Akademischer Lebenslauf
AUSBILDUNG
10/2023 – heute Promotion - Universität Augsburg
„Niemand ist vorübergehend tot.“ Weibliche Identität erzählen: Von Trauma und Selbstermächtigung – Erfahrungen sexualisierter Gewalt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Betreuung: Prof. Dr. Bettina Bannasch
14/11/ – 16/11//2024 Vortrag: 2nd European Graduate Collaboration Conference „Crisis, Disaster, Destruction“ – Universià di Verona Niemand ist vorübergehend tot - Narrating female identity of trauma and selfempowerment. Experiences of sexualised violence in contemporary Germanlanguage literature
04/2019 – 03/2021
Master of Education: Abschlussarbeit: „Narrative sexueller Gewalt – Zur Darstellung sexueller Gewalt in intimen Beziehungen und ihre Wirkungsweise“
Universität Augsburg
12/2015 – 12/2017
Ausbildung zur Hörfunkredakteurin (Volontariat)
10/2011 – 09/2015
Bachelor of Education zum Erwerb der Bildungsvoraussetzungen für das Lehramt an Realschulen
Universität Passau
09/2000 – 07/2009
Allgemeine Hochschulreife
Gymnasium Königsbrunn
BERUFLICHE TÄTIGKEIT
09/ 2023 – 10/2024
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Neuere Deutsche Literatur
Universität Augsburg
03/2021 – 04/2021
Multiplikatorin des Projekts: „Qualifizierung zu Erstellung von Konzepten gegen sexualisierte Gewalt an Schulen“ bei Wildwasser e.V. Berlin
Unterstützung als wissenschaftliche Hilfskraft bei der Erstellung zweier Expertisen für den UBSKM für Herrn Professor Dr. Kindler (DJI)
09/2020 – 02/2021
Wissenschaftliche Hilfskraft des Projekts: „Vorstudie zu Wirkungen schulischer Konzepte für Schutz und Hilfe bei sexueller Gewalt“
bei Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI)
09/2019 – 07/2020
Studentische Hilfslehrkraft der Grundschule Königsbrunn Süd
Projektskizze
„Niemand ist vorübergehend tot.“
Selbstermächtigendes Erzählen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Das Dissertationsvorhaben untersucht, inwiefern literarische Narrative von sexualisierter Gewalt als Formen selbstermächtigenden Erzählens gelesen werden können. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf dem Spannungsverhältnis zwischen Sprachlosigkeit im Kontext von Trauma und epistemischer Ungerechtigkeit, verstanden als das systematische Aberkennen von Wissen und Erfahrungen bestimmter Gruppen. Die Analyse der drei zeitgenössischen deutschsprachigen Romane Blaue Frau (2021) von Antje Rávik Strubel, Zwischen Du und Ich (2021) von Mirna Funk sowie Mareike Fallwickls Das Licht ist hier viel heller (2019) konzentriert sich auf die erzählerische Verarbeitung sexualisierter Gewalt. Methodisch wird die Analyse durch das philosophische Konzept der epistemischen Ungerechtigkeit von Miranda Fricker gerahmt, wobei Literatur als epistemische Ressource verstanden wird.
Der Begriff der (erzählten) Selbstermächtigung im Kontext von Narrativen sexualisierter Gewalt stellt ein Forschungsdesiderat der deutschen Literaturwissenschaft dar. Ein besonderer Schwerpunkt der Dissertation wird die spezifische Definition und Anwendung dieses Begriffs auf solche Narrationen sein. Dabei wird einerseits der literarisch dargestellte Verarbeitungsprozess traumatischer Erfahrungen sowie die damit verknüpften Handlungen der Betroffenen untersucht (Akt der Selbstermächtigung). Andererseits beabsichtigt das Dissertationsprojekt, die Rahmung dieser Romane als Narrative der erzählten Selbstermächtigung zu beleuchten. Dabei steht die Überwindung epistemischer Ungerechtigkeit im Kontext von Gewalt- und Machtdiskursen im Mittelpunkt. Innerhalb der literaturwissenschaftlichen Forschung gibt es im anglosächsischen Raum bereits erste Publikationen, die Frickers Theorie für die Arbeit mit literarischen Texten fruchtbar machen. Dies gilt nicht für den deutschsprachigen Raum. Eine spezifische Leistung der avisierten Arbeit wird sein, diese Forschungslücke zu schließen und das Potential der Theorie Frickers für die Literaturwissenschaft aufzuzeigen.
Arbeitsschwerpunkte und Interessensgebiete
- (deutsche) Gegenwartsliteratur (20., 21. Jahrhundert)
- Sachtexte, Jugendliteratur
- Literaturwissenschaft, Literaturtheorie
- Deutschdidaktik
- Psychologisches und literarisches Trauma
- Literarische Inszenierung von Trauma, ausgelöst durch sexualisierte Gewalt
- Geschlecht und Gewalt