Vorträge „Faszination Mathematik und Physik” 2025
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Hygieneschutznaßnahmen
Bitte beachten Sie die Einhaltung der zum Zeitpunkt der Veranstaltung geltenden Hygieneschutzmaßnahmen.
Veranstaltungsorte
Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116
Zeugplatz 4, 86150 Augsburg
Die Vorträge beginnen um 19:00 Uhr.
Der Eintritt zu diesen Vorträgen ist frei.
Flyer zur Vortragsreihe „Faszination Mathematik und Physik” 2025
Programm 2025
Werden die Reichen immer reicher? Die Mathematik hinter Netzwerken
Donnerstag, 8. Mai 2025
Dr. Bas Lodewijks (Mathematik)
Netzwerke sind überall um uns herum. Denken Sie an soziale (Medien-)Netzwerke, biologische Netzwerke, Computernetzwerke und logistische Netzwerke. Viele dieser Netzwerke haben sehr ähnliche Strukturen, die ihr Verhalten bestimmen, trotz der sehr unterschiedlichen Kontexte, in denen diese Netzwerke vorkommen. Wir werden uns ansehen, wie Mathematik und Wahrscheinlichkeitstheorie verwendet werden, um diese in Netzwerken vorkommenden Strukturen zu verstehen.
Zustandsüberwachung – Was steckt hinter der roten Lampe im Armaturenbrett?
Donnerstag, 3. Juli 2025
Prof. Markus Sause (Physik)
Was verrät uns die rote Lampe im Armaturenbrett – und was bleibt verborgen? Moderne Zustandsüberwachung nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um weit mehr zu leisten, als nur eine Warnung bei einem Fehler anzuzeigen. KI-gestützte Systeme analysieren kontinuierlich Daten, erkennen frühzeitig Anzeichen von Verschleiß oder Störungen und helfen dabei, teure Ausfälle zu vermeiden. Ob in der Industrie, im Auto oder im Alltag: Die Verbindung von KI mit Sensoren ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen und die Wartung vorausschauend zu planen. Der Vortrag zeigt anhand anschaulicher Beispiele, wie diese Technologien funktionieren und welche Chancen sie für eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Technologie bieten.
Skyrmionen: Faszinierende Objekte in magnetischen Dünnschichtsystemen
Donnerstag, 23. Oktober 2025
Prof. Manfred Albrecht (Physik)
Skyrmionen sind ein Zehntausendstel eines Millimeters große lokale magnetische Wirbel, die durch ihre spezielle Form topologisch geschützt und daher besonders stabil sind. Dies macht sie interessant für eine Reihe von Anwendungen, z. B. für neuartige Speicher- und Logikbausteine. Erst kürzlich konnten wir in ferrimagnetischen Gadolinium/Eisen Mehrfachschichten Skyrmionen und Antiskyrmionen bei Raumtemperatur stabilisieren. Zusammen mit Forschenden der Universität Wien gelang die theoretische Beschreibung derartiger dipol-stabilisierter Spinobjekte und es konnte ein „Material-Rezept“ entwickelt werden, um diese neuartigen Objekte in einer Reihe von Materialien potenziell zu ermöglichen. In einer weiteren Studie haben wir Skyrmionen und Antiskyrmionen höherer Ordnung mit beliebiger sogenannter topologischer Ladung in ferromagnetischen Cobalt/Nickel-Mehrfachschichten mittels Lorentz-Mikroskopie entdeckt. Die beobachtete Koexistenz verschiedener topologisch geschützter Spinobjekte bietet großes Potenzial für weitere Studien zu Quasiteilchenwechselwirkungen, Spindynamik sowie für zukünftige Anwendungen.
Optimaler Transport: Von Sandburgen zu Deep Learning
Donnerstag, 20. November 2025
Prof. Jan-Frederik Pietschmann (Mathematik)
Was ist der leichteste Weg, aus einem Sandhaufen eine Burg zu bauen? Bereits 1781 diskutierte der französische Ingenieur Gaspard Monge dieses Problem und erdachte die erste mathematische Formulierung. Obwohl der Transport unter minimalen Kosten ein universelles Problem in der Logistik darstellt, dauerte es bis in die 1940er Jahre bis Leonid Kantorovich eine Reformulierung einführte, die sich mathematisch leichter analysieren ließ und für die er 1975 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde. Resultate aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts haben eine tiefe Verbindung des Transportproblems zu vielen anderen mathematischen Bereichen gezeigt, zum Beispiel zur Statistik und zum maschinellen Lernen. In diesem Vortrag diskutieren wir die Formulierungen des Transportproblems, mathematische Probleme und einige Anwendungen.