Prof. Oels live im Radiointerview von der UN-Klimakonferenz COP-28 in Dubai
Anlässlich der Eröffnung der UN-Klimakonferenz in Dubai am 30.November gab Prof. Dr. Angela Oels dem Mitteldeutschen Rundfunk ein Radio-Interview live aus Dubai. Die Universität Augsburg ist dieses Jahr mit einem Team auf fünf Personen in Dubai vertreten, nachdem die Akkreditierung als Observer erfolgreich war. In der ersten Verhandlungswoche sind noch Prof. Dr. Marco Wilkens und die Doktorandin Marie Fischer vor Ort. Prof. Dr. Angela Oels hob die globale Bestandsaufnahme als wichtigsten Agendapunkt der COP28 hervor. Die Staaten hätten verstanden, dass die bisher zugesagten nationalen Klimaschutzbeiträge in Summe nicht ausreichen, um das Pariser Klimaziel zu erreichen. Dieses besagt, dass der globale Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad begrenzt werden soll. Es wird erwartet, dass Europa, die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate morgen einen Vorstoß zur Verdreifachung der Kapazität der Erneuerbaren bis 2030 und zur Verdopplung der Energieeffizienz ebenfalls bis 2030 vorlegen werden. Der große Streitpunkt in Dubai werde sein, ob diese Ziele auch an einen Ausstieg (phase-out) aus fossilen Energieträgern gekoppelt wird, wie von der High Ambition Coalition gefordert Oder ob nur eine Verringerung der fossilen Brennstoffe ohne CO2-Abscheidung (phase-down of non-abated fossil emissions) beschlossen wird. Deutschland habe sich bislang nicht der High Ambition Coalition angeschlossen, was viele Beobachter erstaune, so Prof. Oels. Darüber hinaus wird in Dubai die Operationalisierung des Fonds für Verluste und Schäden erwartet, der letztes Jahr auf COP27 beschlossen wurde. Dafür liegt eine Beschlussvorlage auf dem Tisch, die noch heute verabschiedet werden soll. Damit wäre der Fonds bei der Weltbank angesiedelt und würde mit freiwilligen Beiträgen von Industrie- und Schwellenländern befüllbar, jedoch ohne ein Einzahlungsziel. Die ersten Beitragszahlungen (pledges) werden nächste Woche erwartet. Somit könnte in Zukunft zumindest den besonders verwundbaren Staaten unbürokratisch Nothilfe gewährt werden für klimawandel-bedingte Verluste und Schäden. Die schnelle Einrichtung des Fonds sei ein Verhandlungserfolg Deutschlands und seiner Staatssekretärin Jennifer Morgan, so Oels.