Forschung
Aus der Forschung
November 2024
Aufsatz: Rezeption Carl Stooss´ in Deutschland
Anlässlich des 175. Geburtstages von Carl Stooss (1849-1934) erinnert ein Sonderheft der - von Stooss im Jahr 1888 begründeten - Schweizerischen Zeitschrift für Strafrecht an das Werk des bedeutenden Berner Kriminalisten und Strafrechtsreformers. Sein Schweizer Reformentwurf von 1893, insbesondere die darin erstmals angelegte Trennung zwischen Strafen und schuldunabhängigen Maßregeln, übte nachhaltigen Einfluss auf die europäischen Strafgesetzgebungen aus. Andere Facetten seines umfangreichen Werkes sind hierzulande zu Unrecht in Vergessenheit geraten. In seinem Beitrag thematisiert Arnd Koch die „Rezeption Carl Stooss'“ in Deutschland.
November 2024
Beitrag: „Arco-Prozess“ (1920) im Historischen Lexikon Bayerns
Das Historische Lexikon Bayerns gilt als das Standardwerk zur bayerischen Geschichte. Thematisiert wurde der Prozess gegen Anton Graf Arco auf Valley, der im Februar 1920 den ersten bayerischen Ministerpräsidenten, Kurt Eisner, ermordet hatte. Das Volksgericht München verurteile Arco-Valley zwar zum Tode, doch erfolgte bereits am Folgetag die Begnadigung zu Festungshaft. Der Prozess ging auch deshalb in die Rechtsgeschichte ein, weil die Prozessbeteiligten der Tat Verständnis entgegenbrachten und die Vaterlandsliebe des Angeklagten priesen. Der vollständige Artikel ist hier aufrufbar.
Oktober 2024
Sammelband: Strafrechtskodifikationen der Zwischenkriegszeit
Der gemeinsam mit Martin Löhnig (Regensburg) herausgegebene Band widmet sich einem vergessenen Kapitel europäischer Strafrechtsgeschichte: Nach der Epochenwende von 1918/1919 setzte in den neuen Staaten Mittelosteuropas eine Kodifikationswelle im Bereich des Strafrechts ein. Die in diesem Band versammelten Beiträge stammen von Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Estland, Kroatien, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn. Sie analysieren diese Strafgesetzbücher und eröffnen dabei überraschende Perspektiven auf transnationale Expertennetzwerke. Arnd Koch beleuchtet hierbei die Entwicklung des Strafrechts während der Weimarer Republik.
Oktober 2024
NStZ-Editorial: Korrektur post festum - Das Stutthof-Urteil des BGH
Das am 20. August 2024 verkündete Stutthof-Urteil setzt einen Schlusspunkt unter die BGH-Rechtsprechung zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen. Der BGH bestätigte ein Urteil des LG Itzehoe, welches die 1925 geborene ehemalige Stenotypistin/Sekretärin des Lagerkommandanten im KZ Stutthof wegen Beihilfe in 10.505 Fällen des Mordes und in fünf Fällen des versuchten Mordes zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren, ausgesetzt zu Bewährung, verurteilt hatte. Mit dem Urteil nähert sich der BGH dem früher strikt verworfenen Standpunkt an, wonach das Mitwirken an dem mörderischen KZ-System die strafrechtliche Haftung begründet. Das Editorial ordnet das Urteil in die bisherige Judikatur ein und skizziert die dogmatische Neuausrichtung. Näheres finden Sie hier.
September 2024
Sammelband: Eberhard Schmidt. Strafrechtshistoriker, Strafprozessualist und Strafrechtsdogmatiker
Eb. Schmidt (1891-1977) war als Jurist im Kaiserreich, in der Weimarer Republik, im NS-Staat und in der Bundesrepublik aktiv. Das wissenschaftliche Werk des jüngsten v. Liszt-Schülers umfasst neben dem materiellen Strafrecht die Strafrechtsgeschichte, das Strafprozessrecht, das Arztstrafrecht sowie das Strafvollzugsrecht. Die von ihm verfasste „Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege“ prägte die strafrechtshistorischen Vorstellungen mehrerer Juristengenerationen. In den rund 30-seitigen Beitrag „Eberhard Schmidt und das Dritte Reich“ flossen Archivrecherchen im Bundesarchiv Koblenz, im Generallandesarchiv Karlsruhe sowie im Militärarchiv Freiburg i.Br. ein.
Mai 2024
Vortrag: Nationalsozialistisches Strafrecht
An der Juristischen Fakultät der LMU München fand im Sommersemester 2024 die Veranstaltungsreihe „recht unrecht nationalsozialismus“ statt. Organisiert wurde die Reihe durch das Studienbüro der Fakultät. Das abwechselungsreiche Programm beinhaltete Filmvorführungen, Ausstellungsbesuche und wissenschaftliche Vorträge.
Mai 2024
Literaturbericht zur neueren Strafrechtsgeschichte
Seit Gründung der ZStW durch Alfred Dochow und Franz v. Liszt zählen Literaturberichte zu einem festen Bestandteil der Zeitschrift. Der jüngst erschienene Literaturbericht „Neuere Strafrechtsgeschichte“ rezensiert elf Monographien, die in den Jahren 2020-2023 veröffentlicht wurden. Vier der besprochenen Abhandlungen wählen einen personengeschichtlichen Ansatz, fünf weitere Arbeiten widmen sich der Strafrechtsgeschichte des Dritten Reichs bzw. der Aufarbeitung von NS-Unrecht nach 1945.
April 2024
Vortrag: Strafrecht im Laienspiegel
Der Laienspiegel ist eines der ersten deutschen Rechtsbücher in deutscher Sprache. Er wurde erstmals 1509 in Augsburg gedruckt und beeinflusste die lokale Rechtsprechung maßgeblich. Das Werk wendete sich (auch) an unstudierte lokale Rechtsanwender, denen es in plastischer Form die Grundlagen des gelehrten, gemeinen Rechts vermittelte. Veranstalter der in Kloster Irsee stattfindenden, interdisziplinäre Tagung waren Christoph Becker, Thomas Möllers und Klaus Wolf.
März 2024
Sammelband: Strafrecht in der alten Bundesrepublik 1949–1990. Besonderer Teil
Während zur Geschichte des Strafrechts in der alten Bundesrepublik bislang lediglich überblicksartige Gesamtdarstellungen und Monographien zu einzelnen Deliktsbereichen existierten, nimmt der Band einige prägnante Facetten des Besonderen Teils detailreich in den Blick und führt damit das Projekt fort, das die Herausgeber mit dem 2020 erschienenen Band zum Allgemeinen Teil begonnen haben. Auch hier interessieren die einzelnen Teilbereiche weniger dogmengeschichtlich als in ihrer Interaktion mit der Strafrechtswissenschaft, der Strafrechtspraxis und -politik sowie gesellschaftlichen Veränderungen. Die 20 Beiträge sorgen in ihrer gewollten methodischen wie thematischen Vielfalt zugleich für eine spannende Lektüre. Beigesteuert wurde der Aufsatz „DDR-Denunziationen“ (§ 241a StGB) im Spiegel der Deutschlandpolitik. Rechtsauslegung zwischen Kaltem Krieg und Wiedervereinigung“.
Dezember 2023
Vortrag: Auf dem rechten Auge blind? Vom Leviné-Prozess zum Hitler-Prozess
Organisiert von den Staatlichen Archiven Bayerns, unter Schirmherrschaft der Präsidentin des Bayerischen Landtags, widmete sich eine öffentliche Vortragsreihe dem Generalthema „Demokratie im Abwehrmodus. Bayern im Krisenjahr 1923“. In seinem Vortrag kontrastierte Prof. Dr. Arnd Koch u.a. exemplarische Standgerichtsverfahren gegen führende Exponenten der Münchener Räterepublik mit den Volksgerichtsprozessen gegen Anton Graf Arco auf Valley (Mord an Kurt Eisner) und Adolf Hitler (Hochverrat, begangen durch den "Hitler-Putsch" vom 8./9. November 1923). Anschließend wurden die bayerischen Urteile in den Kontext der politischen Strafjustiz der Weimarer Zeit gestellt.
Dezember 2023
Vortrag: Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich von 1871/72/El Código Penal del Imperio alemán de 1871/72
Auf Einladung von Prof. Mg. Luis Armendariz referierte Prof. Dr. Arnd Koch via Zoom an der Universidad Cientifica Del Sur (Peru) über das Reichsstrafgesetzbuch. Die anschließende wissenschaftliche Diskussion mit den Zuhörerinnen und Zuhörern thematisierte vielfältige dogmenhistorische und dogmatische Fragen aus einer vergleichenden Perspektive.
November 2023
Festschrift für Alexander Ignor
Anlässlich des 70. Geburtstags des Berliner Rechtsanwalts und Hochschullehrers Prof. Dr. jur. Dr. phil. Alexander Ignor erschien eine umfangreiche Festschrift, deren Kapitelüberschriften („Geschichte“, „Grundlagen“, „Strafrecht“, „Kriminalpolitik“, „Strafverfahrensrecht“, „Strafverteidigung“) die breitgefächerten Forschungsfelder des Jubilars widerspiegeln: Bertheau/Beulke/Jahn/Müller-Jacobsen/Schmitt-Leonardy (Hrsg.), Strafrecht und Strafverteidigung in Geschichte, Praxis und Politik, 2023. Beigesteuert wurde der Aufsatz „ˋKamerad an der nunmehr geeinten Rechtsfrontˊ. Zur Stellung des Strafverteidigers im nationalsozialistischen Strafverfahrensrecht“.
September 2023
DFG-Drittmittelprojekt zur bayerischen Volksgerichtsbarkeit
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt das Forschungsprojekt "Sondergerichtsbarkeit zwischen Räterepublik und Hitler-Prozess. Die bayerischen Volksgerichte 1918-1924". Volksgerichte bestanden in Bayern von November 1918 bis Mai 1924. Ursprünglich von der Regierung Eisner zur Unterbindung von Plünderungen und zur Sicherung der Revolution geschaffen, urteilten sie nach Niederschlagung der Münchener Räterepublik (auch) über die Revolutionäre und ihre Helfer. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf immer weitere Bereiche der mittleren und schweren Kriminalität und verdrängte hier zusehends die ordentliche Strafgerichtsbarkeit mitsamt ihrer im Verlaufe des 19. Jahrhunderts erkämpften Verfahrensgarantien. Weitere Informationen finden Sie hier
September 2023
Recht und Geschichte - Psyche und Gewalt
Der Band vereint die Beiträge des Symposiums, das anlässlich des 70. Geburtstags des Rechtshistorikers, Strafrechtlers, Germanisten und Psychoanalytikers Günter Jerouschek stattfand. Herausgegeben von seinen Schülern enthält der Band Aufsätze aus den Bereichen Recht und Literatur, Hexenforschung, Geschichte des Kirchenrechts, Strafrechtsgeschichte und Geschichte der Psychoanalyse.
Mai 2023
Festschrift für Barna Mezey
Dem langjährigen Präsidenten der renommierten Budapester Eötvös Loránd Universität und emeritierten Inhaber des Lehrstuhls für ungarische Staats- und Rechtsgeschichte wurde anlässlich seines 70. Geburtstags eine 50 Beiträge umfassende Festschrift überreicht. Mit dem Jubilar verbindet den Lehrstuhlinhaber eine über 20jährige wissenschaftliche Zusammenarbeit, die insbesondere in den jährlich ausgerichteten deutsch-ungarischen strafrechtshistorischen Seminaren ihren Ausdruck findet. Beigesteuert wurde der Aufsatz „v. Liszt als Politiker“.
April 2023
Festschrift für Jan C. Joerden
Aus Anlass des 70. Geburtstags des an der Viadrina (Frankfurt/Oder) lehrenden Strafrechtslehrers und Rechtsphilosophen Prof. Dr. Dr. h.c. Jan C. Joerden erschien eine hochkarätige Festschrift: Hilgendorf/Hochmayr/Malolepszy/Diugosz-Jozwiak (Hrsg.), Liberalität und Verantwortung, 2023. Beigesteuert wurde ein Aufsatz, der an ein schweres Endphaseverbrechen erinnert, das sich 1945 unweit von Frankfurt/Oder abspielte: „Das Endphaseverbrechen im Zuchthaus Sonnenburg (Slonsk). Freistellung von NS-Tätern durch Rechtsdogmatik“.
März 2023
Tagung: Die europäische Bedeutung der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung (IKV) (1889-1919)
Die IKV war eine international erfolgreiche Vereinsgründung der Belle Époche. Initiiert von Franz v. Liszt (1851), Adolphe Prins (1845-1919) und G.A. Hamel (1842-1917) legte sie ihrer Tätigkeit die Prämisse zugrunde, "dass Verbrechen und Strafe ebenso sehr vom soziologischen wie vom juristischen Standpunkte aus ins Auge gefasst werden müssen" (Art. 1 der Satzung von 1889). Die von Prof. Dr. Arnd Koch und Dr. Luka Brenesović veranstaltete Augsburger Tagung befasste sich erstmals in vergleichender Perspektive mit der Bildung, Tätigkeit und Wirksamkeit der nationalen Landesgruppen der IKV und leistete damit einen Beitrag zur Geschichte des modernen Strafrechts in Europa. Die Referentinnen und Referenten kamen aus Belgien, Deutschland, Kroatien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Serbien, Schweden, der Schweiz und den USA.
Oktober 2022
Tagung: Eberhard Schmidt (1891 - 1977). Strafrechtler, Strafprozessualist und Rechtshistoriker
Das strafrechtswissenschaftliche Werk des jüngsten Schülers von Franz v. Liszt (1851 - 1919) erstreckt sich über vier politische Systeme (Kaiserreich, Weimarer Republik, "Drittes Reich" und Bundesrepublik). Neben der allgemeinen Strafrechtsdogmatik forschte Schmidt (in chronologischer Reihenfolge maßgeblicher Publikationen) auf den Gebieten der Strafrechtsgeschichte, der Kriminalpolitik, des Strafvollzugsrechts, des Medizinstrafrechts, des Militärstrafrechts und des Strafprozessrechts. Seine unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg niedergeschriebene "Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege" prägte das rechtshistorische Verständnis mehrerer Juristengenerationen. Zeit seines Lebens, zuletzt in der Großen Strafrechtskommission der jungen Bundesrepublik, kämpfte Schmidt für die Umsetzung des kriminalpolitischen Programms der modernen Schule. Die von Arnd Koch, Wolfgang Wohlers (Basel) und Carl-Friedrich Stuckenberg (Bonn) veranstaltete (Zoom-) Tagung beleuchtete mit zwölf Referaten ein eindrucksvolles wissenschaftliches Lebenswerk.
August 2022
Carl Joseph Anton Mittermaier und der reformierte Strafprozess
Carl Joseph Anton Mittermaier (1787-1867) zählt zu den produktivsten und zu seinen Lebzeiten europaweit bekanntesten deutschen (Straf-)Rechtswissenschaftlern. In zahllosen Beiträgen begleitete er den Übergang vom gemeinen Strafprozess zum sog. reformierten Strafprozess, dem bis heute maßgeblichen Verfahrensmodell. Dabei nahm Mittermaier, der auch in der Paulskirchenversammlung eine maßgebliche Rolle einnahm, nach 1848/49 einen dezidiert liberalen Standpunkt ein. Die Beiträge des Sammelbandes gehen u.a. der Frage nach, ob und inwieweit die strafprozessualen Arbeiten Mittermaiers aus heutiger Sicht bleibenden Wert haben. Beigesteuert wurde der Aufsatz "Das Rechtsmittel der Berufung. Mittermaier als Vorläufer liberaler Justizkritik im Kaiserreich".
Juni 2022
Symposium aus Anlass des 70. Geburtstages von Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Günter Jerouschek
Am 3. und 4. Juni 2022 fand in den Räumlichkeiten des Mittelalterlichen Kriminalmuseums in Rothenburg o.d.T. ein wissenschaftliches Symposium aus Anlass des 70. Geburtstages des emeritierten Jenaer Strafrechtswissenschaftlers Dr. iur. Dr. phil. Dr. h.c. Günter Jerouschek statt. Auf der Veranstaltung, die von Dr. Markus Hirte (Rothenburg o.d.T.), Prof. Dr. Arnd Koch (Augsburg) und Prof. Dr. Ralf Kölbel (München) ausgerichtet wurde, referierten wissenschaftliche Weggefährten und akademische Schüler über interdisziplinäre Forschungsthemen, insbesondere aus den Bereichen Literatur und Recht, historische Hexenforschung, Entstehung und Fortentwicklung des Inquisitionsprozesses sowie Geschichte und Gegenwart der Psychoanalyse/Psychotherapie. Die Beiträge werden in einem Sammelband dokumentiert.
Dezember 2021
Festschrift 50 Jahre Juristische Fakultät Augsburg
Die Universität Augsburg wurde im Jahr 1970 gegründet, die Juristische Fakultät nahm als dritte Fakultät im Oktober 1971 den Studienbetrieb auf. Zum 50. Jahrestag der Fakultätsgründung erschien die von Prof. Dr. Arnd Koch mitherausgegebene Festschrift. In 25 Abhandlungen thematisieren Augsburger Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler auf gut 700 Seiten aktuelle Entwicklungen, Grundfragen des Rechts sowie Aspekte der Fakultätsgeschichte. Beigesteuert wurde der Aufsatz "Strafrechtsgeschichte. Institutionalisierung, Entwicklungslinien und Legitimation eines Grundlagenfachs" (S. 157-181).
Dezember 2021
150 Jahre Reichsstrafgesetzbuch von 1871/72
Das Reichsstrafgesetzbuch galt, wenn auch mit zahlreichen Modifikationen, in fünf verschiedenen politischen Systemen (Kaiserreich, Weimarer Republik, "Drittes Reich", frühe DDR, Bundesrepublik). Das heutige StGB basiert somit auf einem Gesetzeswerk, das vor 150 Jahren in Kraft trat. Der JuS-Beitrag erinnert anlässlich des Jahrestages an die historischen Grundlagen des geltenden Strafrechts.
November 2021
Literaturbericht zur neueren Strafrechtsgeschichte
Literaturberichte bilden seit Begründung der ZStW im Jahre 1881 eine feste Rubrik der Zeitschrift. Vor rund zehn Jahren übernahm Arnd Koch die Betreuung des ZStW-Literaturberichts zur Strafrechtsgeschichte. Im jüngsten Bericht werden elf wichtige Neuerscheinungen der Jahre 2017-2020 rezensiert.
Juli 2021
Fritz Bauer Studienpreis für Menschenrechte und Juristische Zeitgeschichte an Dr. Juliane Ohlenroth
Mit dem vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz ausgelobten Preis werden herausragende Dissertationen des rechtswissenschaftlichen Nachwuchses ausgezeichnet, die sich mit Leben, Werk oder Lebensthemen Fritz Bauers beschäftigen. Der Preis ging an Dr. Juliane Ohlenroth und wurde in Berlin durch die Bundesministerin der Justiz, Christiane Lambrecht, überreicht. Die von Prof. Dr. Arnd Koch betreute Dissertation analysiert die Urteilspraxis des Obersten Gerichtshofs für die Britische Zone, insbesondere mit Blick auf die Tatkomplexe "NS-Euthanasie", "Justizverbrechen", "Denunziationen" und "Reichspogromnacht". Sie zeigt auf, dass das mit Remigranten und Nichtparteimitgliedern besetzte Gericht zu gänzlich anderen Rechtsauslegungen gelangte als die Instanzgerichte und später der Bundesgerichtshof. Der zeitgenössisch vielfach angefeindete OGH steht - wie seinerzeit Fritz Bauer - für einen anderen, angemesseneren Umgang mit NS-Unrecht.
Juli 2021
Deutsch-ungarisches strafrechtshistorisches Seminar
Das Oberthema der traditionsreichen Veranstaltung, die in diesem Jahr als Zoom-Seminar stattfinden musste, waren "Wendepunkte der Strafrechtsgeschichte". Den abendlichen Festvortrag hielt Prof. Dr. Andreas Deutsch (Heidelberg) über "Wendepunkte auf dem langen Weg zum modernen Tierschutz". In seinem Abschlussvortrag sprach RiLG Dr. Thomas Exner (Würzburg/Schweinfurt) über "Liberales Strafen. Eine deutsch-ungarische Wahlverwandtschaft auf dem Weg zum modernen Strafrecht". Der Direktor des Mittelalterlichen Kriminalmuseums, Dr. Markus Hirte, LL.M., gab eine virtuelle Führung durch die aktuelle Sonderausstellung seines Hauses: "Hund und Katz - Wolf und Spatz. Tiere in der Rechtsgeschichte"
Juni 2021
Festschrift 100 Jahre Mittelalterliches Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber
Die Festschrift blickt auf die inzwischen 100-jährige Geschichte des Mittelalterlichen Kriminalmuseums zurück, berichtet über wissenschaftliche Aktivitäten und Sammlungsschätze und bestimmt seinen Standort in der deutschen und europäischen Museumslandschaft. Geleit- und Grußworte der Bundesministerin der Justiz und des bayerischen Ministerpräsidenten unterstreichen den Rang des Hauses als deutschlandweit führendes rechtskundliches Museum. Beigesteuert wurde der Aufsatz über "Das Mittelalterliche Kriminalmuseum als Gastgeber des deutsch-ungarischen strafrechtshistorischen Seminars".
März 2021
Tagung: Carl Joseph Anton Mittermaier und der reformierte Strafprozess
C.J.A. Mittermaier (1787–1867) galt zu Lebzeiten als der international bekannteste deutsche Strafrechtler. In der Paulskirche vertrat Mittermaier liberale Positionen und plädierte u.a. - sehr fortschrittlich - für die Abschaffung der Todesstrafe. Mittermaier maß der „Erfahrung“ und den neuen Disziplinen der Gerichtsmedizin, Strafrechtsvergleichung, Kriminalpolitik und Gefängniskunde weitaus größere Bedeutung zu als der vormaligen strafrechtlichen Leitwissenschaft, der Philosophie. Seine Bedeutung als Strafprozessrechtsdogmatiker wird heute mitunter kritisch gesehen. Die von Arnd Koch gemeinsam mit Wolfgang Wohlers (Basel) und Carl Friedrich Stuckenberg (Bonn) veranstaltete (Zoom-)Tagung stellte die Frage nach dem bleibenden Wert und dem fortbestehenden kritischen Potential der Arbeiten Mittermaiers.
Januar 2021
Strafrechtsentwicklung in der Zwischenkriegszeit
Nach der Epochenwende von 1918 setzte in den neuen Staaten Mittelosteuropas eine Kodifikationswelle ein. Die in diesem Zeitraum entworfenen bzw. In-Kraft-getretenen Strafgesetzbücher gerieten ungeachtet ihrer hohen Qualität nach 1945 in Vergessenheit. Die gemeinsam von Arnd Koch und Martin Löhnig (Regensburg) veranstaltete (Zoom-)Tagung analysierte die Strafgesetzbücher der Zwischenkriegszeit und eröffnete dabei überraschende Perspektiven auf transnationale Expertennetzwerke. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer referierten aus Deutschland, Estland, Kroatien, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn.
Dezember 2020
Strafrecht in der alten Bundesrepublik 1949-1990
Gut drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall macht der 600 Seiten starke Band das Strafrecht der alten Bundesrepublik erstmals zum Gegenstand strafrechtshistorischer Forschung. Es geht weniger um Dogmengeschichte als vielmehr um Bezüge des Strafrechts zu den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen - und damit um die Zeitbedingtheit strafrechtlicher Konzepte. Beigesteuert von Prof. Dr. Arnd Koch wurden die Abhandlungen "Täterschaft und Teilnahme (1949-1990) - über die zeithistorischen Hintergründe dogmatischer Figuren" und "Strafrechtsgeschichte in der alten Bundesrepublik - eine wissenschaftshistorische Skizze".
Oktober 2020
Deutsch-ungarische Festschrift: Wendepunkte der Strafrechtsgeschichte
Die Festschrift erinnert an das 20. Gründungsjubiläum des "deutsch-ungarischen strafrechtshistorischen Seminars". Jährlich treffen sich deutsche und ungarische Studierende, um gemeinsam mit Promovierenden und Wissenschaftern in deutscher Sprache über strafrechtsgeschichtliche Fragen zu diskutieren. Die wissenschaftliche Leitung obliegt Prof. Dr. Barna Mezey (Eötvös Loránd Universität Budapest) und Prof. Dr. Arnd Koch. Austragungsorte sind im jährlichen Wechsel ungarische Universitätsstädte und das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber. Die Festschrift versammelt neben früheren Festvorträgen die Aufsätze ehemaliger und aktueller Seminarteilnehmer.
September 2020
Strafrecht zwischen Novemberrevolution und Weimarer Republik
Im November 2018 jährte sich die Ausrufung der Republik zum einhundertsten Mal. Obwohl die Phase zwischen der Novemberrevolution und der frühen Weimarer Republik eine tiefe Zäsur markiert, blieb sie bislang strafrechtshistorisch kaum erforscht. Der vorliegende Band, der auf eine von Arnd Koch, Michael Kubiciel und Martin Löhnig veranstaltete Augsburger Tagung zurückgeht, leistet einen wichtigen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke. Beigesteuert wurde ein Aufsatz über "Franz v. Liszt und das Ende des Kaiserreichs".
Mai 2020
Handbuch des Strafrechts
Das "Handbuch des Strafrechts" ist als eine repräsentative, neun Bände umfassende Gesamtdarstellung des deutschen Strafrechts angelegt. Der nunmehr erschienene siebte Band widmet sich den Grundlagen des Strafverfahrensrechts. Bearbeitet wurde der Abschnitt "Entstehung der Reichsstrafprozessordnung und deren Weiterentwicklung bis zum Ende des Kaiserreichs".
Der unbekannte Franz v. Liszt (2.3.1851-21.6.1919). Schlaglichter auf das Spätwerk anlässlich des 100. Todestages
Franz v. Liszt zählte zu den wenigen deutschen Rechtswissenschaftlern, die sich nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs vorbehaltlos zur Demokratie und Republik bekannten. In seinen letzten Schriften stritt er für eine umfassende Demokratisierung des Straf- und Strafprozessrechts. Der Beitrag widmet sich dem vergessenen Spätwerk des international bekanntesten deutschen Strafrechtlers. v. Liszt trat nach 1900 als linksliberaler Politiker, Reichstagsabgeordneter, Völkerrechtler und Verfasser von Kriegsschriften in Erscheinung. Auch drängten seine kriminalpolitischen Konzepte nach 1910 - was bislang übersehen wurde - "über das Strafrecht hinaus". Die Strafe der Zukunft erschien ihm lediglich als ein Teilelement eines umfassenden Sicherungsrechts.
Strafprozessrecht in China und Deutschland
Der Band enthält 20 dem Strafprozessrecht gewidmete Beiträge chinesischer und deutscher Autoren. Er geht auf eine Würzburger Tagung des Chinesisch-Deutschen Strafrechtslehrerverbands zurück. Zu den wesentlichen Ergebnissen der Tagung gehörte die Einsicht, dass die Entwicklung des Strafprozessrechts in China unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten von mindestens genauso großer Bedeutung ist wie die Entwicklung des materiellen Strafrechts. Beigesteuert werden konnte der Aufsatz "Die verschiedenen Prozessmodelle im historischen Vergleich der Entwicklung in Deutschland".
Januar 2019
Handbuch des Strafrechts
Das „Handbuch des Strafrechts“ ist eine auf neun Bände angelegte Gesamtdarstellung des deutschen Strafrechts, das nicht über Kommentierungen einzelner Vorschriften, sondern in Form themenspezifischer Abhandlungen erschlossen wird. Der soeben erschienene erste Band widmet sich auf über 1200 Seiten den "Grundlagen des Strafrechts". Bearbeitet wurden die Abschnitte "Deutsche Strafrechtsgeschichte seit dem Bayerischen Strafgesetzbuch von 1813 bis 1871" sowie "Entstehung und Entwicklung des Strafgesetzbuchs von 1871".
9./10. November 2018
Tagung "Strafrecht zwischen Revolution und Republik"
Obwohl die Phase zwischen der Novemberrevolution des Jahres 1918 und der Etablierung der ersten deutschen Republik eine tiefe Zäsur markiert, fehlt eine umfassende rechtshistorische Aufarbeitung dieser Umbruchzeit auf das Strafrecht und die deutsche Strafrechtswissenschaft. Die Augburger Tagung, die gemeinsam mit Michael Kubiciel und Martin Löhnig veranstaltet wurde, sowie der aus ihr hervorgehende Sammelband wollen dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen.
Oktober 2018
Literaturbericht zur neueren Strafrechtsgeschichte
Seit der Übernahme des Literaturberichts werden in regelmäßigen Abständen maßgebliche strafrechtshistorische Neuerscheinungen besprochen. Der jüngste Literaturbericht enthält elf Rezensionen von Abhandlungen, die in den Jahren 2015-2017 erschienen.
September 2018
Tagungsband "Sozialistische Straftheorie und -praxis in Europa"
Der von Georg Steinberg herausgegebene Band versammelt die Beiträge einer internationalen Tagung, die im Oktober 2017 an der Universität Potsdam stattfand. Beigesteuert wurde der Aufsatz "Theorie und Praxis der Todesstrafe in der DDR".
12.-15. Juli 2018
Deutsch-ungarisches strafrechtshistorisches Seminar in Augsburg
Das seit knapp 20 Jahren bestehende deutsch-ungarische strafrechtshistorische Seminar tagte unter Beteiligung von 35 Studierenden, Doktoranden und Wissenschaftlern ertsmals in Augsburg. Das diesjährige Oberthema lautete „Strafrechtliche Sanktionen in der europäischen Rechtsgeschichte“. Die ungarische Delegation wurde geleitet von Prof. Dr. Dr. h.c. Barna Mezey (Eötvös Loránd Universität Budapest) und Prof. Dr. Attila Horváth (Richter am ungarischen Verfassungsgericht). Eröffnet wurde die Veranstaltung durch ein Grußwort des ungarischen Generalkonsuls Gábor Tordai-Lejkó (München).
Juni 2018
Das Polizeistrafrecht des 19. Jahrhunderts
Zu den großen Themen des strafrechtlichen Diskurses des 19. Jahrhunderts zählte die Einhegung und Verrechtlichung des sog. Polizeistrafrechts. Strafverhängungen durch die Exekutive, auf Grundlage verstreuter, unbestimmter Rechtsgrundlagen, losgelöst von jeglicher richterlicher Kontrolle und unter Anwendung eines summarischen Verfahrens – ein solches Prozedere musste auf entschiedene Ablehnung seitens liberaler Kriminalisten stoßen. Der Beitrag gibt einen Überblick über eine heute in Vergessenheit geratene Kontroverse.
Oktober 2017
Vor 70 Jahren - Stunde Null für die Justiz? Die Augsburger Justiz und das NS-Unrecht
Der aus einer öffentlichen Vortragsreihe hervorgegangene und gemeinsam mit Dr. H. Veh, dem Präsidenten des LG Augsburg, herausgegebene Band erinnert an den Neuanfang der Augsburger Justiz nach 1945. Namhafte Autoren stellen den Neubeginn und den Umgang der Augsburger Justiz mit dem NS-Unrecht in den überregionalen Kontext. Gezeigt wird auch, wie Augsburger Richter in Aufsehen erregenden Verfahren ("KZ-Kommandeuse" Ilse Koch, "Huppenkothen-Prozess" wegen der Ermordung der Widerstandskämpfer um Pfarrer Dietrich Bonhoeffer) um gerechte Urteile rangen.
Juli 2017
Wozu (Straf-)Rechtsgeschichte?
Das deutsch-ungarische strafrechtshistorische Seminar, das von Prof. Dr. Dr. h.c. Barna Mezey (Eötvös Loránd Universität Budapest) und Prof. Dr. Arnd Koch geleitet wird, findet jährlich seit 2002 statt. Der Sammelband erschien aus Anlass der diesjährigen Seminarveranstaltung in Szombathely und vereint Beiträge deutscher und ungarischer Rechtshistoriker.
Juni 2017
Tagungsband "Popular Justice in Times of Transition"
Der in der Reihe "Annali dell'Istitutio storico italo-germanico in Trento" erschienene Band versammelt Beiträge einer internationalen Regensburger Tagung. Beigesteuert wurde der Aufsatz "Nazi Crimes in the Judgement of the People. The Bavarian Jury Court in the post war Period"
März 2017
"NS-Verbrechen im Urteil des Volkes. Bayerische Schwurgerichtsbarkeit nach 1945"
Der Beitrag geht auf einen Vortrag zurück, der im September 2016 auf dem Saarbrücker Rechtshistorikertag gehalten wurde (näher unten). Unter Auswertung umfangreicher Archivbestände wird erstmals die Spruchtätigkeit der nach dem Zweiten Weltkrieg allein in Bayeren installierten Schwurgerichte analysiert.
Februar 2017
Ausstellungskatalog "Mit dem Schwert oder festem Glauben". Luther und die Hexen
Bis Ende 2018 präsentiert das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber eine große Sonderausstellung zu den frühneuzeitlichen Hexereiverfolgungen und, anknüpfend an das "Lutherjahr", zur Position Martin Luthers zum Hexenwahn. Der begleitende Ausstellungskatalog enthält den gemeinsam mit Dr. Verena Dorn-Haag verfassten Aufsatz "Juristische Kritik an den Hexenverfolgungen".
Dezember 2016
Die Abschaffung der Todesstrafe. Nationale, europäische und globale Perspektiven
Der Beitrag geht auf einen an der Eötvös Loránd Universität Budapest gehaltenen Vortrag zurück. Beleuchtet werden u.a. die Debatten über die Abschaffung bzw. die Wiedereinführung der Todesstrafe in der jungen Bundesrepublik, die allmähliche Herausbildung der Todesstrafen-ächtung als idée europénne sowie die Debatten um die Todesstrafe in den USA und China.
Dezember 2016
The Formation and Transmission of Western Legal Culture. 150 Books that made the Law in the Age of Printing
Der Sammelband stellt 150 juristische Bücher vor, die das Rechtsdenken in Westeuropa und Nordmerika zwischen dem 15. und frühen 20. Jahrhundert entscheidend prägten. Das bibliophil gestaltete Werk enthält den Beitrag: "Lehrbuch des gemeinen in Deutschland gültigen peinlichen Rechts, Paul Johann Anselm Feuerbach".
17.12.2016
Vortrag auf der Würzburger Tagung des Chinesisch-Deutschen Strafrechtslehrerverbandes: "Die verschiedenen Prozessmodelle im historischen Vergleich der Entwicklung in Deutschland
Das chinesische Strafprozessrecht befindet sich in einem tiefgreifenden Reformprozess. Die chinesische Rechtswissenschaft richtet ihren Blick zunehmend nach Deutschland und auf das kontinentaleuropäische Verfahrensmodell. Unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Bernd Schünemann diskutierten führende chinesische Wissenschaftler mit ihren deutschen Kollegen über grundsätzliche Fragen des Strafprozessrechts.
14.9.2016
Vortrag auf dem 41. Deutschen Rechtshistorikertag: „NS-Verbrechen im Urteil des Volkes. Das bayerische Schwurgericht der Nachkriegszeit“
Der auf dem 41. Deutschen Rechtshistorikertag in Saarbrücken gehaltene Vortrag widmete sich einem weitgehend unbekannten Kapitel der Juristischen Zeitgeschichte: Das traditionelle Schwurgericht, in dem zwölf Laien über die Schuld des Angeklagten entscheiden, erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern eine kurzzeitige Renaissance. Allein im bayerischen Schwurgericht der Nachkriegszeit urteilte „das Volk“ über Verbrechen der Nationalsozialisten. Es konnte auf Grundlage umfassender Archivrecherchen gezeigt werden, dass Schwurgerichte bei NS-Verbrechen – entgegen den Erwartungen der Schwurgerichtsanhänger – zu milderen Urteilen als Berufsrichter gelangten.
August 2016
Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, Band 3
In der 2. Aufl. des soeben erschienenen dritten Bandes des Handwörterbuchs zur deutschen Rechtsgeschichte (HRG) wurden folgende Lemmata bearbeitet: „Konkurrenzen“, „Lynchjustiz“, „Notstand“. Das HRG zählt zu den Standardwerken fast aller historisch arbeitenden Institute, Bibliotheken und Archive. Das Werk präsentiert weitgehend die Summe des Wissens über die Geschichte des Rechts.
7.-10. Juli 2016
Deutsch-ungarisches strafrechtshistorisches Seminar in Rothenburg ob der Tauber
Das traditionsreiche deutsch-ungarische strafrechtshistorische Seminar wird seit 16 Jahren gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Staats- und Rechtsgeschichte der Eötvös Loránd Universität Budapest ausgerichtet. Die Veranstaltung wird von ungarischer Seite aus geleitet vom Rektor der Eötvös Loránd Universität, Herrn Prof. Dr. Barna Mezey. Mitbegründer war Herr Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Günter Jerouschek (Jena), der die Seminarleitung 2015 an Prof. Dr. Arnd Koch übergab. Das Generalthema der diesjährigen Veranstaltung, die großzügige Unterstützung durch das Mittelalterliche Kriminalmuseum erfuhr, lautete „Strafrechtskodifikationen in Ungarn und Deutschland“.
März 2016
Koch/Löhnig (Hrsg.), Die Schule Franz von Liszts
Franz von Liszt (1851–1919) entfachte mit seinem kriminalpolitischen Programm eine europaweite Diskussion über den Zweck des Strafens und die angemessenen Mittel effektiver Kriminalitätsbekämpfung. Das von ihm begründete „Kriminalistische Seminar“ entwickelte sich zu einem internationalen Anziehungspunkt für aufstrebende Wissenschaftler unterschiedlicher Couleur, die in den nachfolgenden Jahrzehnten als sogenannte „von Liszt-Schule“ die strafrechtliche Diskussion nachhaltig prägten. Im Werk seiner Schüler spiegeln sich die freiheitlichen und totalitären Potentiale des Lisztschen Reformprogramms wider. Der auf eine Augsburger Tagung zurückgehende Band enthält Aufsätze von Wolfgang Frisch, Johannes Kaspar, Arnd Koch, Michael Kubiciel, Martin Löhnig, Michael Pawlik, Franz Streng, Carl-Friedrich Stuckenberg, Richard F. Wetzell und Benno Zabel.
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