Keine Angst vor Konflikten! "Streiten verbindet und ist gesund"
Das
Transferzentrum Frieden Augsburg (TFA) bietet eine weitere Veranstaltung zur Stärkung von Konfliktkompetenzen an: Unter dem Titel „Streiten verbindet und ist gesund“ erläutert am Mittwoch, 26.11.2025 um 19:00 Uhr im Atrium (Bürgermeister-Fischer-Straße 11) Karl-Heinz Bittl (Fränkisches Bildungswerk für Friedensarbeit) den von ihm mitentwickelten ATCC-Ansatz zur konstruktiven Bearbeitung von Konflikten und seine praktische Umsetzung. Der Eintritt ist frei. Es gibt viele Gründe, sich mit den Kindern, den Partner*innen oder den Kollegen*innen zu streiten. Es geht um lebenswichtige Themen wie geliebt zu werden, Anerkennung zu erhalten oder die Grenzen zu achten. Konflikte müssen nicht zu unendlichen Schleifen führen. Sie können konstruktiv bearbeitet werden. Als Menschen sind wir auf Beziehungen angewiesen. Durch unsere Einmaligkeit und damit Vielfalt brauchen wir ständig Klärungsprozesse, die uns helfen, zusammenleben zu können. Im Streit geht es dabei nicht nur um personale Befindlichkeiten, die sehr wichtig sind. Es geht um strukturelle Bedingungen, die uns krank machen, uns isolieren und Gewalt ausüben. Es geht weiterhin um kulturelle Legitimationen, die jede*r von uns auf unterschiedliche Weise aufgenommen und integriert hat. Mit diesem kulturellen Anteil legitimieren wir, ob ein Streit wichtig oder nichtig ist. Damit ein Streit konstruktiv bearbeitet werden kann, braucht er eine Werteorientierung. Darin finden sich auch die Zugänge zu dem Rechtssystem, das sich an den Werten orientieren soll. Weiter ist es wichtig, dass wir über verbindende Rituale verfügen, die uns Teil einer Gemeinschaft sein lassen. Konflikte sind sehr selten persönlich, sie verfügen über einen hohen Anteil an strukturellen Themen. Wenn wir strukturelle Konflikte nur bereden wollen, landen wir in dem Kreislauf der Vergeblichkeit, der zur Erschöpfung führt. In dem Vortrag wird der Referent den ATCC-Ansatz vorstellen, den Zugang zu den unterschiedlichen Konfliktebenen vermitteln und aufzeigen, wie Konflikte konstruktiv angegangen werden können. Karl-Heinz Bittl-Weiler ist Dipl. Sozialpädagoge, Konfliktberater, Supervisor, Coach und Lehrbeauftragter an der EvHN. Er hat vor 20 Jahren mit seinem französischen Kollegen Hervé Ott den Ansatz zur konstruktiven Bearbeitung von Konflikten (ATCC) entwickelt. Er ist Autor von Büchern zum Thema Konfliktbearbeitung und bildet Konfliktberater*innen sowie Jugend- und Erwachsenenbildner*innen aus. Er leitet das Fränkische Bildungswerk für Friedensarbeit in Nürnberg.