Alles (v)erklärt?! Bericht vom Wochenende für Theologiestudierende

Vom 15. bis 17.03.2024 verbrachten Lehramtsstudierende der Evangelischen Theologie an der Universität Augsburg ein Wochenende in der Jugendbildungsstätte in Babenhausen, um sich mit dem Verhältnis von Theologie und Glaube während des Studiums auseinanderzusetzen. Das Wochenende fand in dieser Form erstmalig statt und war als Kooperation der Evangelischen Studierendengemeinde Augsburg und dem Institut für Evangelische Theologie konzipiert. Die Teilnahme konnte durch einen finanziellen Zuschuss seitens der bayrischen Landeskirche über die Kirchliche Studienbegleitung (KSB) unterstützt werden. Begleitet wurden die Studierenden von ESG-Pfarrer Tobias Wittenberg, Dr. Judith Filitz (Dozentin für Biblische Theologie) und Luisa Beck (Dozentin der Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts); in der Vorbereitung wurden sie unterstützt von Marcus Beck und Sabine Richel (Mitarbeitende am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts).

Im Zentrum der Auseinandersetzungen stand die Frage: „Wie verhalten sich das, was ich an der Uni studiere, und mein eigener Glaube zueinander?“ Bearbeitet wurde dieses zunächst abstrakt erscheinende Thema am Beispiel der Perikope von der Verklärung Jesu in Mk 9,2–8. Um sich der Frage anzunähern und eigene Antwortmöglichkeiten auszuprobieren, wurden verschiedene inhaltliche wie methodische Zugänge gewählt: So gab es Einheiten zur Reflexion des eigenen Glaubens und zu dessen Verhältnisbestimmung zur Theologie, eine bibliodramatische Gestaltung des Bibeltextes, einen exegetischen Vortrag zu Mk 9,2–8, den Motiven und ihrer historischer Einordnung sowie Schreibgespräche, Walk-to-Talk und Gruppengespräche zu Fragen des eigenen Glaubens, der Vermittlung von theologischen Inhalten im Schulalltag und den damit verbundenen Herausforderungen. Feedbackrunden zu Intensität und Inhalten sowie eine gemeinsame Abendmahlsfeier am Sonntagvormittag rundeten das Wochenende ab.

Die gemeinsame Zeit erlaubte es, theologische Fragen auch jenseits von Vorlesungen und Seminaren zu erörtern. Dabei war es dem Leitungsteam wichtig, sich gemeinsam mit den Studierenden auf den Weg des theologischen Nachdenkens zu begeben und sich auf ihre Fragen einzulassen. Die offene Atmosphäre ermöglichte es, auch „unfertige“ Gedanken zu äußern, da es nicht darum ging, vermeintlich „richtige“ Antworten zu finden. So wurden Themen wie u.a. die Bedeutung der biblischen Schriften, die Historizität der Auferstehung, das Verhältnis zu anderen Religionen, aber auch die Größe von Gottes Gnade bedacht und diskutiert. Dabei spielte auch immer wieder die Frage eine Rolle, wie theologische Inhalte im Schulalltag kommuniziert werden können und wie wichtig es ist, zuvor eine eigene Position zu entwickeln. Es wurde klar, dass es auf manche Fragen keine feststehenden Antworten gibt und sich auch verschiedene Generationen in unterschiedlichen Professionen den Fragen nur auf unterschiedliche Weise nähern können. Sicherlich ist auch nach diesem Wochenende längst nicht „alles erklärt“ und die Verbindung von Theologie und Glaube bleibt eine andauernde Herausforderung. Doch bot die gemeinsame Zeit die Möglichkeit, auf der Suche nach Antworten (und neuen Fragen) den einen oder anderen Schritt weiterzugehen.

 

für den Bericht: Luisa Beck und Dr. Judith Filitz

Verklärt 2
© Universität Augsburg
Verklärt 1
© Universität Augsburg
Verklärt 3
© Universität Augsburg

Suche