekte der Gruppe von Prof. Vollhardt eingebunden. „Das war der Beginn einer wunderbaren und erfolgreichen Zusammenarbeit, die bis zum heutigen Tag andauert“, sagt Prof. Dr. Dieter Vollhardt.

Seitdem hat Vollhardt eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Gruppe von Professor Krzysztof Byczuk, der inzwischen Direktor des Instituts für Theoretische Physik der Universität Warschau ist, zusammengearbeitet: Dessen Mitarbeitende kamen zu Forschungsaufenthalten nach Augsburg, Vollhardt wiederum hat in Warschau viele Vorträge gehalten. Die langjährige Zusammenarbeit trug Früchte: Bisher sind über dreißig gemeinsam verfasste wissenschaftliche Veröffentlichungen entstanden. Inzwischen ist das von Vollhardt vertretene Arbeitsgebiet „Korrelierte elektronische Systeme“ an der Fakultät für Physik der Universität Warschau etabliert.

Wissenschaftliche und kulturelle Bereicherung

Für dieses langjährige Engagement sowie seine grundlegenden Beiträge auf dem Gebiet der Theorie der elektronischen Korrelationen und des Magnetismus hat die Universität Warschau Vollhardt nun die Ehrendoktorwürde verliehen.

„Es ist eine außerordentliche Ehre und eine große Freude für mich, mit dieser hohen Auszeichnung Teil der Universität Warschau zu werden – einem der herausragenden Zentren akademischer Exzellenz in der Welt“, sagt Vollhardt. „Internationale Kooperationen führen nicht nur zu wissenschaftlichem Fortschritt, sondern auch zu einer kulturellen Bereicherung. So habe ich von Professor Byczuk viel über Polen und die polnische Lebensweise gelernt“, betont Vollhardt; er hebt insbesondere die respekt- und vertrauensvolle Zusammenarbeit hervor.

Über zwanzig Jahre als Professor in Augsburg

Vollhardts Forschungsschwerpunkte sind die Theorie elektronischer Korrelationen und des Magnetismus, insbesondere die realistische Modellierung elektronisch korrelierter Materialien, außerdem die Theorie ungeordneter Quantensysteme und des normal- bzw. supraflüssigen Helium-3.

Er war von 1996 bis 2018 Professor für Theoretische Physik III am Zentrum für Elektronische Korrelationen und Magnetismus des Instituts für Physik der Universität Augsburg, von 2000 bis 2009 Sprecher des ersten Augsburger DFG-Sonderforschungsbereichs und er leitete von 2010 bis 2017 die ortsverteilte DFG-Forschergruppe FOR1346 „Dynamical Mean-Field Approach with Predictive Power for Strongly Correlated Materials“.

Vielfach ausgezeichnet

Für seine wissenschaftlichen Verdienste wurde Vollhardt mehrfach ausgezeichnet, darunter 2006 mit dem Europhysics Prize der European Physical Society, 2010 mit der Max-Planck-Medaille, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft auf dem Gebiet der theoretischen Physik, 2011 mit der Ernst Mach-Medaille der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik sowie 2022 mit der Feenberg-Medaille für Vielteilchenphysik. Seit 2011 ist Vollhardt ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, seit 2020 zudem Fellow der American Physical Society.

„Wir sind stolz und dankbar für die Zusammenarbeit und Partnerschaft mit Forschenden und Doktoranden im Streben nach Wissen und Exzellenz“, sagte Prof. Alojzy Z. Nowak, Rektor der Universität Warschau, der die Auszeichnung überreichte, und hob hervor: „Die außergewöhnlichen Beiträge von Prof. Dieter Vollhardt auf dem Gebiet der Theorie elektronischer Korrelationen und des Magnetismus in zahlreichen renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften haben einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.“

cg