Am 27. November 2024 sprach Prof. Dr. Alexander Baur, M.A., B.Sc. (Psych) von der Georg-August-Universität Göttingen im zweiten Vortrag der Augsburger Rechtsgespräche im Wintersemester 2024/2025 in der Reihe „Recht und Haltung“ über das Thema „Kriminologie und Haltung“.

Baur charakterisierte die Kriminologie als Brücke zwischen Sozialwissenschaft, Empirie und Recht und attestierte ihr eine besondere Haltungsaffinität. Diese äußere sich insbesondere in einer traditionell strafrechtskritischen Grundhaltung. Überdies neige die Kriminologie dazu, ihre Leistungsfähigkeit zu überschätzen, gerade im Kontext der Kriminalpolitik. Vielfach würden voreilige Schlüsse aus (bisweilen defizitären) empirischen Studien gezogen und als wissenschaftliche „Superargumente“ in den politischen Diskurs eingeschleust. Die damit einhergehende Vermischung von Politik und Wissenschaft entkräfte Glaubwürdigkeit und Wissenschaftlichkeit der Kriminologie.