Krebs-Erkrankte palliativ versorgen
Augsburger Universitätsmedizin ist Teil des EU-Forschungsprojekts JANE-2 mit 40 Millionen Euro Förderung
Die Augsburger Palliativmedizin stärkt die Integration von Palliativmedizin in die onkologische Versorgung in Europa. Der Lehrstuhl für Palliativmedizin der Medizinischen Fakultät Augsburg und die gleichnamige Klinik am Universitätsklinikum Augsburg unter der Leitung von Prof. Dr. Eva Schildmann, MSc, sind Teil des neu gestarteten EU-Projekts „Joint Action on Networks of Expertise on Cancer 2 (JANE-2)“. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen in ganz Europa durch die Entwicklung neuer, europaweiter Netzwerke im Bereich der Onkologie. Ein Fokus liegt dabei auch auf der Palliativversorgung. Palliativversorgung umfasst die ganzheitliche Betreuung von Menschen mit einer fortgeschrittenen, lebensbegrenzenden Erkrankung und ihrer Angehörigen. Sie zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, indem Schmerzen und andere belastende Symptome gelindert werden. Dabei stehen nicht nur physische, sondern auch psychologische, soziale und spirituelle Aspekte im Mittelpunkt. Palliativversorgung kann und soll unabhängig vom Krankheitsstadium eingesetzt werden und schließt sowohl die ambulante als auch die stationäre Versorgung ein. „Durch unsere Arbeit in JANE-2 tragen wir dazu bei, dass Krebspatientinnen und -patienten europaweit einen besseren Zugang zu Palliativversorgung erhalten – unabhängig von Alter, Wohnort oder Versorgungssetting“, betont Prof. Dr. Eva Schildmann. „Besonders wichtig ist uns, dass Palliativversorgung als integraler Bestandteil der onkologischen Versorgung betrachtet und strukturell verankert wird.“ JANE-2 wird von der Fondazione IRCCS Istituto Nazionale Tumori in Mailand koordiniert und umfasst 121 Partnerinstitutionen aus 29 europäischen Ländern. Mit einer Laufzeit von vier Jahren und einer EU-Förderung von über 40 Millionen Euro ist es Teil des „Europe’s Beating Cancer Plan“.
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Was ist Palliativversorgung?
Palliativversorgung als essenzieller Bestandteil der onkologischen Versorgung
Auch die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg sieht in der Projektbeteiligung eine große Chance: „Die enge Verbindung von Forschung, Lehre und klinischer Praxis ermöglicht es uns, wissenschaftlich fundierte Konzepte für eine bessere Patientenversorgung zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Martina Kadmon, Dekanin der Medizinischen Fakultät. „Die Mitarbeit in JANE-2 unterstreicht die Expertise der Augsburger Palliativmedizin auf internationaler Ebene.“Augsburgs Beitrag zum EU-Projekt JANE-2
Die Augsburger Palliativmedizin übernimmt im Arbeitspaket „Palliative Care“ gemeinsam mit der Universität Kopenhagen die Leitung des Teilprojekts „Inhalt, Verständnis und Organisation von Palliative Care“. Ziel ist es, bestehende Strukturen und Standards der Palliativversorgung im onkologischen Bereich europaweit zu erfassen und zu analysieren. Diese Erkenntnisse sollen die Grundlage für EU-weite Empfehlungen inklusive Implementierungspläne und die Entwicklung digitaler Patientenversorgungspfade bilden, um die Versorgung zu verbessern.
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