Jakob Stadler
Wer im Journalismus Fuß fassen möchte, sollte früh anfangen, regelmäßig in diesem Bereich zu arbeiten — auch nebenher.

Jakob Stadler
Redakteur bei der Mediengruppe Pressedruck/Donau-Zeitung in Dillingen/Lokalausgabe der Augsburger Allgemeinen

Wichtige Karriereschritte

seit 2018             Redakteur bei der Donau-Zeitung in Dillingen

2016 bis 2017     Volontariat an der Günter-Holland-Journalistenschule für die Augsburger Allgemeine

2013 bis 2015     Studienbegleitende Journalistenausbildung am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München

2012 bis 2015     Studium Bachelor Medien und Kommunikation an der Universität Augsburg

Interview vom 10.05.2022

Herr Stadler, beschreiben Sie bitte kurz Ihren Arbeitsalltag und welche Aufgaben Sie haben?

In meiner Lokalredaktion beginnt die Arbeit gegen 9 Uhr. Als erstes checke ich meine Mails und die Zahlen unseres Onlineauftrittes und schreibe mir meine aktuellen Themen für die Konferenz zusammen. Die findet gegen 9.30 Uhr statt. Feste Inhalte sind die Blattkritik, die Planung der Zeitung für den nächsten Tag und ein Blick auf die Onlinezahlen. Wir haben das Gebiet nach Regionen aufgeteilt, für die jeweils ein Redakteur vorrangig zuständig ist. Nach der Konferenz redigieren wir zugesandte Texte, telefonieren, fahren auf Termine, schreiben unsere Artikel, bereiten diese für unsere Internetseite auf, produzieren unsere Zeitungsseiten und reagieren, falls etwas Unvorhergesehenes passiert.

 

Mit welchen Erwartungen haben Sie Ihr Studium begonnen? Welche beruflichen Ziele hatten Sie damals?

Ich wollte mir einen tieferen Einblick in die Funktionsweise der Medien in Deutschland verschaffen. Mich haben insbesondere die Rezeptions- und Wirkungsforschung sowie die Kommunikatorforschung interessiert. Ich hatte bereits zu Beginn meines Studiums das Ziel, Journalist zu werden. Ich habe deshalb auch zeitgleich die studienbegleitende Journalistenausbildung am Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses begonnen.

 

Was empfehlen Sie Studierenden als zusätzliche Qualifikationen?

Ich würde empfehlen, ein Praktikum zu absolvieren und dann eine freie Mitarbeit anzustreben. Das hilft dabei, sicherer im Umgang mit Interviewpartnern und beim Verfassen eigener Texte zu werden. Zudem findet man so heraus, ob der Job zu einem passt. Die Mitarbeit bei einer Unizeitung ist sicher auch eine gute Idee, ersetzt aber nicht die nötigen Erfahrungen in einer Zeitungsredaktion. Die meisten Medienhäuser fordern von Bewerbern ohnehin, ein Praktikum zu absolvieren. Außerdem unterscheidet sich die Arbeit in einigen Punkten wesentlich. Gut ist es auch, neben der Zeitung andere Medienarten wie Fernsehen, Radio und eine reine Onlineredaktion auszuprobieren. So kann man herausfinden, was zu einem passt.

 

Welche Tipps haben Sie für Studierende, die eine journalistische Laufbahn anstreben?

Sich nicht entmutigen zu lassen. Wer versucht, im Journalismus Fuß zu fassen, wird immer wieder hören, dass in diesem Beruf wenig Geld, viel Arbeit und eine unsichere Zukunft warten. Doch wenn man für den Journalismus brennt, ist es der beste Job der Welt. Und eine Branche, die sich im Umbruch befindet, bedeutet nicht nur Unsicherheit. Das heißt auch, es gibt Möglichkeiten, einen Wandel mitzugestalten. Wahrscheinlich gab es nie eine spannendere Zeit, Journalist zu werden.

 

Thema Arbeitszeiten: wie flexibel sind Sie in Ihrer Zeiteinteilung und wie oft kommt Unvorhergesehenes dazwischen?

In der eigenen Zeiteinteilung bin ich sehr flexibel. Wer immer wieder abends und am Wochenende arbeitet, hat dafür auch immer mal wieder vormittags und unter der Woche frei. Wenn privat etwas Wichtiges ansteht, lässt sich das einrichten. Klar ist aber, dass es Jobs gibt, bei denen man mehr Planungssicherheit hat. Wann genau ich nach Hause komme, weiß ich selten vorher.

 

 

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