Publikationsübersicht

C.H. Beck-Verlag 2020

Marita Krauss: Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen. Das Leben der Lola Montez, München 2020.

 

Lola Montez hatte viele Gesichter und viele Namen. Die Tochter eines britischen Offiziers, die eigentlich Eliza Gilbert hieß, widersetzte sich bereits früh moralischen Konventionen. Was Männer betraf, so hatte sie ihre eigene, kühne und auf jeden Fall unzeitgemäße Agenda: Mit 16 brannte sie durch, heiratete ihren Liebhaber und zog mit ihm nach Indien, mit 22 tingelte sie als „spanische Tänzerin“ durch die Hauptstädte Europas, und mit 25 begann sie ihre Affaire mit König Ludwig I. Als man sie deswegen aus München vertrieb, vermarktete Lola Montez ihre Geschichte am Broadway in New York und in den Outbacks Australiens. Das Schicksal der selbstbewussten Tänzerin, die als Geliebte des Königs zur Gräfin Landsfeld erhoben wurde und sich nie von der Männerwelt einschüchtern ließ, inspirierte Filmemacher und Theaterregisseure. Die Historikerin Marita Krauss hat nun – gestützt auf zahlreiche Quellen, darunter auch bislang unzugängliche Tagebuchaufzeichnungen König Ludwigs I. – den Weg der Lola Montez in all seinen Höhen und Tiefen beschrieben. Entstanden ist eine ebenso seriöse wie unterhaltsame Biografie, die zugleich ein facettenreiches Bild der Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert bietet.

 

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Volk Verlag

 

Marita Krauss, Erich Kasberger: Ein Dorf im Nationalsozialismus. Pöcking 1930-1950

 

Pöcking am Starnberger See war im „Dritten Reich“ viel mehr als ein Bauerndorf: Hier lebten neben Landwirten und Handwerkern auch die Besitzer großer Villen, die eng in die Welt des Nationalsozialismus eingebunden waren. Es fielen zwar keine Bomben, doch der Krieg kam ins Dorf, als das „Sisischloss“ Possenhofen und seine Schlosswiese erst zu einem militärischen Ausbildungszentrum, dann zum Lazarettdorf und zuletzt zum Flüchtlingslager wurden. Der Blick auf Pöcking mit seinen Nachbardörfern Aschering und Maising zeigt die lokalen Handlungsspielräume und Konfliktlinien, den Kampf um Straße und Wirtshaus, die Wirkungen der Mobilisierung, die Skepsis der Bauern und das Überleben von Juden. Marita Krauss und Erich Kasberger eröffnen mit ihrer Geschichte Pöckings neue Perspektiven auf das Wirken des Nationalsozialismus in einer Dorfgemeinschaft. Bisher einzigartig ist ihre Analyse von über 12.000 Entnazifizierungs-Meldebögen im Stadt-Land-Vergleich, die den Organisationsgrad der Bevölkerung sichtbar macht.

 

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Wallstein Verlag, 2019

Maria Christina Müller: Zwischen Wahn und Wirklichkeit. Teufel, Gott und Magnetismus in der Psychatrie des 19. und 20. Jahrhunderts

 

Furcht sowie Ehrfurcht vor dem ‚opaken Bedrohlichen’ wirken sich handlungsleitend und -bestimmend auf das Leben aus. Aktuelle Beispiele sind die Angst vor Terror oder Überwachung. Die durch Medien transportierten Inhalte dieser ‚verborgener Mächte’ als Narrative treten auch in der Selbst- und Fremdwahrnehmung psychisch kranker Menschen in Erscheinung. Die Patientenakten des 19. und 20. Jahrhunderts beinhalten die Bilder und Assoziationen dieser Phantasmen. Sie formieren sich vor dem Hintergrund von Volksfrömmigkeit und nähren sich aus Berichten über politische und religiöse Herrscher sowie technische Neuerungen. Der bayerische Prinzregent, der Papst oder die Polizei werden als Wahnvorstellungen der Kranken ebenso präsent, wie der Teufel, Gott, Dämonen oder die Heilige Dreifaltigkeit, die beharrlich hinter dem Herzen wache. Auch fürchten die Patienten Gift, Juden, Magnetismus, Elektrizität oder Einwirkungen durch Hypnose. Die Narrative als Deutungsmuster und Halluzinationen werden zu Erklärungen der eigenen Krankheit und der Welt und unterliegen einem historischen Wandel. Die vermeintlich wahrgenommene Präsenz dieser für gewöhnlich ‚verborgenen Mächte‘ scheidet das Pathologische von der ‚alltäglichen’ Furcht und Ehrfurcht vor ihnen.

 

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Volk Verlag

Zum Jubiläum 175 Jahre Industrie- und Handelskammer:
Marita Krauss: Aufbruch einer Region. Die IHK in Bayerisch-Schwaben seit den 1960er Jahren

 

Die Region Bayerisch-Schwaben erlebte in den letzten 50 Jahren Aufbruch und Entwicklung, sie wurde vom „deutschen Manchester“, dem zentralen süddeutschen Textilstandort, zum Vordenker der „Technologieachse Süd“ zwischen Karlsruhe und Salzburg.

 

Eine wichtige Rolle spielte dabei die IHK Schwaben, die sehr viel mehr ist als eine bloße Interessenvertreterin der regionalen Wirtschaft. Der genaue Blick zeigt die Vielfalt der Aufgaben und die Modernität dieser altehrwürdigen Institution. Sie ist eine außergewöhnliche Solidargemeinschaft der Wirtschaft, wachsamer Begleiter und Berater der aktuellen und zukünftigen Entwicklung, sie bildet die Brücke zur Politik. Sie hat die gesamte Region im Blick und nicht nur einzelne Branchen, sie kann durch Mitgliederbefragungen und hochkarätige Gutachten wirtschaftlichen Wandel sichtbar machen und mit Blick auf die Zukunft analysieren. Und sie ist ein wichtiger Träger des dualen Bildungssystems und der Weiterbildung.

 

Im Gespräch mit wichtigen Akteuren und auf der Basis bisher kaum ausgewerteter Materialien entsteht auch über eine Fülle beeindruckender Fotos ein facettenreiches Bild des Zusammenhangs zwischen Wirtschaft und Region: Es geht um Krisen und Krisenbewältigung, erfolgreiche Konzepte auf dem Weg in die Wissensgesellschaft, weltweit tätige schwäbische „Hidden Champions“, den klugen Umgang mit Migration und Technologiewandel und die zentrale Frage nach Strategien für die Aufgaben der Zukunft.

 

 

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Volk Verlag

Marita Krauss, Rainer Jedlitschka, Thomas Engelke (Hrsg.), Verwaltungselite und Region: Die Regierungspräsidenten von Schwaben 1817 bis 2017

 

Von Regionalfürsten und mächtigen Verwaltungsbeamten: In der Zeit der Beamtenregierungen des 19. Jahrhunderts waren Regierungspräsidenten in Bayern die einflussreichsten Männer nach den Ministern. Sie repräsentierten den bayerischen Staat in den Regionen, ihre Berichte, Beurteilungen und Vorlagen waren für König und Kabinett unentbehrliche Quellen für die „Volksstimmung“. Sie waren die Chefs der Verwaltung ihrer „Kreise“, später Regierungsbezirke, über sie wurden Beamtenkarrieren gemacht oder verhindert, aus ihrem bewährten Kreis wählten der König oder der Regent häufig auch die Minister. In der Republik verloren sie einen Teil ihres Status als Regionalfürsten, die Parteien stellten nun die Minister. Regierungspräsidenten sind jedoch bis heute die höchsten Verwaltungsbeamten in den Regionen. Die Kreisregierung in Augsburg entstand 1817 als staatliche Mittelbehörde für den damaligen Oberdonaukreis, das heutige bayerische Schwaben. Die Autorinnen und Autoren des Bandes beleuchten anlässlich des 200. Jubiläums Lebensläufe und Laufbahnen der bisherigen 23 Regierungspräsidenten (anfangs „Generalkommissäre“) der Regierung von Schwaben. Es geht um Fragen von Herkunft und Rekrutierung, Ausbildung und Qualifikation, von Aktionsräumen und Gruppenbewusstsein dieser besonderen Elite. Das bayerische Modell der Herrschaftspraxis ließ den Regierungspräsidenten im Alltag viele Handlungsspielräume und Entscheidungsmöglichkeiten, die unterschiedlich genutzt und ausgelegt wurden. Über ihre Biografien wird ein wichtiges Stück Geschichte des bayerischen Schwaben der letzten 200 Jahre greifbar.

 

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Volk Verlag

Ab sofort auch als Taschenbuch erhältlich:
Marita Krauss, Dr. Hope Bridges Adams Lehmann – Ärztin und Visionärin. Die Biografie

 

Dr. Hope Bridges Adams Lehmann (1855–1916) war die erste Frau, die in Deutschland 1880 ein medizinisches Staatsexamen ablegte, mehr als zwanzig Jahre bevor dies offiziell möglich war. Sie wirkte als Ärztin mit großer Praxis in Frankfurt a. M., Nordrach und München, war berufstätige Mutter, geschiedene und wieder verheiratete Ehefrau, politisch denkende Reformerin, Freundin und Gastgeberin für Clara Zetkin, August Bebel und sogar für Lenin. Ihre Lebensentwürfe und Reformvorschläge brachen mit gesellschaflichen Normen. Sie erlaubte es sich, Zukunft zu denken, entwickelte das Konzept für ein Krankenhaus der Zukunft und einen zweisprachigen Kindergarten. Ihre Modelle sind in mancher Hinsicht atemberaubend modern und ihr Leben wäre selbst heute noch nicht selbstverständlich. Vor hundert Jahren war es revolutionär.

 

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Volk Verlag

Ein umfassendes Nachschlagewerk:
Marita Krauss (Hrsg.), Die bayerischen Kommerzienräte. Eine deutsche Wirtschaftselite von 1880 bis 1928

 

 

Große Münchner Bierbrauerdynastien, jüdische Hopfenhändler aus Fürth, Bankiers aus Augsburg, Nürnberger Spielwarenhändler oder Porzellanhersteller wie Hutschenreuther und Rosenthal aus Selb – wer in den Jahren 1880 bis 1928 den Titel Kommerzienrat oder Geheimer Kommerzienrat erhielt, zählte zur Elite der bayerischen Wirtschaft. Obwohl sie Politik, Gesellschaft und Kultur nachhaltig beeinflussten, weiß man über die bedeutenden Wirtschaftsbürger Bayerns meist wenig. 35 reich bebilderte Aufsätze beleuchten erstmals ein Stück bayerischer Wirtschaftsgeschichte, das bislang hinter den Statistiken zu Industrialisierung und Mechanisierung verborgen blieb. Die Unternehmerpersönlichkeiten, ihr Lebensstil, ihr Wille zur bürgerlichen Repräsentation und ihr Einfluss auf den Zeitgeist rücken in den Fokus. Als unverzichtbare Ergänzung eröffnet ein Lexikonteil mit 1.850 Kurzbiografien aller bayerischen Kommerzienräte den Blick auf ein bemerkenswertes Spektrum bisher unterschätzter bayerischer Wirtschaftsentwicklung.

 

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Deutscher Kunstverlag

 

Monographie: Eva Bendl, Inszenierte Geschichtsbilder. Museale Sinnbildung in Bayerisch-Schwaben vom 19. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit

 

Historische Museen repräsentieren immer spezifische Geschichtsbilder, da sie durch die Vergangenheitsvorstellungen ihrer Gestalter geprägt sind. Gleichzeitig beeinflussen sie durch die Auswahl, Beschreibung und Inszenierung der ausgestellten Objekte die Art und Weise, wie Besucher vergangene Epochen und historische Entwicklungslinien wahrnehmen. Die Studie betrachtet zehn historische Museen aus der Region Bayerisch-Schwaben von ihrer Gründung im 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts: Wie veränderte sich die Inszenierung der Exponate und wer zeichnete für die Präsentationsweise der Dauerausstellungen verantwortlich? Lassen sich Wünsche und Werthaltungen der Gestalter in den musealen Geschichtsdarstellungen entdecken? Mit Blick auf diese Fragen eröffnet der Band neue Sichtweisen auf die Institutionen und zeigt historische Museen als Schauplatz der Aushandlung sowie Propagierung von Weltanschauungen, Einstellungen und Identitäten.

 

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Volk Verlag

 

Sammelband: Marita Krauss, Stefan Lindl, Jens Soentgen (Hrsg.), Der gezähmte Lech. Ein Fluss der Extreme

Betonmauern, Kanäle, Deiche und Sohlstufen so weit das Auge reicht. Der Lech erscheint heute in Bayern als eine Seenkette mit Flussabschnitten: Die Kunstseen Forggensee, Mandichosee, Kuhsee werden als Naherholungsgebiete genutzt. An sich war der Lech, der „Schnellfließende“, ein ungestümer Alpenfluss. Die Stadt Augsburg nutzte seine Kräfte seit dem Mittelalter für Handwerk und Industrie, er war Transportroute für Holz, für Waren, sogar für Menschen. Ab den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Wildfluss Lech auf der deutschen Seite dann systematisch verbaut und reguliert. Unterstützt von umfangreichem Bildmaterial ermöglicht das Buch einen Blick auf die Veränderungen der Flusslandschaft vom Mittelalter bis heute. Ausgehend von der Geschichte des Flusses fragen die Autoren unterschiedlicher Fachdisziplinen nach den Konflikten und Konfliktlösungen am Lech.

 

 

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Volk Verlag

Sammelband: Marita Krauss, Sarah Scholl-Schneider, Peter Fassl (Hrsg.), Erinnerungskultur und Lebensläufe. Vertriebene zwischen Bayern und Böhmen im 20. Jahrhundert – grenzüberschreitende Perspektiven

 

Die Erinnerung an die Vertreibung nach 1945, an die Ankunft und den langen Prozess der Integration wird getragen von Menschen, die ganz neu beginnen mussten. Ihre Lebensläufe, sozialen Netzwerke und Traditionen prägen eine Erinnerungskultur, die in das Familiengedächtnis wie in die öffentliche Wahrnehmung Eingang gefunden hat. Zwischen hüben und drüben, zwischen dem Aufnahmeland Bayern und den tief greifend veränderten Kulturlandschaften Böhmens und Mährens, entstehen Erinnerungsräume, an denen die ehemaligen wie die heutigen Bewohner teilhaben. Wie verändert sich die Erinnerung? Wie erleben die Enkel den Bruch in ihrer Familiengeschichte? Wie erinnern sich Tschechen heute an die „deutsche Vergangenheit“ ihrer Wohnorte? Die Ergebnisse des beispielhaften Interview- und Forschungsprojekts „Sudetendeutsche Vertriebene in Bayern“ werfen neues Licht auf ein Kapitel bayerischer Geschichte, das bis in die Gegenwart reicht. Das Autorenteam unter der Leitung von Marita Krauss und Sarah Scholl-Schneider befragte zahlreiche Zeitzeugen sowie deren Familien und begab sich auf Spurensuche in tschechischen und deutschen Archiven. So wird einer der prägendsten Migrationsprozesse der europäischen Nachkriegsgeschichte aus neuer Perspektive dokumentiert. Ungewöhnliche Zugänge bieten dazu auch private Fotografien und ihre besonderen Geschichten.

 

 

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Volk Verlag

Monographie und Hörbuch: Marita Krauss, Erich Kasberger (Hrsg.), Leben in zwei Welten. Tagebücher eines jüdischen Paares in Deutschland und England während der NS-Zeit von Else Behrend-Rosenfeld und Siegfried Rosenfeld

 

Das Schicksal des jüdischen Ehepaares Dr. Siegfried und Dr. Else Rosenfeld zeigt den tiefen Fall einer wohlsituierten Berliner Familie während der NS-Zeit. Der 1933 zwangspensionierte preußische SPD-Landtagsabgeordnete und Ministerialdirigent Siegfried Rosenfeld weicht mit Frau und Kindern von Berlin nach Bayern aus; dort erlebt die Familie Ausgrenzung und Denunziation, aber auch Hilfe und Freundschaft. Die Pogromnacht 1938 macht die Dringlichkeit der Auswanderung unabweisbar. Siegfried Rosenfeld kann noch wenige Tage vor Kriegsausbruch 1939 nach England emigrieren, doch Else erhält kein Visum. Er lebt in größter Sorge um die geliebte Frau und blickt von außen auf die Vorgänge in Deutschland; seine Schilderungen zeigen die Mühen des Exilalltags. Else hilft als Wirtschaftsleiterin im Internierungslager München Berg am Laim mit hohem Einsatz ihren jüdischen Leidensgenossen. Seit August 1942 verbirgt sie sich im Untergrund in Berlin und Freiburg. Am 20. April 1944 gelingt ihr die Flucht zu Fuß über die Grenze in die Schweiz. Else Behrend-Rosenfelds Aufzeichnungen aus den Jahren 1933 bis 1944, ihre Briefe aus Internierung und Illegalität an die Freundin Eva und ihre Berichte für die BBC bieten mit Siegfried Rosenfelds Tagebuchaufzeichnungen aus dem englischen Exil bewegende Sichten auf das jüdische Schicksal im Nationalsozialismus. Die Herausgeber Erich Kasberger und Marita Krauss kommentieren und entschlüsseln die Tagebücher und Briefe; zahlreiche historische Aufnahmen aus Privatbesitz machen das Familienschicksal lebendig.

 

 

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Volk Verlag

 

 

Sammelband: Marita Krauss (Hrsg.), Rechte Karrieren in München. Von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre

 

 

NS-Karrieren begannen meist nicht im Jahr 1933 und endeten nicht 1945. Sie begannen in Bayern und gerade in München bereits Anfang der zwanziger Jahre zum Zeitpunkt des frühen Aufstiegs der NSDAP und reichen bis ins Milieu der „Hauptstadt der Bewegung“ während der NS-Herrschaft. Nach 1945 wurden sie fortgesetzt, oft an einem anderen Ort, manchmal nach schwierigen juristischen Klärungsversuchen mit Zeugen und Gegenzeugen. Die renommierte Autorin Prof. Dr. Marita Krauss und ihr Autorenteam spüren den NS-Aufsteigern, den Günstlingen und Opportunisten vom Beginn ihrer Karriere an nach und hinterfragen deren Umfeld, Aktivitäten und Handlungspielräume vor dem Hintergrund der Münchner Geschichte auch über die Epochengrenzen 1933 und 1945 hinweg.

 

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Vandenhoeck & Ruprecht

 

 

Sammelband: Marita Krauss (Hrsg.), Integrationen. Vertriebene in den deutschen Ländern nach 1945

 

 

Flucht, Vertreibung und Integration nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten in den vergangenen Jahren ständig steigende Aufmerksamkeit. Die Dramatik des Vertreibungsgeschehens überdeckt dabei oft die mühsamen Anfänge im neuen Land; Aufbaujahre und langsame Integration wurden im Nachhinein als Erfolgsgeschichte erzählt und gedeutet. Doch es gab nicht einen einheitlichen Integrationsprozess, es gab vielmehr unterschiedliche 'Integrationen' in Deutschland, verzögert oder beschleunigt, behindert oder gefördert durch die jeweilige Politik, die Haltung der Aufnahmegesellschaft gegenüber den Neuankömmlingen aber auch durch die innere Positionierung der Vertriebenen gegenüber ihrem Schicksal.

 

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Volk Verlag

 

 

Ein umfassendes Nachschlagewerk:
Marita Krauss, Die königlich bayerischen Hoflieferanten

 

 

Erstmals rückt ein weitgehend unbekannter Abschnitt der bayerischen Geschichte in den Mittelpunkt: die königlich bayerischen Hoflieferanten. Als Gewerbetreibende, Handwerker oder Güterproduzenten standen sie im Dienste des Hofes und erhielten dafür den Hof- oder Hoflieferantentitel. Dahinter verbergen sich Erfolgsgeschichten, aber auch Episoden des Scheiterns und des wirtschaftlichen Niedergangs. Eng verbunden damit ist die Wirtschafts- und Lokalgeschichte Münchens im 19. und 20. Jahrhundert. In besonderem Maße wird aber ebenso eine Kulturgeschichte der Warenwelt erzählt – auch über die Epochengrenzen 1918, 1933 und 1945 hinweg. Die Ernennung zum königlich bayerischen Hoflieferanten kam einem „Adelsschlag“ für Händler und Dienstleister gleich. 1918 ging mit der bayerischen Monarchie auch der offizielle Titel des Hoflieferanten unter. Und doch: Von über 1000 offiziellen Titelträgern aus Zeiten des Königreichs haben einige alle Kriege, Revolutionen und Wirtschaftskrisen bis heute überstanden, auch wenn oder gerade weil sich die Unternehmen und ihre Produkte oft grundlegend gewandelt haben. Mit über 200 historischen Aufnahmen und Originaldokumenten stellt das Buch die Beziehungen zwischen Königshaus und den Produzenten, Lieferanten und Dienstleistern vor und widmet sich einzelnen Hoflieferanten aus den verschiedensten Sparten sowie ihren Produkten. Darüber hinaus bietet es einen Einblick in die Welt der Hoflieferantinnen, der Hofküche, die Zeit des 1. Weltkriegs und die Krisen und Umbrüche nach dem Ende der Monarchie bis heute.

 

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Passagen Verlag

 

 

Monographie: Stefan Lindl, Entsprechend. Gestalten des Gestaltens 3

 

 

Baudelaire spürt im Sonette Correspondances den sublimen Entsprechungen von Materie und Geist nach, den Gemeinsamkeiten des Menschen mit dem ihm so fremden Außerhalb. Es ist für ihn gewöhnlich kryptisch. Baudelaire sah die besonderen Fähigkeiten des Poeten darin, die konfusen Parolen des Außerhalbs entschlüsseln zu können. Deswegen sei es ihm möglich, Allegorien zu verfassen, entsprechende Gestaltungen über das Gewordene. Wir bezeichnen Gestaltung als harmonisch, wenn sie entsprechend auf das Gewordene antwortet. Entsprechendes Gestalten belässt weder das Gewordene nackt, noch lässt es das Gewordene hinter einer Blende verschwinden. Es gibt dem Gewordenen Neues, ohne ihm Fremdes hinzuzufügen. Eine Allegorie des entsprechenden Gestaltens wäre die ideale Liebe: Zwei Wesen, die in gegenseitiger Achtung verbunden sind und in ihrer Einheit etwas Neues bilden. – Der Mensch als sanfter, verantwortungsbewusster, moralischer Gestalter; der ideal liebende Mensch ohne Unterwürfigkeit und ohne Dominanz.

 

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Passagen Verlag

 

Monographie: Stefan Lindl, Blendend. Gestalten des Gestaltens 2

 

 

Von der Strafe des Blendens, über das Trompe-l’Œil, zum Terror – diese Serie zeugt von Verschwinden, Betrug, Dominanz. Blendendes Gestalten verspricht kein sanftes Belassen, sondern aktives Verändern.

 

 

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Passagen Verlag

 

 

Monographie: Stefan Lindl, Nackt. Gestalten des Gestaltens 1

 

Im Nackten fällt der Gehalt mit seiner Oberfläche zusammen. Es gibt nichts darunter, nichts darüber. Das Nackte ist ein Gestaltungsprinzip des Endgültigen, des Erhabenen, des Heiligen in Kunst, Design, neuen Medien, Architektur, Religion, Literatur und Philosophie.

 

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Passagen Verlag

 

 

Monographie: Stefan Lindl, Die Gestalten des Zeus. Von der Unmöglichkeit gesellschaftlichen Wandels

 

Die Nation ist tot! Global und individualistisch schreiten wir in die Zukunft. Verpönt sind Dominanzen: Die Deutschen, die Franzosen, die Amerikaner. Es gibt nur differente Individuen. – Diese Sätze entspringen einem Wunschtraum des Individualismus. Nationen leben munter und machen das Denken und Vorstellen ihrer Individuen zu Gefangenen einer Matrix. Bestehend aus einem Beziehungsgeflecht konkreter Vorstellungen von Wirklichkeit, Repräsentation, Individuum und Gesellschaft ist diese Matrix eine unbewusste, nationale Denkvorlage der Individuen. Sie bestimmt, wie die Wirklichkeit vorzustellen sei und wie in der Wirklichkeit Probleme gelöst werden. Im replizierenden Prozess der Erziehung wird dieser nationale Mutterstamm des Denkens immer neu in die Köpfe der Individuen kopiert. Nur schwer kann sich deswegen die Nation ihrer Banden entledigen, wenn sie einen schnellen und substantiellen gesellschaftspolitischen Wandel benötigte.

 

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