ProTect

Forschungsbeschreibung

ProTect: Entwicklung eines Hitzeaktionsplans für das Universitätsklinikum Augsburg

Projektstart: 2024
Projektende: 2026
Projektträger: Intramurale Forschungsförderung Med. Fakultät, Lehrstuhl für Regionalen Klimawandel und Gesundheit
Projektverantwortung vor Ort: Sophie Scheidl M.Sc., Dr. Irena Kaspar-Ott, Prof. Dr. Elke Hertig

 

 

Der unmittelbarste Ausdruck des Klimawandels zeigt sich durch eine erhöhte Häufigkeit, Intensität und Dauer von Hitzeextremen sowie Hitzebedingungen. Bei der Vermeidung von gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzeereignissen kommt den Beteiligten des Gesundheitswesens und Gesundheitsberufen eine zentrale Bedeutung zu, da diese eine direkte Schnittstelle zu den Risikogruppen, insbesondere den älteren und kranken Menschen, darstellen. Maßnahmenpläne zur Vorbereitung auf diese Ereignisse müssen daher insbesondere auch für Krankenhäuser entwickelt werden.


Gemäß den Handlungsempfehlungen zur Erstellung von Hitzeaktionsplänen der WHO und des BMU sollte eine Bewertung der hitzebedingten Gesundheitsgefährdung erfolgen, in der die Hitzebelastung zunächst quantifiziert und charakterisiert wird. Daraufhin soll eine Bestandsaufnahme der möglichen Maßnahmen vorgenommen sowie das künftige Hitzerisiko abgeschätzt werden. Schließlich sollen geeignete Vorsorge- und Gegenmaßnahmen festgelegt und Bewertungskriterien für die Durchführung entwickelt werden. Daraus folgt die Erstellung eines Hitzeaktionsplans, der mit Fachleuten und Akteuren beraten wird. Die Erprobung des Plans und eine Auswertung der Erkenntnisse aus der Testphase werden in einer Evaluierungsphase zur Verbesserung des Plans genutzt. Anschließend soll der Plan in eine dauerhafte Umsetzung münden.


Konkret sollen im Rahmen einer Messkampagne kontinuierliche Messungen der Innenraumtemperaturen in den Gebäuden des Universitätsklinikums Augsburg durchgeführt werden. Dabei werden Sensoren in Räumen in verschieden exponierten Gebäudebereichen (z. B. Süd- versus Nordseite, untere, mittlere, obere Stockwerke) und Gebäudeeigenschaften (z. B. Eigenschaften der wärmeübertragenden Umfassungsfläche und Art der heizungs-, kühl- und raumlufttechnischen Anlagentechnik) positioniert. Um die derzeitige Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze erfassen zu können, findet eine fragebogengestützte Erhebung statt wie die Hitzebelastung seitens des Personals und der Patienten subjektiv wahrgenommen wird und welcher Kenntnisstand bezüglich der Auswirkungen von Hitze vorhanden ist. Darüber hinaus wird bei der Klinikumleitung bzw. verantwortlichen Abteilungen und dem medizinischen und pflegerischen Personal abgefragt, ob und welche Maßnahmen bei Hitzeereignissen bereits ergriffen werden, zum Beispiel Anpassung der Belüftung in Räumen, der Trinkmenge der Patienten, oder der Arzneimittelgaben. Eine wesentliche Beteiligung bei den Befragungen und der Kommunikation mit den verantwortlichen Stellen erfolgt durch das Zentrum für Betriebs- und Arbeitsmedizin.

 

Partner:
Dr. med. Gabriele Rohe, Leitung Zentrum für Betriebs- und Arbeitsmedizin (ZeBrAA), UKA
Prof. Dr. Andreas Matzarakis, Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung, Deutscher Wetterdienst

 

Sophie Scheidl

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