Abschlussprüfungen
Sollten Ihnen die Informationen zum Lehramtsstudium Physik auf dieser Seite nicht weiterhelfen oder Fragen offen lassen, wenden Sie sich bitte per Email an Prof. Dr. Olaf Krey.
Lehramt Physik: Am Ende
Gegen Ende des Studiums rücken vermutlich zwei Themen in den Fokus Ihrer Aufmerksamkeit:
- Wie funktioniert das mit der schriftlichen Hausarbeit?
- Wie schaffe ich nur das erste Staatsexamen?
Mit der schriftlichen Hausarbeit soll der/die Studierende die Fähigkeit zu selbständiger wissenschaftlicher Arbeit nachweisen. Dieser Nachweis kann auch in der Fachphysik oder in der Didaktik der Physik erbracht werden.
Eine Abgabe der Zulassungsarbeit kann zweimal im Jahr erfolgen:
Examen Frühjahr: 1. August (Verlängerung bis 1. Oktober möglich)
Examen Herbst: 1. Februar (Verlängerung bis 01. April möglich)
Einen Abgabetermin können Sie gern per Email an
Jennifer Traub oder mit Ihrem Dozenten vereinbaren.
Abzugeben sind:
1x ausgefülltes Formular "Empfangsbestätigung"
1x ausgefülltes Formular "Gutachten"
2x ausgefüllter Aufkleber je nach Schulart
2x Exemplar Zulassungsarbeit
1x digitale Datei auf CD oder USB-Stick (mit Postadresse auf frankiertem, gepolstertem Umschlag zum Zurücksenden falls gewünscht) Formulare und Aufkleber bitte selbst - soweit wie möglich - ausfüllen.
Im Sekretariat bekommen Sie die Empfangsbestätigung unterschrieben, die Sie im Prüfungsamt abgeben.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des
ZLbiB.
Hier finden Sie die relevanten
Formulare.
In der Physikdidaktik können Sie gern auf alle Dozent*innen zugehen, um ein Thema zu vereinbaren. Die Arbeit sollte in jedem Fall einen direkten Bezug zum Lehren oder Lernen von Physik aufweisen, eine echte Frage stellen und nach einer begründeten (mindestens vorläufigen) Antwort suchen. In der Regel soll die Gültigkeit der Antwort auch empirisch gestützt werden. Im Forschungsseminar Physikdidaktik wird Ihre Arbeit mehrmals präsentiert, beraten und diskutiert.
Im Rahmen dieser Arbeit soll in einem theoretischen Teil der Frage nachgegangen werden, inwiefern Kreativität eine Rolle beim Lernen von Physik spielt bzw. mit dem Fach Physik kompatibel ist. In einem empirischen Teil soll dann auf noch zu bestimmende Art und Weise erhoben werden, welche Vorstellungen von Kreativität lernende Physiklehrpersonen haben und wie Sie die Notwendigkeit von Kreativität für das Lernen von Physik beurteilen.
Physiklehrpersonen verwenden in ihrem Physikunterricht Mathematik. Diese Verwendung kann auf sehr unterschiedliche Art und Weise erfolgen - bewusst oder nebenbei, begründet oder selbstverständlich etc. Im Rahmen dieser Arbeit sollen Situationen dokumentiert (videografiert, protokolliert etc.) werden, in denen Mathematik verwendet wird. Diese dokumentierten Fälle und ein Interview mit der Lehrperson sollen anschließend mithilfe der Basismethode nach Kruse (oder elaborierter) interpretiert werden.
Üben, üben, nochmals üben! Oder ist das zu langweilig, nicht mehr zeitgemäß, sollte man nicht intelligent üben? Warum überhaupt üben. Die Arbeit soll in einem theoretischen Teil der Frage nachgehen welche Hoffnungen, Ziele und Wünsche sich mit dem Üben in der Schule im Allgemeinen und im Physikunterricht im besonderen verbinden. Für einen empirischen Teil sollen Interviews mit mindestens drei Physiklehrpersonen geführt werden, in denen diese über ihre Praxis und die Rolle der Übung darin berichten.
Der Inhalt des Unterrichts ist ja klar - steht im Lerhplan und überhaupt, Physik ist Physik. Dieser Annahme kritisch gegenüber stehend könnte man vermuten, dass physikalische Inhalte nicht gleich das im Unterricht verhandelte sind. Man könnte sogar vermuten, dass es im Unterricht relativ selten um Physik geht, sondern eher um einen Ersatzgegenstand der in einem Physikunterricht irgendwie geschaffen wird - hauptsächlich von der Lehrperson, zum Teil aber auch von den Lernenden. Im Rahmen der Arbeit soll dieser These nachgegangen werden, indem Einführungsstunden von verscheidenen Lehrpersonen zu verscheidenen Themen (je nach Bearbeitungszeitraum im Schuljahr) dokumentiert (am besten videografiert und transkribiert) und dann interpretiert werden.
Basierend auf der Theorie des „knowledge in pieces“ DiSessa (1993) formuliert Sherin (2001) eine Theorie über symbolische Formen, derzufolge formale mathematische Symbole und eine (physikalische) Bedeutungsvorstellung zusammen eine sogenannte „symbolische Form“ bilden, deren Kenntnis für das Konstruieren und Interpretieren von mathematischen Ausdrücken relevant ist. Aufgaben für zwei Abschlussarbeiten zu diesem Thema wären a) die Entwicklung und (ansatzweise) Validierung eines Tests zum Konstruieren und Interpretieren von Gleichungen und b) die Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogrammes, das die konstruktiven und interpretativen Fähigkeiten von Lernenden im Umgang mit Gleichungen verbessern soll.
Schüler*innen sollen auch über die Natur der Physik lernen und Lehrer*innen darüber lehren. Was aber tut eine Physikerin, wenn Sie forscht? Ist der Physiker in erster Näherung ein Automat, der Kaffee in Modelle verwandelt? Forschen Physiker*innen allein, heimlich, still und leise? Welche Sprache verwenden Sie informell und offiziell, wenn Sie sich über ihre Forschung unterhalten. Stimmen Handlung und Artikulation immer überein oder gibt es da Wissen, das nicht kommuniziert werden kann? Diese und weitere Fragen lassen sich an die wissenschaftliche Praxis stellen. Je nach Interesse muss die Fragestellung fokussiert und dann im Rahmen einer Fallstudie (die Suche nach jemandem, der sich über die Schulter schauen lässt, steht noch bevor) beantwortet werden. Die Fragestellung soll in der wissenschaftssoziologischen/ wissenschaftstheoretischen Literatur, die zielorientiert aufzuarbeiten ist, verortet und mit Blick auf die schulische Relevanz bearbeitet werden. Genauere Absprachen und eine Differenzierung der Anforderungen für Bachelor- und Masterarbeiten nach Absprache.
Der Ölfleckversuch ist auch heute noch wichtiger Bestandteil der schulischen Atomphysik. Der Verscuch selbst entspricht aber keinem wissenschaftlcihen Experiment. Vielmehr würde man sich bei all den sehr einfachen Näherungen nicht wundern, wenn die Größenordnung des Atoms verfehlt würde. Neben einer fachlichen Analyse des Ölfleckversuches, sind seine Geschcihte und das damit vermittelte Bild von Physik von unmittelbarem Interesse für den Physikunterricht.
"Ein englischsprachiges Instrument zur Erhebung des Verständnisses der sRT soll übersetzt (Rohfassung liegt vor) und pilotiert werden. Die Qualität des Testinstrumentes soll zunächst in mehreren Schritten überprüft, dann soll das Instrument zur Evaluation einer LV eingesetzt werden. Unterthemen: a) Qualitätssicherung durch Analyse der Protokolle lauten Denkens beim Bearbeiten von Testitems b) Qualitätssicherung durch quantitative Analyse der Testdaten c) Anwendung des Tests zur Evaluation einer LV"
"Bumerangs sind v.a. aus Australien bekannt. Einst waren Sie aber in vielen Ländern der Erde verbreitete Spielzeuge oder Waffen, heute werden Sie vor allem als Spielzeuge oder Sportgeräte benutzt. Die Physik der Bumerangbewegung ist dabei gar nicht trivial und die Optimierung eines Bumerangs auf eine bestimmte Eigenschaft hin ist sogar recht anspruchsvoll und führt auf interessante Anwendungen von Mathematik und Physik. Neue 3d-Druck-Technologie macht es möglich, Bumerangmodelle schnell herzustellen und deren Flugverhalten sofort zu erproben. Im Rahmen der Zulassungsarbeit soll ein Modul für das Schülerlabor entwickelt, erprobt, evaluiert und dann optimiert werden, das für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe geeignet ist."
Gefordert ist die literaturbasierte Erprobung verschiedener Gestaltungsprinzipien für den Aufbau von Demonstrationsexperimenten, deren fotografische Dokumentation und die empirische Überprüfung der Wirksamkeit dieser Gestaltungsprinzipien - Fragebogenstudie mit Studierenden. Bei Interesse melden Sie sich, um relevante Literatur aus dem Bereich Chemiedidaktik zu erhalten.
Im Kern geht diese Themenstellung davon aus, dass die Art und Weise wie mit Mathematik beim Lehren jund Lernen von Physik umgegangen wird, wesentlich beeinflusst, wie Physikunterricht wahrgenommen wird. Für den Umgang mit Mathematik sind wiederum die Vorstellungen und Praktiken der Lehrenden besonders relevant. Die Aufgabe besteht darin, mindestens eine mathematikhaltige Unterrichtsstunde zu videografieren und dann relevante Passagen zu transkribieren und in Anlehnung an die dokumentarische Methode auszuwerten und mit den Daten aus einem Interview mit der unterrichtenden Lehrkraft in Beziehung zu setzen.
Das erste Staatsexamen ist tatsächlich "nicht ganz ohne" und sollte nicht unterschätzt werden. Es bedarf einer gründlichen Vorbereitung! Wenn möglich, sollten Sie von den angebotenen Repetitorien Gebrauch machen, die (fast immer) semesterweise angeboten werden. Auf Digicampus findet man die Repetitorien unter folgenden Bezeichnungen:
Lehramt an Gymnasien
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Rechenübungen Experimentalphysik für Lehramtskandidaten Gymnasium
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Rechenübungen theoretische Physik für Lehramtskandidaten Gymnasium
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Ausgewählte Themen der Physikdidaktik (Examenskurs für GY)
Lehramt an Real-, Mittel- und Grundschulen
- Rechenübungen für Lehramtskandidaten mit Unterrichtsfach Physik (GS, MS, RS)
- Ausgewählte Themen der Physikdidaktik (Examenskurs für RS und MS)
- Ausgewählte Themen der Physikdidaktik (Examenskurs für GS)
Hinweis: In den Rechenübungen für Lehramtskandidaten mit Unterrichtsfach Physik (GS, MS, RS) wird nur die Atom-, Festkörper- und Kernphysik behandelt. Für das Examen zu Mechanik, Wärmelehre, Optik usw. wird derzeit (Stand: 2024) leider keine Examensübung angeboten.
Viele Antworten auf Fragen zum Staatsexamen finden Sie auch auf den Seiten des ZLbiB.
Eine Übersicht über ausgewählte frühere Aufgaben finden Sie auf den Seiten der Physikdidaktik der Universität Bayreuth.