Cardiff calling! A.LEAP startet mit Beteiligung der Englischdidaktik

A.LEAP Gruppenfoto
© Universität Augsburg

Seit Beginn des Jahres läuft an der Universität Augsburg das Projekt „A.LEAP“. Ziel ist es, die Internationalisierung der Lehramtsausbildung an der Universität Augsburg strukturell zu verankern und weiterzuentwickeln. Neben der Universität Augsburg sind sieben weitere Universitäten aus Europa beteiligt.

An der Universität Augsburg ist zu Jahresbeginn das Projekt A.LEAP (Augsburger Lehramtsstudierende Entdecken AuslandsProgramme) gestartet. Dieses möchte es Lehramtsstudierenden ermöglichen, internationale Erfahrungen zu sammeln und so ihren Blick für andere Bildungssysteme, Kulturen und Perspektiven zu erweitern. Zum Start des Sommersemesters haben sich Vertreter der sieben Partneruniversitäten mit Angehörigen der Universität Augsburg zu einem Kick-Off-Workshop getroffen, darunter auch Dr. Gabriel Roberts von der Cardiff Metropolitan University. "Gerade nach dem Brexit sind viele Verbindungen nach Großbritannien abgerissen. Mit A.LEAP haben wir nun wieder die Möglichkeit, uns mit Großbritannien auszutauschen", betont Prof. Dr. Petra Kirchhoff.

A.LEAP verfolgt das Ziel, zwischen 2025 und 2029 ein ergänzendes Angebot zum fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Studium zu etablieren. Dadurch sollen angehende Lehrkräfte auf den Unterricht und Austausch in einer zunehmend internationalen Bildungswelt vorbereitet werden. Geplant sind interdisziplinäre Workshops (Summer und Winter Schools) sowie interkulturelle digitale Seminar- und Vorlesungsformate, in denen aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen behandelt werden. Je nach Fachrichtung besteht außerdem die Möglichkeit, Abschlussarbeiten an den Partnerhochschulen zu verfassen und schulpraktische Erfahrungen vor Ort zu sammeln.

Es sei ein weltweites Phänomen, dass Lehramtsstudierende kaum aus dem Ort herauskommen, in dem sie aufgewachsen sind, betont Prof. Dr. Laurenz Volkmann von der Universität Jena, der als Gastredner zum Kick-Off-Workshop eingeladen war und sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit Internationalisierungsstrategien befasst hat. Mit Ausnahme der Studierenden, die eine Fremdsprache studieren, würden viele angehende Lehrkräfte keinen Mehrwert im Auslandsaufenthalt sehen, so Volkmann. Noch dazu kehren sie laut dem Fachdidaktiker häufig nach dem Studium in ihre Heimat zurück. Dieses Phänomen nenne man pädagogische Provinz. „Dabei zeigen uns zahlreiche Studien den Nutzen von Auslandsaufenthalten.“ Der größte Mehrwehrt sei die individuelle Weiterentwicklung. Außerdem würden angehende Lehrkräfte durch interkulturelle Erfahrungen für die Heterogenität im Klassenzimmer sensibilisiert. Volkmann lobte darum das Projekt A.LEAP als wichtigen Meilenstein bei der weiteren Internationalisierung in der Lehrkräfteausbildung in Augsburg. Als möglichen Baustein für das Projekt schlug er interdisziplinäre Online-Seminare vor, die von Dozententeams geleitet werden und Studierende der beteiligten Universitäten miteinander vernetzen.

A.LEAP wird vom Zentrum für Lehrer*innenbildung und interdisziplinäre Bildungsforschung der Universität Augsburg (ZLbiB) koordiniert und durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Projektpartner sind die Universität Wien in Österreich, die Stockholm University in Schweden, die Karls Universität Prag in Tschechien, Radboud-University Nijmegen in den Niederlanden, die Cardiff Metropolitan University in Wales, Université de Lorraine Nancy in Frankreich und die Freie Universität Bozen in Italien. A.LEAP läuft bis zum 31. Dezember 2029.

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