Klimawandel bedroht auch die seelische Gesundheit
Internationale Kommission mit Augsburger Beteiligung zu Klimawandel und psychischer Gesundheit gegründet
Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan, Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Augsburg, ist Teil der neugegründeten Lancet Psychiatry Commission mit dem Titel „Climate Change and Mental Health“ („Klimawandel und psychische Gesundheit“). Gemeinsam mit fünf weiteren Kolleginnen und Kollegen von anderen Universitäten wird er diese internationale Kommission aus mehr als 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern leiten. Ziel der Kommission ist es, zentrale Wissenslücken zu identifizieren und Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie die psychische Gesundheit angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel besser geschützt und gestärkt werden kann. The Lancet Psychiatry zählt zu den renommiertesten Fachzeitschriften im Bereich der Psychiatrie weltweit. Als Teil der Lancet-Gruppe ist sie bekannt für hochwertige, evidenzbasierte Forschung, die Einfluss auf Politik, klinische Praxis und Gesundheitssysteme hat. Dass eine entsprechende Kommission in diesem Organ gegründet wird, unterstreicht die Dringlichkeit und Relevanz des Themas „Klimawandel und mentale Gesundheit“. Die Lancet Psychiatry Commission „Climate Change and Mental Health“ hat sich folgende Ziele gesetzt: Die Universitätsmedizin Augsburg sieht sich durch ihre Mitwirkung in der Kommission gestärkt, ihre Rolle in diesem hochrelevanten Themenfeld weiter auszubauen und zur Entwicklung von Lösungen beizutragen, die die psychische Gesundheit in einer sich wandelnden Umwelt sichern.
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„Der Klimawandel ist längst auch eine seelische Herausforderung. Mit der Lancet-Kommission wollen wir sichtbar machen, wie Klimaereignisse auf die Psyche wirken – und wie wir Gesellschaften widerstandsfähiger machen können“, äußert sich Prof. Dr. Alkomiet Hasan, der außerdem Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Augsburg ist. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen, Überschwemmungen oder Waldbrände können Angstzustände, Traumata und Depressionen auslösen und bestehende psychische Erkrankungen verschlimmern. Auch die langfristigen Veränderungen – etwa der Verlust von Lebensraum, wirtschaftliche Unsicherheit oder das Gefühl von „Klimawandel-Ohnmacht“ – belasten die seelische Gesundheit und führen zunehmend zu Stress, Sorgen und Resilienzverlust.
In seiner Forschung beschäftigt Hasan sich insbesondere mit schweren psychischen Erkrankungen sowie evidenzbasierter Psychiatrie. Durch seine Mitleitung der Lancet Commission bringt er diese Expertise in ein interdisziplinäres Feld ein, das Psychiatrie, Umweltmedizin, Epidemiologie und weitere Disziplinen umfasst.
Die Augsburger Universitätsmedizin hat einen ihrer Forschungsschwerpunkte im Bereich Environmental Health Sciences. Dort werden Umweltfaktoren und deren Einfluss auf Gesundheit inter- und transdisziplinär untersucht. Dabei stehen der Klimawandel und die Erforschung der Luftqualität, speziell die Gefährdung durch Feinstaub und Ozon, im Fokus. Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes werden schon heute wichtige Aspekte, die für die Themen der Lancet Commission relevant sind, erforscht – etwa wie sich Umweltstressoren auf psychische Gesundheit und Resilienz auswirken.Ausblick
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