Das geplante Forschungsprojekt BäR beschäftigt sich mit dem Einfluss der ästhetischen Erfahrung auf die Bildlesekompetenz von Jugendlichen in kommunikativen Rezeptionsprozessen. Kommunikative Rezeptionsprozesse entwickeln sich im Reden über Kunst an einem ausgewählten Kunstwerk. Es wird angenommen, dass die ästhetische Erfahrung entscheidend dazu beiträgt, dass ein Bild bzw. ein Kunstwerk eingehend und nicht nur oberflächlich erfasst und damit verstanden wird. In der aktuellen kunstpädagogischen Forschung fehlen jedoch empirische Studien zur Bildlesekompetenz, zur ästhetischen Erfahrung und deren Einfluss auf die Bildlesekompetenz. Aus diesem Forschungsdesiderat lassen sich folgende, dem Forschungsvorhaben übergeordnete Fragestellungen ableiten: a) Wie zeigt sich ästhetische Erfahrung im Kunstunterricht in kommunikativen Rezeptionsprozessen? b) Wie kann Bildlesekompetenz empirisch konzeptualisiert werden? c) Zeigt sich ein positiver Einfluss von ästhetischer Erfahrung in der Rezeption auf die Bildlesekompetenz der Schüler? 

Hauptziele der Vorstudie:

• Bildlesekompetenz soll unter kunstdidaktischer und kunstpädagogischer Perspektive konkretisiert und empirisch geprüft werden.
• Ästhetische Erfahrung soll in kommunikativen Rezeptionsprozessen identifiziert werden und auf ihre Qualität für die Bildrezeption und das Bildverstehen spezifiziert werden.
• Es soll geprüft werden, welchen Einfluss die ästhetische Erfahrung in kommunikativen Rezeptionsprozessen auf die Bildlesekompetenz der Schüler/innen hat.

Zunächst wird in einer Vorstudie in einem qualitativen Forschungsdesign die Erhebungsmethode der Hauptstudie BäR erprobt. Anhand der qualitativen Befunde zu den Hauptfragestellungen ist es möglich, erste Hypothesen zum angenommenen Zusammenhang von ästhetischer Erfahrung und Bildlesekompetenz für die Hauptstudie BäR aufzustellen. Die Vorstudie BäR wird finanziert durch Mittel des KKB (Kompetenzzentrum für Kultur- und Bildungswissenschaft) der Universität Augsburg