Vortrag von Prof. Dr. Kirsten Lee Bierbaum (Universität Dortmund) im Rahmen des KuK-Kolloquiums

Interior of St. Peters
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Seit performative und praxeological turn spielen Akteure, die mit Kunstwerken interagieren, und ihre spezifischen Handlungen zunehmend eine wesentliche Rolle in der kunsthistorischen Beschreibung und Analyse. Dies gilt in besonderem Maße für die Barockkunst, die gemeinhin mit theatralen Inszenierungen und der Überwältigung des Betrachters assoziiert wird. Und doch überdeckt die traditionelle kunsthistorische Fokussierung auf das Einzelwerk häufig noch immer die Tatsache, dass Raumbühnen, die multimediale Settings aus vielen Bildwerken und Architektur bilden, mit den darin agierenden Personen zusammengedacht werden müssen. In der Hinsicht bieten sich nach wie vor Spielräume für eine Neuinterpretation scheinbar "ausgeforschter" Werke des kunsthistorischen Kanons.

Der Vortrag widmet sich mit Urban VIII. und Alexander VII. zwei der wichtigsten Mäzene des römischen Hochbarock, die u.a. Gianlorenzo Bernini förderten und zugleich durch seine Werke überzeitlichen Ruhm erlangten. Neben der Verherrlichung der katholischen Kirche und des Christentums insgesamt, sind diese Kunstwerke auch ganz wesentlich auf die Inszenierung der Figur des Papstes gerichtet, nicht weniger wichtig ist jedoch die anwesende Glaubensgemeinschaft. Anhand von Fallbeispielen bekannter Werke des römischen Hochbarock soll das Potential eines Ansatzes erprobt werden, der Akteure, Artefakte und Raumbühne zusammendenkt und die dabei entstehenden "Bildtableaus" zum Ausgangspunkt der Interpretation macht.

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