Bilder der Seminarsitzung

 

 

Ganzheitliches, handlungsorientiertes Arbeiten und Lernen im Religionsunterricht der Grundschule

Entstehung Lichtkreis © Universität Augsburg
Lichtkreis © Universität Augsburg
erweiterter Lichtkreis © Universität Augsburg

Im Wintersemester (2006/2007) konnte die Veranstaltung mit Herrn Batzer (Referent im Fachbereich Kindergartenpastoral in der Diözese Augsburg sowie Referent für ganzheitliche, sinnorientierte Pädagogik) im Rahmen des praktikumsbegleitenden Seminars „Planung, Analyse und Durchführung des Religionsunterrichts an Grundschulen“ stattfinden. Das Seminar, das sich als Brücke zwischen der eher theoretisch orientierten universitären Arbeitsweise und der praxisnahen Unterrichtsarbeit an Schulen versteht, bietet eine geeignete Plattform, Studierenden Wege und Möglichkeiten handlungsorientierten Lernens aufzuzeigen.
 

Die „Religionspädagogische Praxis“ – wie sie uns von Herrn Batzer vorgestellt wurde – versteht sich als ein Weg ganzheitlichen Erziehens. Das Menschenbild dieser Pädagogik ist das eines Individuums, das sich sowohl durch Selbstwerdung als auch durch Verwiesensein auf seine Mitmenschen und durch Eingebundensein in die Umwelt konstituiert. Dabei erfährt sich der Mensch primär als leiblich-seelisch-geistige Einheit. Als tragende Basis eines sinnerfüllten Lebens soll dem Heranwachsenden die Botschaft unseres christlichen Glaubens vermittelt werden, indem gemeinsam vielfältige Wege im Hinblick auf die Entfaltung einer erfüllenden Religiosität beschritten werden. Übungen der Sensibilisierung und Wahrnehmung, der inneren Sammlung und Meditation, der Verinnerlichung und Veräußerlichung, der Begegnung, Beteiligung, Anschauung und Erfahrung sowie der Wiederholung und des Rituals ermöglichen Kindern, aber auch Erwachsenen, ihr Selbst zu entdecken, zu erleben und zu bejahen. Dabei soll das Leben und Dasein eines jeden Einzelnen als berechtigt und für die Mitmenschen – in welcher Form auch immer – als Bereicherung empfunden werden.
 

Gerade in unserer heutigen Zeit scheint es notwendiger denn je zu sein, Heranwachsende mit der „Tiefe des Seins“ (P. Tillich) in Verbindung zu bringen, damit sie nicht dem Oberflächlichen und Vordergründigen verhaftet bleiben, sondern im Vertrauen auf einen letzten, tragenden Halt ihr Leben auch in schweren Stunden anzunehmen und zu gestalten vermögen.

Trotz einer breiten Rezeption v. a. im Elementar- und Kindergottesdienstsektor muss sich eine derart orientierte Religionspädagogik mit ihren ganz eigenen Lern- und Arbeitsweisen vor allem im schulischen Bereich einigen, zum Teil sicherlich berechtigten Kritikpunkten stellen.
 

Es bleibt jedoch insbesondere für den Primarbereich festzuhalten: Trotz aller – sicherlich durchaus auch berechtigten – Anfragen ist diese Arbeitsweise zweifellos ein gangbarer Weg, Heranwachsenden in Zeiten religiöser Individualisierung und Pluralisierung „Hilfe bei der Menschwerdung“ (A. Exeler) angedeihen zu lassen, um ihnen Lebensperspektiven aufzuzeigen und spezifisch christliche Deutungs- und Orientierungsangebote vor Augen zu führen.
 

Eine große Bereicherung für diese Veranstaltung mit Herrn Batzer stellt jedes Jahr die Teilnahme von Praktikumslehrerinnen dar. Durch ihre Mitarbeit können die vorgestellten Arbeits- und Lernwege nochmals kritisch im Hinblick auf „Praxistauglichkeit“ und (organisatorische) Durchführbarkeit in Schule und Unterricht hinterfragt werden.
 

Abschließend sei an dieser Stelle nochmals dem Referenten, Herrn Batzer, ein herzliches Dankeschön für sein Engagement und seinen Mut ausgesprochen, da er es immer wieder wagt, das „Eis“ der zunächst etwas distanziert wirkenden Studierenden zu durchbrechen, somit der Kopflastigkeit unserer Institution entgegentritt und das Handlungsrepertoire der Studierenden durch Kreativität, und Selbsttätigkeit erweitert. Denn: Gerade in einer praktikumsbegleitenden Veranstaltung muss – auch im universitären Rahmen – unbedingt ein Schwerpunkt in praktischen Umsetzungsmöglichkeiten liegen!
 

Da die sich im Verlauf der Veranstaltung langsam entwickelnden Bodenbilder immer auch ein „Fest für die Augen“ sind, wurden diese in der diesjährigen Sitzung festgehalten. Sie sollen somit allen Interessierten einen kurzen Einblick in die Arbeit der „Religionspädagogischen Praxis“ geben und einen Teilbereich unseres Seminars dokumentieren.

 

 

bunter Kreis © Universität Augsburg

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