Bachelor Materials Science & Engineering
Metalle, Halbleiter, Keramiken, Polymere – von Leichtbau- und Faserverbundwerkstoffen bis zu bioaktiven Materialien, von neuartigen magnetischen und elektrischen Funktionsmaterialien für die Mikroelektronik bis hin zu neuen Energiematerialien – High-Tech Materialien finden sich in vielen Bereichen des täglichen Lebens.
Durch das zunehmende Bewusstsein für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Umgang mit den vorhandenen Rohstoffen stellt die Gesellschaft immer neue, komplexere Anforderungen an die Materialien. So helfen neuartige photonische und photovoltaische Materialien (z.B. Leuchtstoffe und OLEDs (organic light emitting diodes) dabei, den Energieverbrauch auf dem Beleuchtungssektor drastisch zu senken. Der Leichtbau mit Kohlefaserverbundwerkstoffen ermöglicht eine Gewichtsersparnis von bis zu 50% bei einzelnen Komponenten eines Elektrofahrzeugs, dessen Reichweite durch die Erhöhung der Energiedichte moderner Li-Ionen-Batterien immer weiter vergrößert wird. Neuartige poröse Wasserstoff- u. Methanspeichermaterialien könnten zukünftig neue Horizonte für die mobile und stationäre Energieversorgung eröffnen.
Im Bereich der Informationsverarbeitung und Digitalisierung bis hin zur Künstlichen Intelligenz stehen wir vor der nächsten technologischen (R)Evolution, wofür neuartige Materialien der digitalen Informationsverarbeitung („Quantencomputer“) benötigt werden, die es uns ermöglichen werden, den rasant wachsenden Datenstrom digitaler Informationen schneller und energieeffizienter zu bewältigen.
Wie man solche Materialien nachhaltig und ressourcenschonend herstellt, deren Eigenschaften versteht und untersucht sowie protoypische Funktionsmodelle erstellt und unter realitätsnahen Bedingungen testet, damit befasst sich der Studiengang Materials Science and Engineering in Augsburg. Ein erster Schwerpunkt liegt auf der Frage nach einem atomistischen Verständnis der Struktur-Eigenschaftsbeziehungen der Materialien, um diese gezielt optimieren zu können. Zweitens steht auch die Frage nach der Anwendung der Materialien, der Fertigung von Bauteilen und der Digitalisierung der Produktion im Fokus des Studiengangs. Und drittens werden Aspekte zur Nachhaltigkeit von Materialien und Werkstoffen betrachtet.
Aufbau des Studiums
Schwerpunkte
Der Bachelorstudiengang Materials Science and Engineering bietet die Möglichkeit der Spezialisierung in den Bereichen Materialchemie, Material Physik oder Materials Engineering. Um eine möglichst breite wissenschaftliche Qualifizierung zu ermöglichen, wird ergänzend zum gewählten Schwerpunkt einer der beiden anderen Bereiche als Nebenfach gewählt.
Materialchemie
Im Schwerpunkt Materialchemie werden aufbauend auf die Grundlagenvorlesungen materialchemische Aspekte im Bereich der Festkörperchemie, der Koordinationsverbindungen sowie der Chemie der Metalle vertieft. Darüber hinaus werden Syntheseplanung und Materialsynthese, die Grundlagen der instrumentellen Analytik, sowie Grundlagen der computergestützten Chemie gelehrt. In den Praktika zur organischen und anorganischen Chemie erlernen die Studierenden grundlegende praktische Laborarbeiten, die Fähigkeit zur selbständigen Planung, Durchführung und Auswertung chemischer Experimente und die Präparation komplexer Materialien.
Materialphysik
Im Schwerpunkt Materialphysik erlernen die Studierenden Konzepte und grundlegende experimentelle und theoretische Methoden zur Untersuchung und Beschreibung von elementaren Quantensystemen sowie entsprechende experimentelle und theoretische Konzepte der Festkörperphysik. Dabei wird auf funktionellen Materialien wie Halbleiter, Supraleiter, magnetische Materialien usw. eingegangen. Darüber hinaus werden mathematische Grundlagen vertieft und der zunehmenden Bedeutung computergestützter Simulationsmethoden in den Materialwissenschaften Rechnung getragen. In Praktika werden die gängigen Methoden der physikalischen Messtechnik gelernt.
Materials Engineering
Aufbauend auf den Grundlagenvorlesungen werden im Schwerpunkt Materials Engineering mechanische und thermodynamische Aspekte im Hinblick auf deren praktische Umsetzung in ingenieurwissenschaftlichen Problemstellungen vertieft. Darüber hinaus werden Grundlagen der technischen Chemie, der Betriebswirtschaftslehre und der Simulation von Werkstoffen gelehrt. Darüber hinaus wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, zwischen den Inhalten Verfahrenstechnik, Mess- und Regelungstechnik bzw. Regelungstechnik, ressourceneffiziente Produktion und nachhaltige Chemie der Materialien und Ressourcen zu wählen. Ein ingenieurwissenschaftliches Praktikum vermittelt verschiedene Fertigungs- und Prüftechniken für Werkstoffe.
Was bietet das Institut für Physik und das Institut für Materials Resource Management
Individuelle Schwerpunktwahl
Die Kooperation des Instituts für Physik und des Instituts für Materials Resource Management ermöglicht eine Schwerpunktwahl in die eher naturwissenschaftlich basierten Bereiche der Materialphysik und Materialchemie bzw. der ingenieurswissenschaftlichen Bereich des Materials engineering – je nachdem, welches spätere Berufsbild dem Einzelnen vorschwebt. Dabei ermöglicht es die breite Palette der während des Studiums angebotenen Praktika, die auch in ortsansässigen Industriefirmen absolviert werden können, einzelne Gebiete kennenzulernen.
Modernste Ausstattung
Da die Einrichtung des Faches Physik an der Universität Augsburg erst im Jahr 1989 erfolgte und der Einzug der Augsburger Physiker in ihre neuen Gebäude erst im Jahr 1998 abgeschlossen wurde, sind alle Einrichtungen und insbesondere Praktika nach den modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Das Gleiche gilt auch für die Hörsäle oder die den Studierenden zur Verfügung stehenden Rechnerpools. Das Institut für Materials Resource Management (MRM) wurde im Jahre 2009 gegründet und bezog Ende 2020 seinen multifunktionalen Forschungsneubau.
Optimale Betreuung in kleinen Gruppen
Durch einen hohen Anteil von Drittmitteln – also der zusätzlich zur staatlichen Grundfinanzierung eingeworbenen Forschungsmittel –, aus dem auch Personalstellen finanziert werden, ist das Betreuungsverhältnis (Studierende pro Wissenschaftler) äußerst günstig. Und das bedeutet: Der Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden funktioniert, die Betreuung der Studentinnen und Studenten durch Professoren und Mitarbeiter ist ausgezeichnet. Übungen und Praktika finden in kleinen Gruppen statt, und diese Voraussetzungen erleichtern es, die jeweilige Regelstudienzeit auch tatsächlich einzuhalten. Darüber hinaus gibt es ergänzende Angebote wie der „Vorkurs Mathematik“ und der „Offene Physikraum“.
Wichtige Informationen
Beruflich Qualifizierte und Bewerber/-innen mit ausländischer Hochschulzugangsberechtigung beachten bitte die einschlägigen Fristen.
Nach dem Studium
Masterprogramme
Im Anschluss an den Bachelorabschluss in Materials Science and Engineering bietet das Institut die Möglichkeit, ein konsekutives Masterstudium im International Master of Materials Science and Engineering anzuschließen.
Unter der Voraussetzung, dass Chemie bzw. Physik als Nebenfach belegt wurde besteht außerdem die Möglichkeit in den Master Materialchemie bzw. den Master Physik zu anzuschließen.
Berufliche Aussichten
- Materialforschung- und Entwicklung
- Produktentwicklung
- Qualitätssicherung
- Schadensanalyse
- Technischer Vertrieb in Industrieunternehmen
- Automobilindustrie
- Luft- und Raumfahrt
- Chemische Industrie
- Medizin
- Umweltschutz
- Wissenschaft und Forschung
Akkreditierung
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Beratung
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