Bad Hindelang als „Best Tourism Village 2025“ ausgezeichnet
UN-Titel würdigt auch die Zusammenarbeit mit der Universität Augsburg als Modellregion für Umweltmedizin
Der Heilklimatische Kurort Bad Hindelang wurde von UN Tourism als eines der weltweit „Best Tourism Villages 2025“ ausgezeichnet – als erste deutsche Gemeinde überhaupt. Gewürdigt wurde das Zusammenspiel von Gesundheit, Nachhaltigkeit, kulturellem Erbe und Klimaschutz – ein Ansatz, der in enger Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Umweltmedizin der Universität Augsburg auch wissenschaftlich begleitet wird. Erstmals nahmen deutsche Orte an dem Wettbewerb teil – auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWK) und begleitet vom Kompetenzzentrum „Grüne Transformation des Tourismus“. Von über 270 Bewerbern aus 65 Ländern wurden 52 Kommunen prämiert. „Das ist eine große Ehre für unsere Gemeinde und eine Anerkennung für die Menschen, die mit Verantwortung und Weitblick ihren Lebensraum gestalten“, sagt Dr. Sabine Rödel, Erste Bürgermeisterin von Bad Hindelang. Die Auszeichnung unterstreicht die Rolle Bad Hindelangs als Reallabor für Umweltmedizin und Klimaanpassung. Das Institut für Umweltmedizin und Integrative Gesundheit (EMIH) an der Universität Augsburg erforscht dort unter Leitung von Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, wie saubere Luft, klimatische Faktoren und Biodiversität die Gesundheit fördern und Rehabilitationsprozesse unterstützen. „Bad Hindelang bietet ideale Bedingungen für gesundheitsfördernde Rehabilitation und Prävention. Wir untersuchen, wie Klima, Natur und Lebensstil therapeutisch wirken – das ist Umweltmedizin im besten Sinne“, sagt Traidl-Hoffmann. Das Reallabor wurde 2021 gemeinsam mit dem damaligen bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek initiiert. Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis zu übertragen – etwa in der medizinischen Rehabilitation, der Prävention chronischer Erkrankungen und bei der Anpassung an klimatische Veränderungen. Die Auszeichnung als ‚UN Best Tourism Village‘ zeigt, dass Bad Hindelang für eine Form von Tourismus steht, die Gesundheit, Prävention und Nachhaltigkeit beispielhaft miteinander verbindet. Wenn Menschen in einer intakten Umwelt leben, durchatmen und sich erholen können, ist das gelebte Gesundheitsförderung. Bayern steht für solche Orte, an denen Verantwortung für Mensch und Natur zusammenkommt – und Bad Hindelang ist dafür ein herausragendes Beispiel, sagt Klaus Holetschek In der Zusammenarbeit wurden bereits mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt: „Bad Hindelang zeigt, wie nachhaltiger Tourismus, Gesundheit und Klimaanpassung Hand in Hand gehen können“, so Traidl-Hoffmann. Die Erkenntnisse fließen direkt in medizinische Praxis und Prävention ein. Bad Hindelang überzeugte die Jury mit seinem Nachhaltigkeitskonzept „Unser Bad Hindelang 2030“, das Tourismus, Landwirtschaft und Handwerk zu einer gemeinsamen Zukunftsstrategie verbindet. Initiativen wie das pestizidfreie Ökomodell Hindelang, das Projekt EMMI-MOBIL und Besucherlenkung im Naturschutzprojekt Allgäuer Hochalpen machen die Gemeinde europaweit zu einem Modell für klimaresilienten Tourismus. „Unsere Gäste suchen das Echte – und das finden sie hier: gelebte Alpwirtschaft, nachhaltige Mobilität und persönliche Gastfreundschaft“, sagt Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Bad Hindelang zu den Orten mit der besten Luftqualität weltweit – ein entscheidender Faktor für Erholung und Forschung. Seit 2021 haben über 800 Dörfer aus mehr als 100 Ländern an der Initiative „Best Tourism Villages by UN Tourism“ teilgenommen. Mit Bad Hindelang wird nun erstmals eine bayerische Kommune Teil des weltweiten Netzwerks, das Innovation und Wissenstransfer für nachhaltige Tourismusentwicklung fördert. www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/profs/umweltmedizin/
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Reallabor für Umweltmedizin und medizinische Rehabilitation
Erfolgreiche Forschungsprojekte mit Wirkung für ganz Bayern
Nachhaltigkeit, Kultur und Gesundheit als Leitbild
Hintergrund zur Auszeichnung
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