Neuerscheinung: Das Erbe der Aufklärung. Aktualität, Historiegraphie und Re-Lektüren
"Was sich jenseits der historischen Grenzen des langen 18. Jahrhunderts mit ›Aufklärung‹ verbindet, lässt sich zur Vermeidung voreiliger Auf- und Abwertungen als ›Erbe‹ bezeichnen, dessen anhaltende Präsenz in der europäischen und außereuropäischen Selbstverständigung im produktiven wie im problematischen Sinne zur Nachlasshaftung auffordert. Immer wieder dient der Rückgriff auf die ›Aufklärung‹ als intellektuelles Paradigma im affirmativen, aber auch im subversiven und aversiven Sinne. Denn ›Aufklärung‹ erlaubt höchst unterschiedliche Bezugnahmen auf durchaus unterschiedliche Ideenvorräte, Traditionszusammenhänge und Argumentationsstränge. ›Aufklärung‹ ist somit anfällig für Umdeutungen und kann so gleichsam als Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen und Befindlichkeiten gelten. Der vorliegende Band versteht sich als Baustein zu einer kritischen Inventarisierung der Rezeptionsprozesse von ›Aufklärung‹, die (nicht nur) für die aktuellen öffentlichen Debatte um ihr Erbe relevant erscheinen. Die Beiträge untersuchen in interdisziplinärer und internationaler Perspektive verschiedene Kontexte, in denen die ›Aufklärung‹ im 20. und 21. Jahrhundert rezipiert, historisiert, kritisiert und aktualisiert wurde."