Inhalt

Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist geprägt von der Vielfalt der Herkunft und kultureller Zugehörigkeiten. Im Hinblick auf eine sich wandelnde, durch Digitalisierung und Globalisierung immer stärker vernetzte Welt entstehen durch gegenseitige Beeinflussung und Vermischung neue Bild- und Medienwelten, die bisherige Ansätze zur Kunstrezeption in Frage stellen. Ein europäisch und anglofon geprägter Kunstbegriff ist meist einseitige Grundlage kunstpädagogischer Vermittlungskonzepte im deutschsprachigen Raum. Deshalb richtet sich die projektierte Untersuchung auf die Vermittlungspraxen von visuell-ästhetischen und künstlerischen Objekten, die ein international vernetztes Team weltweit aus der jeweils eigenen Perspektive für die Vermittlung in Bildungskontexten begründet. Die noch immer anwachsenden Texte zu diesen Objekten sind das Datenmaterial, das für das Forschungsprojekt „Concepts of Art Education“ qualitativ-empirisch ausgewertet wird.
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Erforscht werden die fachlichen, pädagogischen, politischen, sozialen oder auch subjektiv biografisch erläuterten Argumente, die für die Auswahl der Werke im jeweiligen Bildungskontext eine Rolle spielen, um herauszufinden, welche Ziele mit den Vermittlungsüberlegungen verbunden werden und welche Inhalte aus welchen Gründen für die entsprechende Lerngruppe vermittelt werden sollen. Auch ist interessant, aus welcher Sicht (transkulturell, global, national usw.) die Werkauswahl begründet wird.

Mit den qualitativ-empirisch gewonnenen Antworten können die verschiedenen Zugänge und Vermittlungsperspektiven gefiltert und herausgearbeitet werden, um auch außereuropäische Sichtweisen zu berücksichtigen. Als Ergebnis wird erwartet, dass vielfältige Zugänge zu visuell-ästhetischen und künstlerischen Artefakten entwickelt werden, die mehrperspektivische, globale wie glokale und transkulturelle Zugänge zu visuell-ästhetischen Bildwelten erlauben.

Die Forschungsergebnisse werden in der 2023 erschienenen Publikation "Transkulturelle Bildwelten – multiperspektivische Zugänge im Kunstunterricht" zusammengeführt.

Literatur

  • Exploring Visual Cultures: Website zur Datengrundlage. https://www.explore-vc.org/en/ (21.12.22).
  • Kirchner, Constanze/ Kirschenmann Johannes (2015): Kunst unterrichten. Didaktische Grundlagen und schülerorientierte Vermittlung. Seelze: Klett-Kallmeyer, S. 115 ff.
  • Kirchner, Constanze/Pauli, Nicola/Wagner, Ernst (2023): Transkulturelle Bildwelten – multiperspektivische Zugänge im Kunstunterricht. München: kopaed.
  • Kuckartz, Udo (2018): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. Weinheim, Basel: Beltz.
  • Kunst+Unterricht (2022): Themenheft "documenta fifteen - Kulturelle Transfers", 461/462.
  • Lutz-Sterzenbach, Bärbel/ Schnurr, Ansgar/ Wagner, Ernst (Hg.) (2013): Bildwelten remixed. Transkultur, Globalität, Diversity in kunstpädagogischen Feldern. Bielefeld: transcript.
  • Mayring, Philipp (2022): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. Weinheim: Beltz.
  • Mirzoeff, Nicholas (2001): An Introduction to Visual Culture. London: Routledge.
  • Nürnberger Paper 2013. Interkultur - Globalität - Diversity: Leitlinien und Handlungsempfehlungen für eine transkulturelle Kunstpädagogik. In: Lutz-Sterzenbach, Bärbel/ Schnurr, Ansgar/ Wagner, Ernst (Hg.) (2013): Bildwelten remixed. Transkultur, Globalität, Diversity in kunstpädagogischen Feldern. Bielefeld: transcript, S. 325-335
  • Niehoff, Rolf/ Wenrich, Rainer (Hg.) (2007): Denken und Lernen mit Bildern - interdisziplinäre Zugänge zur ästhetischen Bildung. München: kopaed, S. 21-26.
  • Schmidt-Maiwald, Christiane (2011): Aktuelle Positionen der Bildwissenschaft. Kunstwissenschaftliche Interpretationsmethoden und -ansätze für den Kunstunterricht. Kunst+Unterricht 349/350, S. 98-101.
  • Sowa, Hubert (2011): Orientierung im weltkulturellen Horizont. Ein notwendiger Schritt zu einer allgemeinbildenden Kunstpädagogik. Kunst+Unterricht 349/350, S. 4-13.

Projektdaten

Projektstart: 15.12.2021

Projektende: 31.12.2023

Projektträger: Lehrstuhl für Kunstpädagogik, Universität Augsburg

Beteiligte Wissenschaftlerinnen: Prof. Dr. Constanze Kirchner, Dr. Christiane Schmidt-Maiwald, Katharina Swider, Nicola Pauli, Viktoria Dragula, Mina Ton

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