Im „Herz der Nation" – Eine Geschichte der deutsch-osteuropäischen Eheschließungen (1871-1989)

Im Zentrum des Forschungsprojektes steht die Rechts-, Politik- und Diskursgeschichte betreffs deutsch-ausländischer Paare mit einem Schwerpunkt auf Eheschließungen mit Osteuropäern. Aufgrund von Migration gehörten Staatsangehörige des östlichen Europas bereits seit dem Kaiserreich zu den Personengruppen, die am Häufigsten Ehen mit deutschen Staatsangehörigen eingingen. Im Forschungsprojekt wird der Frage nachgegangen, wie sich übergeordnete politische Debatten über den „Osten“, der lange und über politische Zäsuren hinweg negative Projektionsfläche verschiedener politischer Akteure und zudem der Ort war, an dem koloniale, nationalistische und rassistische Phantasien ausagiert wurden, auf den Umgang mit den Eheschließungen auswirkte. Wie reagierte Staat, Verwaltung und Gesellschaft auf die Heiratswünsche der Einzelnen? Zudem wird vereinzelt das weitere Familienrecht in den Blick genommen wird.

 

Bereits erschienen:

  • Die Grenzen der Volksgemeinschaft. Deutsch-ausländische Eheschließungen 1933-1945, in: Klaus Latzel, Elissa Mailänder und Frank Maubach (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Geschlechterbeziehungen und "Volksgemeinschaft", 34 (2018), S. 87-109.
  • Choices Made in Times of Rising Nationalism and National Socialism: Intermarriage between Germans and Eastern Europeans (1871-1945), in: Edgar, Adrienne; Frommer, Ben (Hrsg.): Intermarriage in Eastern Europe and Eurasia: Ethnic Mixing Under Fascism, Communism, and Beyond. Nebraska: University Press 2019.
  • Mobilität und Ordnung. Eine Rechts- und Gesellschaftsgeschichte deutsch-russischer Eheschließungen von 1875-1926, in: L'Homme. Z.F.G., 31, 1 (2020): Ehe imperial, hg. von Margareth Lanzinger u. Claudia Kraft (mit Lena Radauer).

In Vorbereitung:

  • Unterhaltsklagen über den Eisernen Vorhang: Zwischen Pragmatismus und Devisenbeschaffung

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