Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim (SeLeP)

Die Würde des pflegebedürftigen Menschen in der letzten Lebensphase.
© Universität Augsburg
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Projekttitel

SeLeP – Selbstbestimmtes Leben im Pflegeheim. Die Würde des pflegebedürftigen Menchen in der letzten Lebensphase  

 

Projektlaufzeit

02/2019 bis 04/2021

 

Auftraggeber

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

 

Projektleitung

(Soziologie)

(Ethik)

 

 

Wissenschaftliche Geschäftsführerin

Dr. Julia von Hayek

 

Projektmitarbeiter und -mitarbeiterinnen

(Projektkoordination)

Kristina Greißl, M.A. (Soziologie)

. (Soziologie)

Pia Heutling, M.Ed. (Ethik)

 

Projektergebnisse

https://pflegenetzwerk-deutschland.de/selep

 

Zusammenfassung

Das am ZIG angesiedelte Projekt widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive und mit einem Mixed-Methods-Forschungsdesign der Frage, wie 'das Heim' als wichtige gesundheitliche Versorgungseinrichtung und zentraler Lebensort vor allem für Ältere seine Pflegepraxis so ausrichten kann, dass im täglichen Miteinander für die Bewohner/innen von der Aufnahme im Heim bis hin zur Sterbephase ein möglichst 'gutes Leben' und schließlich auch 'gutes Sterben' Platz finden können. Als Orientierungsrahmen gelten hierbei Ansprüche auf Selbstbestimmung, wechselseitiger Achtung und würdevollen Umgang, wie sie bspw. als normative Anforderungen in der Pflege-Charta zu finden sind.

Beschreibung

Vor diesem Hintergrund geht es im Projekt darum, die praktischen Möglichkeiten und Grenzen der Implementation einer hierfür förderlichen Kultur der Sorge im Alltag von Heimen auszuloten. Eine solche Sorge-Kultur soll sich dabei an der Lebensqualität von alten Menschen in den stationären Einrichtungen der Langzeitpflege insgesamt orientieren und sich nicht bspw. nur auf Schwerstkranke und Sterbende beschränken. Dabei gilt es, sowohl die Organisationsstruktur und ‑kultur von Heimen (Leitungsebene, Mitarbeiterebene etc.) als auch das tägliche Miteinander in den Einrichtungen bis hin zur Perspektive der An-/Zugehörigen empirisch in den Blick zu nehmen. Denn statt abstrakter, von außen gesetzter Definitionen von z.B. Würde oder Selbstbestimmung ist zunächst zu klären, was aus der Sicht der Betroffenen und Beteiligten in der alltäglichen Praxis vor Ort unter den je gegebenen Umständen unter würdevollem, selbstbestimmtem Leben im Heim verstanden und wie organisatorisch umgesetzt werden kann.

 

Zur Beantwortung dieser Problemstellung integriert das Projekt soziologische, ethische und pflegewissenschaftliche Perspektiven auf das alltägliche Care-Geschehen in Heimen und leistet folgende vier Arbeitsschritte:

  1. Systematische (internationale) Literaturrecherche zum Thema;
  2. Identifizierung von bereits vorhandenen Best Practice Beispielen;
  3. Datenerhebungen/-auswertungen auf der Basis von qualitativ-ethnographisch ausgerichteten Vor-Ort-Fallstudien in sechs Pflegeheimen zur alltäglichen Pflegepraxis aus Sicht der Pflegenden und der Bewohner/innen sowie zwei quantitativen Befragungssträngen zur Perspektive von An-/Zugehörigen und Heimleitungen;
  4. Entwicklung eines forschungsbasierten und praxisorientierten Schulungs- bzw. Umsetzungskonzepts zur Verwirklichung von Würde und Selbstbestimmung in Pflegeeinrichtungen und seine Erprobung im Rahmen einer ersten pilotierten Umsetzung im Rahmen des Projekts.

SeLeP kann dabei an die vom BMG im Zeitraum von 11/2015 bis 10/2017 geförderte Studie „Sterben zuhause im Heim (SiH) – Hospizkultur und Palliativkompetenz in der stationären Langzeitpflege“ (mehr Infos unter: https://www.zig.uni-augsburg.de/forschung/lebensende/Sterben-zuhause-im-Heim/) anknüpfen und die dortigen Befunde vertiefen bzw. erweitern.

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