Genderaspekte von Flucht im Kontext des Klimawandels – ein Beitrag zum vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung
Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation – so der Titel des vierten Gleichstellungsbericht der deutschen Bundesregierung. Im Auftrag der Sachverständigenkommission für den Gleichstellungsbericht hat Prof. Dr. Sina Fontana unter Mitarbeit ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jule Schröder ein Hintergrundpapier erstellt, das sich unter Berücksichtigung von individueller und zwischenstaatlicher Klimagerechtigkeit mit den migrationsrechtlichen Schutztatbeständen, deren Reformbedarf und deren Grenzen befasst. Flucht im Kontext des Klimawandels finden bereits statt und wird in Zukunft zunehmen. Diese grenzüberschreitende klimawandelbedingte Mobilitäten lassen viele Fragen offen – eine Betrachtung der Genderaspekte fehlte bislang. Der Beitrag für den Gleichstellungsbericht zeigt Schutzlücken in der internationalen und nationalen Rechtslage auf und formuliert politische Handlungsempfehlungen. So empfiehlt die Autorin unter anderem die Anpassungen des internationalen und nationalen Asyl- und Flüchtlingsschutzes, um der besonderen Klimavulnerabilität von Frauen gerecht zu werden. Sie votiert außerdem für die Schaffung von klimaspezifischen Aufenthaltstiteln, die eine selbstbestimmte Migrationsentscheidung ermöglichen würden.
Lesen Sie den gesamten Beitrag hier. Der vierte Gleichstellungsbericht zur Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation zeigt, dass der Klimawandel Frauen, einkommensarme und andere strukturell benachteiligte Menschen besonders hart trifft. Transformationsstrategien, die einseitig auf technik- und industrieorientierte Lösungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen setzen, laufen Gefahr, Geschlechterungleichheiten weiter zu verschärfen. Das Gutachten zeigt für verschiedene Handlungsfelder geschlechterbezogene Folgen des Klimawandels sowie gleichstellungsrelevante Auswirkungen auf und enthält Empfehlungen, wie diese sozial und geschlechtergerecht abgemildert werden sollten.
Hier geht es zum gesamten Gutachten und allen weiteren Beiträgen.
E-Mail:
sina.fontana@jura.uni-augsburgjura.uni-augsburg.de ()
E-Mail:
jule.schroeder@jura.uni-augsburgjura.uni-augsburg.de ()
Die Autorin betont in ihrem Beitrag die gesteigerte Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland zur internationalen Kooperation zur Verminderung von Fluchtursachen, sprich bei Klimaschutz und -anpassung und bei der Bewältigung der Klimafolgen. Die Ergreifung von Maßnahmen zur Bewältigung der „Klimaflucht“ – vor allem unter der Berücksichtigung besonderer Klimavulnerabilitäten, einschließlich solcher von Frauen – gebieten die für die Bundesrepublik bindenden menschenrechtlichen Gleichheitsvorschriften sowie das Recht auf eine gesunde Umwelt.