Kreta-Exkursion des Lehrstuhls für Alte Geschichte SoSe 2019
Inhalte der Exkursion
Zu Beginn des Herbstes 2019 brach eine gemeinsame Exkursionsgruppe der Universitäten Augsburg, Köln und Hannover nach Kreta auf. Im Fokus stand die Siedlungs- und Stadtgeschichte der Insel, die durch ihre natürliche Beschaffenheit ganz unterschiedliche Ausgangsbasen für eine menschliche Niederlassung bot. Mithilfe detaillierter Präsentationen von Dozenten und Studierenden wurden an den archäologischen Überresten vor Ort die Facetten der jeweiligen Architektur, der Religion und des politischen und sozialen Alltagslebens rekonstruiert. Beginnend bei der minoischen Zeit warfen die großen „Palast“-Anlagen von Knossos, Phaistos und Mallia Fragen über deren Status, Interaktion und Hierarchie auf. Mit Blick auf die Archaik und Klassik diskutierte die Gruppe unter anderem in Prinias über die Entstehung von Poleis und über die einsetzende archäologische Austerität, die für weite Teile der Insel markant ist. Der Hellenismus offenbarte wiederum eine Blütezeit kretischer Poleis, durch deren Fundreichtum die Anwesenden den Bau und die Nutzung von Tempeln, Theatern und Andreia, etc. erschloss. In der Provinzhauptstadt Gortyn spiegelten die öffentlichen und sakralen Bauten der Römer die Besetzung Kretas wider, das seit den großen internen Konflikten der hellenistischen Zeit wieder eine friedvolle Phase erlebte. Nicht zuletzt gewannen die Studierenden über den antiken Betrachtungszeitraum hinaus wichtige Einblicke in die venezianische, türkische und deutsche Okkupation Kretas.