Wie man schizophrene Störungen behandelt und ihnen vorbeugt - Prof. Hasan im Interview der SZ!
Psychiater Alkomiet Hasan über Menschen mit schizophrenen Störungen: "Am gefährlichsten sind diese Menschen für sich selbst." Wenn es heißt, dass Attentäter eine „psychische Störung“ hatten, verbirgt sich oft eine Schizophrenie dahinter. Was keineswegs heißt, dass Betroffene gefährlich sind. Psychiater Alkomiet Hasan über eine gefürchtete Krankheit.Schizophrene Störungen:„Die Betroffenen werden sogar von Ärzten stigmatisiert“
Ein Ausschnitt aus dem Interview:
SZ: In der Öffentlichkeit kommen psychisch Kranke vor allem dann vor, wenn sich nach einem Attentat herausstellt, dass der Täter betroffen ist.
Alkomiet Hasan: Leider, ja. Dabei sind psychisch Erkrankte insgesamt nicht gefährlicher als psychisch Gesunde. Bei den Menschen mit schizophrenen Störungen sieht das allerdings anders aus. Eine unbehandelte Schizophrenie in Zusammenhang mit einer Suchterkrankung führt tatsächlich zu einem erhöhten Gefährdungspotenzial, das stimmt. Ist die erkrankte Person in Behandlung oder spielt Substanzmissbrauch keine Rolle, gibt es allerdings kein relevant erhöhtes Risiko. Wir sprechen also von einer winzigen Gruppe.
SZ: Trotzdem sind das die Fälle, die die Debatte bestimmen, weswegen es in der Bevölkerung Vorbehalte gegenüber schizophrenen Menschen gibt. Man will sie nicht als Nachbarn, nicht als Kollegen. Ist das vielleicht ein wenig berechtigt?
Alkomiet Hasan: Hier möchte ich entschieden widersprechen. Am gefährlichsten sind diese Menschen für sich selbst, und solche Vorurteile machen alles schlimmer. Die Betroffenen werden sogar von Ärzten stigmatisiert. Menschen mit schizophrenen Störungen sterben 15 bis 30 Jahre früher, unter anderem, weil ihre körperlichen Beschwerden nicht ernst genommen werden. Oder weil sie Suizid begehen.
Das vollständige Interview finden Sie hier.