Biodiversität im Fokus – Empfehlungen zur Erhaltung der Lebensgrundlagen
„Biodiversität: Jetzt dringend handeln für Natur und Mensch“ ist der Titel eines Empfehlungs-Papiers zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen, das der Wissenschaftliche Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen jüngst veröffentlicht und der Bundesumweltministerin übergeben hat. Mitglied im Beirat und Mit-Autorin der Empfehlungen ist Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Professorin für Umweltmedizin an der Universität Augsburg. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen überreichten kürzlich das Politikpapier „Biodiversität: Jetzt dringend handeln für Natur und Mensch“ an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Professorin Veronika von Messling, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Prof. Claudia Traidl-Hoffmann, Professorin für Umweltmedizin an der Universität Augsburg, übergab gemeinsam mit ihren WBGU Beiratskolleginnen das Papier in Berlin im BMUV an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Professorin Veronika von Messling, Abteilungsleiterin im Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Politikpapier ist das Ergebnis einer intensiven interdisziplinären Diskussion beschäftigten sich die Mitglieder des Beirats eindringlich mit Fragen wie: Wie kann eine ideale Nutzung der uns zur Verfügung stehenden Fläche aussehen? Wieviel der Flächen sollte komplett unter Schutz gestellt werden? Wo und wie können Nutzungsmöglichkeiten und Schutz Hand in Hand gehen? Was müssen wir in Deutschland tun, um die Beschlüsse zweiter wichtiger Abkommen zum Biodiversitätsschutz der vergangenen Jahre – das Kunming-Montreal Globale Rahmenabkommen (GBF) und das Abkommen zum Schutz der Biodiversität auf Hoher See (BBNJ) – in die Tat umzusetzen? Die Antwort des WBGU lässt sich mit der Formel "3 mal 5" zusammenfassen. Sie geben fünf Empfehlungen für drei Felder, schlagen fünf Prinzipien vor, nennen fünf Wege wie Deutschland Biodiversität stärken kann kann und schlagen fünf Finanzierungsoptionen vor. 1. Den Menschen als Teil der Biodiversität begreifen. Die fünf Wege beginnen mit Deutschland’s sichtbarer Position als eine international führende politische und Wirtschaftsmacht beim Umgang mit der biologischen Vielfalt sichtbar Verantwortung. Deutschland sollte aktiv die Flächenziele des GBF unterstützen, in Zusammenarbeit mit anderen Ländern schnell Schutzvorschläge erarbeiten und die Abstimmung zwischen Umweltabkommen verbessern. Es müssen Dialogforen und themenübergreifende Kooperationen gefördert werden, um Biodiversität effektiv zu schützen und transformative Projekte zu starten. Deutschland sollte zudem "Koalitionen der Willigen" für multilaterale Biodiversitätsschutzaktionen bilden und sich auf der ersten BBNJ-Konferenz für ein Schutzgebietsnetz auf dem Meer stark machen. Schließlich ist eine Bildungs- und Kommunikationsoffensive nötig, um das Bewusstsein für Biodiversität zu stärken und die Forschung in diesem Bereich zu fördern. Beschleunigung der Biodiversitätsfinanzierung: Deutschland sollte auf internationale Beiträge drängen, die jährlich 200 Mrd. US-Dollar überschreiten und zügig bereitgestellt werden. Umwandlung umweltschädlicher Subventionen: Subventionen sollten biodiversitätsfreundlich umgewidmet werden, und die ökonomischen Konsequenzen des Nichthandelns sollten klar beziffert werden. Förderung internationaler Kooperation: Durch den Einsatz marktbasierter und nicht-marktbasierter Instrumente sollten internationale Biodiversitätsziele unterstützt werden, wobei eine sorgfältige Prüfung der Machbarkeit und Auswirkungen notwendig ist. Standardisierung der Finanzberichterstattung: Deutschland sollte sich für die Übernahme und Vereinheitlichung der EU-Ansätze zur Biodiversität in der internationalen Berichterstattung und Taxonomie einsetzen. Priorisierung von Biodiversität in Finanzinstrumenten: Maßnahmen für die nachhaltige Nutzung, Wiederherstellung und den Schutz von Biodiversität sollten in bilateralen und multilateralen Kooperationen durch Finanzinstrumente wie Debt-for-Biodiversity-Swaps gefördert werden. Das Papier enthält eine dringliche Bitte, die Vorstellung von unserem Leben innerhalb unserer Umwelten neu zu denken, vernetzter zu denken, zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen.
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corina.haerning@presse.uni-augsburgpresse.uni-augsburg.de ()
Die fünf Prinzipien
2. Die Verknüpfung von Biodiversität und menschlicher Gesundheit bzw. Wohlergehen erkennen.
3. Eine integrierte Betrachtung von Land und Meer, einschließlich ihrer Übergangsbereiche.
4. Biodiversität und Klima in Zusammenhang bringen.
5. Einen solidarischen Ansatz für Schutz, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen verfolgen, wobei Kosten und Nutzen gerecht verteilt werden. Fünf Wege zu mehr Biodiversität
Finanzierungsoptionen für mehr Biodiversität
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