Sprache, Stadt und Macht: Forschungsreise von Daniela Pietrini nach Neapel

Wie sind sprachliche Praktiken mit Stadtentwicklung, Identität und Machtverhältnissen verwoben? Wer spricht? Wer schreibt? Wo wird Sprache gelöscht, überlagert oder neu platziert?

Prof. Dr. Daniela Pietrini (Romanische Sprachwissenschaft) war vom 5. bis 14. September auf Forschungsreise in Neapel, um Fotos und Sprachaufnahmen für ein neues Forschungsprojekt zur Erfassung des Klang- und Schriftbilds Neapels anzufertigen.
Während ihres Aufenthalts traf sie unter anderem Prof. Dr. Silvia Palermo (Università L’Orientale di Napoli), Expertin für Linguistic Landscape und Autorin der Monographie „Il paesaggio delle valli: Il Linguistic Landscape dell’Alto Adige/Südtirol“ (2022), um über eine zukünftige Kooperation zu diskutieren.
Mit ihrem Projekt untersucht sie die urbane Mehrsprachigkeit Neapels durch eine kombinierte Analyse der Linguistic Landscape (sichtbare Schriftspuren im öffentlichen Raum) und des auditiv erfassten Sprachgebrauchs (Sprachaufnahmen an ausgewählten Orten in der Stadt). Erfasst werden öffentlich sichtbare Schriftzeichen verschiedener Sprachen und Varietäten – darunter Italienisch, Neapolitanisch, Sprachen migrantischer Communities, verschiedene Fremdsprachen sowie das „globale“ Englisch.

Im Rahmen der Forschungsreise sind zahlreiche Bilder entstanden, die nun ausgewertet und klassifiziert werden. Ziel ist es, diese multimodalen sprachlichen Phänomene als Teil eines dynamischen materiellen und immateriellen Kulturerbes zu dokumentieren und in einem digitalen Archiv zugänglich zu machen.

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