imwk Research Talks in Kooperation mit dem Forschungsverbund ForGeRex: Online-Vortragsreihe zu "Rechtsextremismus, Medien und Geschlecht"
Die Vortragsreihe wirft eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive auf die Narrative und diskursiven Strategien der extremen Rechten rund um das Thema Gender. Im Zuge der dreiteiligen Vortragsreihe werden wir gemeinsam mit unseren Vortragenden darüber diskutieren, wie solche Narrative in rechten Medien und digitalen Kommunikationsräumen entstehen, zur Mobilisierung genutzt werden und Anschlussmöglichkeiten an die politische Mitte schaffen. Im Fokus stehen u.a. Themen wie Misogynie, Anti-Feminismus, Mythen rund um sexuelle Gewalt, traditionelle Geschlechterbilder und Transfeindlichkeit. Der strategische Einsatz dieser Themen stärkt ausgrenzende und nationalistische Ideologien und rahmt Geschlechternormen als Schauplatz für kulturelle und politische Auseinandersetzungen. Bemerkenswert ist auch, dass diese Diskurse häufig von weiblichen Akteurinnen der extremen Rechten angeführt oder verstärkt werden, die sich als Verteidigerinnen traditioneller Familienwerte oder als Symbole einer idealisierten nationalen Identität positionieren. Die Vortragsreihe vereint dabei Perspektiven über verschiedene Länder hinweg sowie vielfältige methodische Ansätze rund um das Thema „Rechtsextremismus, Medien und Geschlecht“. Wir gestalten diese Vortragsreihe im Rahmen des Forschungsprojekts
„100 Jahre "Widerstand"? Kontinuität und Wandel rechtsextremer und rechtspopulistischer Kommunikation“ im Forschungsverbund ForGeRex. Die Online-Vorträge finden an folgenden Terminen statt: 1. Dienstag, 06.05.25, 18-19 Uhr, Annett Heft (Universität Tübingen) und Susanne Reinhardt (Freie Universität Berlin): „Anti-Gender Diskurse und Opportunitätsstrukturen in Deutschland und Europa“ Prof. Dr. Annett Heft ist seit dem Wintersemester 2024/25 Professorin für Rechtsextremismusforschung mit dem Schwerpunkt „Medien und Öffentlichkeit“ an der Universität Tübingen. Zuvor leitete sie am Berliner Weizenbaum Institut die Forschungsgruppen „Digitalisierung und transnationale Öffentlichkeit“ und „Dynamics of Digital Mobilization“. Ihre Forschung konzentriert sich auf digitale politische Kommunikation, die Online Mobilisierung rechtspopulistischer und rechtsextremer Akteure, transnationale öffentliche Sphären sowie den Wandel von Journalismus und Mediensystemen im Plattformzeitalter. Methodisch kombiniert sie Computational Communication mit klassischen Inhalts- und Diskursanalysen. Susanne Reinhardt, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Freien Universität Berlin und am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft. In ihrer Dissertation erforscht sie das Framing von Geschlechtergleichheit und sexueller Gleichberechtigung in rechten Parteien und rechten Medien sowie deren gesellschaftliche und politische Anschlussfähigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Forschung sind die Vernetzungsstrategien rechtsalternativer Online-Medien in Europa und den USA sowie rechter Parteien im Kontext der Europawahl. 2. Dienstag, 13.05.25, 18-19 Uhr, Tina Askanius (Malmö University) und Maria Brock (Södertörn University): “Female-fronted anti-feminism in Sweden, Germany and Russia: articulations and intersections” Prof. Dr. Tina Askanius ist Professorin für Media and Communication Studies an der Malmö University. In dem Drittmittelprojekt „Networked misogyny in Sweden, Germany and Russia: articulations, intersections and transnational flows“ erforscht sie gemeinsam mit Maria Brock, wie Misogynie auf Online- Plattformen artikuliert, reproduziert und verbreitet wird, insbesondere durch weibliche Akteurinnen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf digitalem Aktivismus, visuellen Protestpraktiken sowie Gender- , Affekt- und Radikalisierungsforschung; methodisch setzt sie auf qualitative Plattform-Ethnografie, visuelle Analyse und digitale Netzwerkmethoden. Dr. Maria Brock ist Senior Lecturer an der Södertörn University und Projektleiterin des Forschungsprojekts Projekt „Gendered Counter Publics online: Anti Feminist and Anti Gender Mobilisations in the Nordic Countries“. Sie verbindet kultur- , medien- und gender-theoretische Ansätze, um postsowjetische Erinnerungskulturen, Anti-Gender-Diskurse und affektive Politiken in Onlinemedien zu analysieren. 3. Dienstag, 20.05.25, 18-19 Uhr, Sandra Kero (Universität Bremen): „Die Rechte und die Frau: zwischen Obsession und (synthetischer) Imagination“ Sandra Kero, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Lab „Medienwandel und langfristige Transformationsprozesse“ an der Universität Bremen. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie die Kommunikation weiblicher Akteurinnen der extremen Rechten auf der Plattform Instagram. Von 2023-2024 war Sandra Kero Referentin für Wissenschaftskommunikation für das Projekt Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz [MeMo:KI] am Center for Advanced Internet Studies (CAIS). Zuvor war sie wissenschaftliche Hilfskraft am Media Research Methods Lab des Leibniz-Institut für Medienforschung │ Hans-Bredow-Institut (HBI) am (Social) Media Observatory und forschte zur rechtsextremen Online-Kommunikation. Die Vortragsreihe findet via Zoom statt. Um den jeweiligen Vorträgen zu folgen, senden Sie bitte vorab eine Mail für die betreffende Veranstaltung an hanna-sophie.ruess@phil.uni-augsburg.de. Sie erhalten dann einen Link für die Veranstaltung.