Neuerscheinung: „Gesellschaftlicher Frieden: Begriff, Bedeutung und konflikttheoretische Konzeptualisierung“

Zum Schwerpunktthema „Prävention und gesellschaftlicher Frieden“ des bevorstehenden am 23./24. Juni in Augsburg wurde nun die veröffentlicht. Beitrag zum Thema erläutert das wissenschaftliche Verständnis von „gesellschaftlichem Frieden“ aus der Perspektive der Friedens- und Konfliktforschung.

Die Begleitschrift zum 30. Deutschen Präventionstag (DPT) ist online veröffentlicht und wurde von Gina Rosa Wollinger koordiniert. Darin sind sieben Expertisen enthalten, die mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven in das Schwerpunktthema des in der Friedensstadt Augsburg stattfindenden DPT einführen. Ein enthält pointierte Statements der Autor*innen der Begleitschrift zum Zusammenhang von Prävention und gesellschaftlichem Frieden.

Auch das umfangreiche Kongressprogramm des 30. Deutschen Präventionstags am 23. und 24. Juni 2025 in Augsburg wurde nun veröffentlicht. Die Schirmherrschaft des DPT haben der Bayerische Ministerpräsident Dr. M. Söder und die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber übernommen. Das vielseitige Programm findet in der Messe Augsburg statt.

In seinem geht Christoph Weller auf die zentralen Inhalte seines Beitrags „Gesellschaftlicher Frieden: Begriff, Bedeutung und konflikttheoretische Konzeptualisierung" ein. Der Vortrag erläutert ein wissenschaftliches Verständnis von "gesellschaftlichem Frieden" auf der Grundlage von Theorien sozialer Konflikte. Er entwickelt ein Konzept des "gesellschaftlichen Friedens", das über die traditionellen Vorstellungen der Friedens- und Konfliktforschung vom Gegensatz zwischen Frieden und Gewalt hinausgeht. Stattdessen werden vor allem praxisorientierte Fragen in den Blick genommen, die uns angesichts der Radikalisierung gesellschaftspolitischer Auseinandersetzungen und der damit einhergehenden Eskalationsgefahren sozialer Konflikte mehr denn je bedrängen.

Mit dem Begriff des "Friedens" gehen in aller Regel größere Erwartungen einher als nur die Abwesenheit von Krieg. So darf vom "gesellschaftlichen Frieden" auch erwartet werden, dass er die Gesellschaft bereits vor der Eskalation ihrer Konflikte schützt. Weil hierfür das Gewaltmonopol des Staates eine wichtige Rolle spielt, kann sich das Verständnis von „gesellschaftlichem Frieden“ nicht primär an der Abwesenheit von Gewalt orientieren. Stattdessen gewinnt ein eskalationspräventiver Umgang mit gesellschaftspolitischen Konflikten zentrale Bedeutung. Die Aufgaben der Konfliktbearbeitung im täglichen gesellschaftlichen Zusammenleben in Verbindung mit der entsprechenden Prävention stehen in dieser konflikttheoretischen Betrachtung im Zentrum "gesellschaftlichen Friedens".

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