Freitag, 20. Mai 2022, von 14 bis 17 Uhr, hybrides Format
Bericht zur Veranstaltung
Das Kompetenznetzwerk "Heterogenität in der Schule" an der Universität Augsburg verbindet interaktiv und kommunikativ Personen aus Wissenschaft, Bildungspolitik und allen Phasen der Lehrkräftebildung. Am 20. Mai 2022 fand an der Universität Augsburg das diesjährige Netzwerktreffen in hybrider Form statt, in dessen Fokus die Selbstregulation von Lehrkräften sowie der Austausch in Workshops zu professionellen Lerngemeinschaften (PLG) stand.
Auf die Begrüßung des Sprechers des Projekts LeHet, Prof. Dr. Andreas Hartinger, folgte ein Fachvortrag von JProf. Dr. Ulrike Nett zum Thema „Selbstregulation von Lehrkräften“, in dem der aktuelle theoretische und empirische Forschungsstand zur Selbstregulation von Lehrkräften vorgestellt wurde. Zudem wurde ein erster Einblick in die Studie „Individuelle Ressourcen und individuelle Stressoren von Lehrkräften (IRIS-LK)“ gegeben, insbesondere in den Umgang von Lehrkräften mit aktuellen Herausforderungen. Abschließend wurde diskutiert, wie Lehrkräfte in einer adaptiven Selbstregulation unterstützt werden können.
Das Herzstück des Netzwerktreffens bildeten vier Workshops:
„Lernstands- oder Lernentwicklungsgespräche (LEG)?" (Prof. Dr. Andreas Hartinger und Benjamin Kücherer) Im Workshop wurde gemeinsam darüber nachgedacht, welche Bedeutung von Lernstand und Lernentwicklung in LEG ausgeht und Vorschläge zur stärkeren Betonung der Lernentwicklung (in LEG wird überwiegend der Lernstand thematisiert) vorgestellt, geprüft und weiterentwickelt.
„Digital und heterogen" (Prof. Dr. Kristina Peuschel und Hannes Großhauser) Ziel des Workshops war es, den dem LeHet-Projekt zu Grunde liegenden Heterogenitätsbegriff mit Fragen nach Digitalität und Digitalisierung schulischer Lernprozesse zu verbinden. Dabei wurden digitale und heterogenitätssensible Lehr-Lernszenarien sowie konkrete Unterrichtsmethoden entwickelt, gesammelt, reflektiert und diskutiert.
„Selbstregulation von Lehrkräften – Wie können Ressourcen gestärkt werden?“ (Prof. Dr. Ulrike Nett und Tanja Bross) Werden die unterschiedlichen Herausforderungen von Lehrkräften als Belastungen erlebt, wirken sie sich negativ auf das individuelle Wohlbefinden aus und beeinträchtigen Person und Umfeld. Individuelle Ressourcen dagegen können beim Umgang mit Belastungen helfen und das Wohlbefinden steigern. Es wurde erarbeitet, auf welche Weise die Kompetenzen zur Selbstregulation und somit die eigenen Ressourcen von Lehrkräften gestärkt werden können.
„Partizipative Qualitätsentwicklung in der Lehre in den Settings Lehrkräftebildung und Schule“ (Prof. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck und Dr. Julia Lohmann). Im Workshop wurde das aktuelle LeHet-Projekt sport.bne vorgestellt. Hier arbeitet eine PLG daran, das Bildungskonzept "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in die universitäre Sportlehrkräftebildung zu integrieren. Ein moderierter Austausch zu Herausforderungen und Gelingensbedingungen PLG in verschiedenen Settings wurde diskutiert.
Im Fokus aller Workshops standen die aktuellen Erfahrungen der Netzwerkmitglieder aus Wissenschaft, Bildungspolitik und allen Phasen der Lehrkräftebildung sowie der konstruktive Austausch.
In der Abschlussrunde „Weiterentwicklung des Netzwerks“ (Prof. Dr. Kristina Peuschel und Christine Stahl) wurde im Hinblick auf das Projektende eine Weiterentwicklung des Netzwerks diskutiert, bevor abschließend der stellvertretende Sprecher des Projekts LeHet, Prof. Dr. Markus Dresel, die Netzwerkteilnehmenden verabschiedete.
Das Projekt »Förderung von Lehrerprofessionalität im Umgang mit Heterogenität« wird im Rahmen der gemeinsamen »Qualitätsoffensive Lehrerbildung« von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.