"Mentale Modelle der Macht im Demokratisierungsdiskurs" - Gastvortrag von Daniela Pirazzini

Im Rahmen des Interdisziplinären Linguistischen Kolloquiums Augsburg (ILKA) hält Prof. Dr. Daniela Pirazzini (Universität Bonn) am 19. Juni 2024 um 17:30 Uhr in Raum (D) 4056 einen Vortrag zum Thema "Sprache und Kognition. Mentale Modelle der Macht im Demokratisierungsdiskurs".

In ihrem Vortrag untersucht Daniela Pirazzini die Beziehung zwischen „Linguistischer Demokratisierung“, d.h. Sprache als Instrument/Vehikel für den Ausdruck demokratischer Gedanken und gesellschaftlicher Verhaltensweisen, und der Rolle von „Mentalen Machtmodellen“, d.h. mentalen Repräsentationen einschließlich semantischer Eigenschaften und schematischer Strukturen, in der zeitgenössischen italienischen Sprache aus linguistischer Perspektive. Ihr Hauptziel ist es, im Detail zu zeigen, weshalb mentale Modelle der Macht notwendig sind, um Demokratie durch Sprache (Lexik, Grammatik und Sprechakte) zu gestalten. Ein weiteres Ziel besteht darin, das Verständnis für die Art und Weise zu fördern, in der bestehende mentale Machtmodelle die Demokratisierung in ihren sprachlichen Manifestationen beeinflussen und Sprecherinnen und Sprechern in Italien als einem demokratisch definierten Land helfen oder sie daran hindern, diese zu akzeptieren.

Daniela Pirazzini hat den Lehrstuhl für Romanische Philologie (Französische und Italienische Sprachwissenschaft) an der Universität Bonn inne. Einige ihrer Forschungsschwerpunkte sind argumentative Textstrukturen und die Textgrammatik des Französischen, Italienischen und Spanischen; Mehrsprachigkeit und Sprachvarianten; Metaphernvergleich im Deutschen und in den romanischen Sprachen sowie Übersetzungstheorien. Sie leitet zudem gemeinsam mit Prof. Dr. Svenja Kranich (LETS) und PD Dr. Simone Knewitz (North American Studies) das Projekt „Demokratisierung und Machtstrukturen“. Ihre letzte Monographie „Theorien und Methoden der romanischen Sprachwissenschaft“ (De Gruyter, 2013) stellt ein wichtiges theoretisches und methodisches Grundlagenwerk für die Romanistik dar.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Pietrini

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