Sexuelle Bildung trifft Gewaltprävention: Workshop in Augsburg verbindet Forschung, Praxis und Engagement
Wie können Geschlechterrollen, Männlichkeitsbilder und die Rolle von Dritten zur Prävention sexualisierter Gewalt beitragen? Das Transferzentrum Frieden Augsburg lädt gemeinsam mit der TH Augsburg zu einem Workshop über sexuelle Bildung und Gewaltprävention bei Jugendlichen ein. Am 25.11. ist Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, an dem sichtbar gemacht werden soll, dass Frauen und Mädchen überproportional von geschlechterbasierter Gewalt betroffen sind. Weibliche Jugendliche sind auch überproportional von sexualisierter Gewalt betroffen. Gleichzeitig möchten wir zeigen, dass die Einbeziehung männlicher Jugendlicher in der Prävention zentral ist: nicht nur im Hinblick auf die Ausübung, sondern vor allem als Bystander, die unterstützen, eingreifen und Schutz bieten können. Sie können zudem in ihren Peergruppen frühzeitig grenzverletzendes Verhalten markieren, benennen und problematisieren, damit aktiv an der Aushandlung von Männlichkeitsnormen mitwirken und sich anbahnendes grenzverletzendes Verhalten unterbinden. Das Transferzentrum Frieden Augsburg veranstaltet in Kooperation mit der Technischen Hochschule Augsburg einen interaktiven Workshop. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach Geschlechterrollen, Männlichkeitsvorstellungen und der Rolle von Dritten („Bystander“) – ein Ansatz, der in der Präventionslandschaft zunehmend intensiv diskutiert wird. Ziel des Workshops ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse mit Praxiserfahrungen zu verbinden und gemeinsam Verantwortung füreinander zu übernehmen; denn, auch wenn ein bystander bezogener Präventionsansatz auf die Dynamiken unter Jugendlichen schaut, benötigen junge Menschen Schutzräume, Orientierung und erwachsene Bezugspersonen, die informiert und handlungsfähig sind. Der Workshop verbindet daher wissenschaftliche Erkenntnisse mit praxisnahen Methoden. Zwei Expert*innen gestalten die inhaltlichen Impulse: Lynn Marquardt, M.A. – Expertin für Bystander-Prävention, sexualisierte Peergewalt sowie systemische Sexual- und Paarberatung Dr. Daniel Doll – Institut für Praxisforschung und Projektberatung; promovierte zu „Jugend, sexuelle Gewalt und Männlichkeiten“ Begleitet wird die Veranstaltung von Jennifer Raschke (Dipl.-Päd.), spezialisierte Fachberaterin für sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche und Expertin im Bereich Traumapädagogik und systemische Beratung. An die Impulse schließt ein theaterpädagogischer Praxisteil an, entwickelt im vom BMBF geförderten Forschungsprojekt CHAT („Checken, Abklären und Entscheiden, Tun: Jugendliche gegen sexualisierte Gewalt unter Jugendlichen stark machen“). In diesem Rollenspielformat werden realitätsnahe Situationen durchgespielt, Reflexionsprozesse angeregt und Handlungsmöglichkeiten erprobt. Gemeinsam beleuchten wir so, wie sexuelle Bildung und Prävention ineinandergreifen können – nicht nur in der Wissensvermittlung, sondern auch in der praktischen Erprobung. Der Workshop ist Teil des Transferprojekts und des OPEN vhb-Kurses „Dynamiken sexualisierter Gewalt unter Jugendlichen: Erkennen, Verstehen und Handeln“ und wird organisiert und durchgeführt von Dr. Rebecca Gulowski und Magdalena Holz (Universität Augsburg) in Kooperation mit der Technischen Hochschule Augsburg. Datum: Dienstag, 25. November 2025, 17:30 - 21:00 Uhr
Ort: Technische Hochschule Augsburg, An der Hochschule 1, Räume B 4.01 & B 4.02
Zielgruppe: Studierende (z.B. Sozialwissenschaften, Soziale Arbeit, Pädagogik, Lehramt, Psychologie), pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Jugendhilfe, Präventions- und Beratungsstellen.
Teilnahme: kostenfrei (first come, first served)
Kontakt: magdalena.holz@uni-a.de