8 Tage auf Exkursion in Florenz – der Stadt "der guten Augen und der bösen Zungen", 18. – 25. März 2018
Leitung: Prof. Dr. Rebecca Müller, Dr. Tanja Kreutzer
Die Studierenden erfuhren Florenz als Stadtraum mit seinen Plätzen, Fassaden, Ausblicken, zentralen Achsen und Wegen von Einzügen und Prozessionen. Ein Fokus der Exkursion lag, dem titelgebenden Zitat Vincenzo Borghinis folgend, auf Orten des Sehens von und des Sprechens über Kunst (mit einem ungefähren Zeitraum von um 1300 bis um 1600), also genau jene Räume und Werke, über die gesprochen oder geschrieben wurde. Aus dieser Perspektive heraus begingen die Studierenden zunächst die sakralen Zentren der Stadt mit Santa Croce und der Domkuppel Brunelleschis, die mit ihrer Monumentalität dem Gesicht der Stadt bis heute Gestalt gibt.
Ebenso verfolgte die Gruppe die historischen Ereignisse und Auseinandersetzungen rund um das von Macht und Herrschaft geprägte politische Zentrum der Stadt mit dem Palazzo Vecchio, der Piazza della Signoria und den Uffizien, welche noch heute Zeugnisse der Konkurrenz zwischen Auftraggeber und/oder Künstler wie Michelangelo offenbart. Zudem widmeten sich die Studierenden in der Grabkapelle der Sassetti, der Brancacci-Kapelle oder dem Salone dei Cinquecento der Repräsentation von bestimmten Individuen, Familien oder Gruppen im Sozialgefüge der Stadt.
Damit wurde die Wahrnehmung und Rezeption der betrachteten Werke thematisiert, wie sie sich aus der künstlerischen Rezeption und Textquellen erschließt. Aber nicht nur das Vergangene, auch ein Ort aktueller Forschung präsentierte sich den Studierenden im Zuge eines Rundgangs durch das Kunsthistorische-Max-Planck-Institut, der sie im Hinblick auf eigene Forschungstätigkeit mit den Arbeits- und Praktikumsmöglichkeiten an dieser Einrichtung bekannt machte.