Abschlussarbeiten am Arbeitsbereich Öffentliche Kommunikation
Sie suchen ein Thema für Ihre BA- oder MA-Arbeit? Im Folgenden finden Sie Themengebiete und Forschungsfragen, die im Rahmen von Abschlussarbeiten am Arbeitsbereich Öffentliche Kommunikation bearbeitet werden können. Wenn Sie Interesse an einem der Themenfelder haben und Ihre Abschlussarbeit gerne vom Bereich Öffentliche Kommunikation betreuen lassen möchten, so überlegen Sie sich ein grundlegendes Forschungsproblem aus einem der Themenfelder und wählen im Anmeldeverfahren für Abschlussarbeiten Priorität 1 für Öffentliche Kommunikation. Die Vergabe von Plätzen für die Abschlussarbeitsbetreuung erfolgt, soweit es die Auslastung der Kapazitäten und die Nachfrage erlauben, gemäß Ihrer thematischen Passung und Prioritätsangaben.
Öffentliche Kommunikation
Öffentliche Kommunikation bedeutet, wie der Name schon sagt, dass diese Kommunikation allgemein zugänglich ist. Darunter fallen primär der Journalismus, die politische Kommunikation als Ergebnis politischer Öffentlichkeitsarbeit und allgemein zugängliche Kommunikation in Online-Medien. Der gesellschaftliche Bezug ist bei öffentlicher Kommunikation immer gegeben. Es interessiert die Frage, wie über Medien Gemeinschaft hergestellt wird und wie sich durch öffentliche Kommunikationsprozesse Werte, Normen und Ziele in einer Gesellschaft verändern.
1. (Medien)Wandel
Je nach historischer Situation und Medienensemble wird Gemeinschaft unterschiedlich hergestellt. Erwünscht sind Forschungsthemen dazu, wie sich mit dem Einzug jeweils neuer Medien erweiterte Kommunikationsräume auftun und wie sich parallel dazu individuelle Lebenswelten, gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten, aber auch Gesellschaften im Ganzen verändern. Im Kontext (Medien)Wandel sind zudem Forschungsfragen möglich, die sich dem Umgang verschiedener Gruppen mit jeweils neuen Medien widmen, die parallelen Veränderungen von Medienherstellung, Medieninstitutionen und Berufsfeldern untersuchen oder auch Diskursen über neue Medien bis hin zur KI nachgehen.
2. Kontexte der öffentlichen Kommunikation
Öffentliche Kommunikation findet immer unter ganz spezifischen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Machtkonstellationen statt. Es macht einen Unterschied, zu welcher Zeit und in welchem kulturellen Raum kommuniziert wird.
3. Identität und Diversity
Menschen zeichnen sich aus durch unterschiedliche Lebenserfahrungen, soziale Platzierungen und Mentalitäten. Forschungen die sich damit beschäftigen, wie soziales Geschlecht, Generationszugehörigkeit, Wissen, Milieu und Migrationshintergrund – oft auch im Zusammenspiel - das Medienverhalten beeinflussen, sind erwünscht.
4. Gesundheitskommunikation
Gesellschaftliche Vorstellungen von Krankheit und Gesundheit, von sinnvollen Vorsorgemaßnahmen sowie gesundheitsschädigendem Verhalten, von gerechtfertigten, aber auch unangemessenen medizinischen Eingriffen werden von Medien mitgeprägt. Zudem suchen Menschen in Medien gezielt nach Gesundheitsinformationen und tauschen sich auf sozialen Medien über Krankheitserfahrungen aus. Auch die Wissenschaft an sich steht im Zentrum kommunikativer Austauschprozesse. Wissenschaftliche Befunde werden präsentiert, hinterfragt oder gar angezweifelt, was v.a. in Bereichen wie Klimaforschung oder Gender Studies beobachtbar ist. Fragestellungen, die Zusammenspiel von Medien, Gesellschaft und Individuum im Bereich der Gesundheits- und Wissenschaftskommunikation ergründen, sind willkommen.
5. Kommunikator- und Journalismusforschung
Die Kommunikatorforschung untersucht, wer in Öffentlichkeiten zu Wort kommt, welche Perspektiven Gehör finden und welche ausgeschlossen bleiben. Journalismus als zentrale Institution öffentlicher Kommunikation strukturiert gesellschaftliche Aufmerksamkeit, stellt Öffentlichkeit her und trägt zur Selbstbeobachtung moderner Gesellschaften bei. Erwünscht sind Arbeiten, die Produktionslogiken, soziale Funktionen und Wandlungsprozesse im Journalismus und in verwandten Feldern beleuchten – historisch ebenso wie im Zuge von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz – sowie deren Rolle in der Reproduktion oder Infragestellung sozialer Ungleichheiten analysieren.
Konkrete Themenvorschläge
- Der Wandel des Digitalen: Die Geschichte der sozialen Medien in Deutschland (Plattformübergreifende Phänomene oder Plattformgeschichten)
- Der öffentliche Umgang mit Medienwandel am Bsp. von …
- Öffentliche Debatten und individuelle oder kollektive Akzeptanz bei der Etablierung neuer Technologien oder Kommunikationspraktiken in verschiedenen sozialen Domänen
- Künstliche Intelligenz in der Unternehmenskommunikation: Vertrauenseffekte von KI-generierten PR-Texten
- Greenwashing-Vorwürfe in der Unternehmenskommunikation: Medienlogiken, Unternehmensreaktionen und Wahrnehmungseffekte
- Kontinuität und Wandel rechtsextremer Kommunikation im Vergleich zur Weimarer Republik
- (Historische) rechte Frauenzeitschriften und/oder rechter Hashtag-Aktivismus von und für Frauen: Zwischen Differenzfeminismus und Nationalismus (Historisch-hermeneutische Analysen und Inhaltsanalysen)
- Nutzerkommentare als Anschlusskommunikation: Diskursqualität, Hate Speech und Interaktion (Inhaltsanalyse)
- Protest, Agitation und Verschleierung: (Rechte) Satire in sozialen Medien
- Gedenken auf sozialen Medien: Erinnerungsstiftung und Identitätsarbeit am Beispiel von ... (Inhaltsanalyse oder Befragung)
- Gegenöffentlichkeit im digitalen Raum: Vereinnahmung durch extremistische Gruppen (Inhaltsanalyse von Medienpraktiken)
- Stakeholder-Aktivismus auf Social Media: Hashtag-Kampagnen, Issue Framing und organisationales Response-Management am Beispiel von …
- CEO-Aktivismus und Reputation: Wirkungen von politischen CEO-Statements auf Stakeholdervertrauen und Kauf-/Investitionsabsichten (Experiment)
- Interne Kommunikation im Wandel: Employee Advocacy, Purpose und psychologische Sicherheit
- Memetische Kommunikation zwischen Aktivismus und Strategie
- Satire, Memes und Desinformation: Wirkung von politischer (Rechts-)Satire auf Issue-Wahrnehmung und Partizipationsabsichten (Experiment)
- (Rechtsextreme) Memes, visuelle Kommunikation und Humor im digitalen Raum – Visuelle Inhaltsanalyse
- Kriegs-Memes als partizipativ-strategische Kommunikation
- Frauenfeindlichkeit in Online-Räumen als Einstiegstor zum Rechtsextremismus durch gemeinsame Inhalte und Netzwerke (Inhaltsanalyse und/oder Netzwerkanalyse)
- (Rechtsextreme) Online-Radikalisierung in Telegram-Gruppen (Inhaltsanalyse)
- Rechtsextreme Verschwörungsmythen im digitalen Raum (Inhaltsanalyse)
- Rechtsextremes Mainstreaming in etablierten Medien am Beispiel der Berichterstattung über Migration und Migrationsmaßnahmen (Inhaltsanalyse)
- Online-Feminismus - Ausprägungen im Rahmen des Postfeminismus
- Darstellung von Politiker:innen in den Medien entlang von tradierten Macht- und Geschlechterdarstellungen
- Darstellung von Wissenschaftler:innen in den Medien entlang von tradierten Expertise- und Geschlechterdarstellungen
- Medienbiografien: Zur Bedeutung von vergangenem Medienhandeln für die aktuelle Identitätskonstruktion Persönliche Epistemologien der Medien und Mediennutzung im Alltag: Digitaler oder generationaler Wandel von Medienrepertoires und Medienpraktiken?
- Employer Branding und Gesundheitskommunikation: Umgang mit Mental Health auf Karrierekanälen und Karriereseiten (z.B. LinkedIn) (Inhaltsanalyse/Experiment)
- Diversity, Equity and Inclusion (DEI) in der Unternehmenskommunikation: Sprach- und Bildpolitik, Stereotypisierungen und Reaktionen von Zielgruppen
- Marginalisierte Gruppen im Journalismus (z.B. LGBTQIA+, People of Color, Menschen mit einer (post-)migrantischen Biographie)
- Publikumserwartungen an den Journalismus entlang sozialer Ungleichheiten (quantitative Befragung)
- Publikumsvorstellungen, was Journalismus „ist“ (Vignettenbefragung)
- Wahrnehmung von peripherem Journalismus (quantitative Befragung)
- Entstehung von „False Balance“ (retrospektive Rekonstruktionen)
- Hürden und Chancen der Kommunikation von Utopien durch Journalismus (Leitfadeninterviews)
- Künstliche Intelligenz als „Journalist:in“
- Gendersensible Sprache im Journalismus