Familie, Leben, Arbeiten (FALEHA) II

Projekttitel

Familie, Leben, Arbeiten (FALEHA) II – Lebenszusammenhänge in Mehrpersonenbedarfsgemeinschaften  

 

Projektlaufzeit

11/2017 bis 09/2021

 

Förderung und Kooperation

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg (IAB)

 

Projektleitung

(Soziologie)

Dr. Andreas Hirseland (IAB)

 

 

 

 

 

Projektmitarbeiter und -mitarbeiterinnen

 

Dr. Lisa Abbenhardt

Daniel Kühn, M.A.

Wiebke Hoffmann, M.A.

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Zusammenfassung

Im Rahmen des Projektes FALEHA II werden Lebenszusammenhänge von Familien untersucht, die Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch („Hartz IV“) beziehen. In diesem Nachfolgeprojekt von FALEHA, steht die Frage im Mittelpunkt, welche Auswirkung die Aufnahme einer Erwerbsarbeit auf den familialen Alltag, die Rollenverteilung und gesellschaftliche Position(en) der Familienmitglieder hat. Die qualitative Untersuchung ist Teil der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzierten Evaluations- und Begleitforschung und wird vom kooperierenden Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Nürnberg (IAB) gefördert.

Beschreibung

Im Bezug von „Hartz IV” zu stehen hat nicht nur Folgen für die individuelle materielle und soziale Situation, sondern wirkt sich in Bedarfsgemeinschaften auf den familialen Lebenszusammenhang insgesamt aus. Beziehungsmuster etwa, die gemeinsame und individuelle Haushalts- und Lebensplanung oder die Bildungs- und Erwerbsperspektiven von Kindern und Jugendlichen finden in Aushandlung mit und vor dem Hintergrund der Bedingungen der wohlfahrtsstaatlichen Sicherung statt. Ändert sich dieses Arrangement, indem ein Familienmitglied eine Erwerbsarbeit aufnimmt, kann sich dies wiederum in vielerlei Hinsicht auf den familialen Lebenszusammenhang auswirken. Welche Folgen die Aufnahme einer Erwerbsarbeit auf die Gestaltung des Alltags, die Rollenverteilung sowie auf soziale Teilhabemöglichkeiten aller Familienmitglieder hat, ist Gegenstand des Forschungsprojektes FALEHA II, das an der Universität Augsburg und in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Nürnberg durchgeführt wird.

 

Dem Projekt voraus geht die Studie FALEHA, die zwischen 2014 und 2017 an der Universität Augsburg, der Hochschule Fulda und dem IAB durchgeführt wurde. Beide Projekte haben zum Ziel die Forschungslücke hinsichtlich der Wirkung von Grundsicherungsleistungen auf Familien (und nicht auf Individuen alleine) zu schließen. Ihnen liegt die Annahme zu Grunde, dass Bewältigungsformen im Umgang mit stigmatisierenden Zuschreibungen und institutionellen Aktivierungsforderungen innerhalb des familialen Gefüges hergestellt werden und das familiale Selbstverständnis hierüber (re)produziert wird.

 

Die qualitative Studie wird bundesweit an sieben Standorten durchgeführt, die sich hinsichtlich relevanter Strukturmerkmale (etwa der Arbeitsmarktlage und Siedlungsstruktur) voneinander unterscheiden. Hierdurch kann der Einfluss von Kontextfaktoren systematisch berücksichtigt werden. Mit der erneuten Befragung von Familien aus dem vorhergehenden FALEHA-Projekt und ergänzenden Neuerhebungen, können Veränderungsprozesse auf innerfamilialer und auf individueller Ebene intensiv analysiert werden. Methodisch wird den Forschungsfragen sowohl anhand von Familieninterviews, als auch anhand von Einzelinterviews nachgegangen.

 

Das Projekt findet im Rahmen der seit 2007 laufenden qualitativen Panelstudie „Armutsdynamik und Arbeitsmarkt – Überwindung und Verstetigung von Hilfebedürftigkeit” (Gesamtprojektleitung Dr. Andreas Hirseland) statt, die am IAB-Forschungsbereich "Erwerbslosigkeit und Teilhabe” koordiniert und durchgeführt wird. Das Projekt ist damit Teil der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) nach §55 SGB II finanzierten Evaluations- und Begleitforschung zur Grundsicherung für Arbeitssuchende.

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