Interview mit Maximilian Gnedel
Wichtige Karriereschritte
Seit 2021 Entwicklungsingenieur bei der Carl Zeiss SMT GmbH in Oberkochen
2017 bis 2021 Promotion und Wissenschaftliche Mitarbeit am Lehrstuhl für Experimentalphysik I, Anstellung am Anwenderzentrum für Material- und Umweltforschung (AMU)
2017 Praktikum und Masterarbeit bei der Daimler AG in Ulm
2011 bis 2017 B.Sc. Materialwissenschaften; M.Sc. Physik mit Nebenfach Informatik an der Universität Augsburg
Interview vom 12.05.2021
Herr Gnedel, Sie arbeiten als Entwicklungsingenieur bei der Carl Zeiss SMT GmbH. Würden Sie kurz beschreiben, wie Ihr Tätigkeitsgebiet bzw. Arbeitsalltag aussieht?
Allgemein gesprochen entwickle ich Elektronenstrahlsäulen für die Halbleiterindustrie. Hierzu führe ich Hard- und Softwaremodifikationen an Testständen durch, nehme Messdaten auf und werte diese aus. Darüber hinaus bin ich an Softwareentwicklung von Test- und Justageprogrammen für diese Säulen beteiligt und als Teilprojektleiter tätig.
Inwieweit fühlten Sie sich durch Ihr Studium auf den Beruf vorbereitet?
In fachlicher Hinsicht fühlte ich mich durch meine Erfahrung an Elektronenmikroskopen und die Programmierkenntnisse sehr gut vorbereitet. Für beide Faktoren wurde durch das Studium der Grundstein gelegt, allerdings war es essenziell, dass ich das Wissen auch schon industrienah und selbstständig einsetzen konnte.
Ihr Arbeitgeber, die Carl Zeiss SMT GmbH ist ein internationales Unternehmen. Wie würden Sie das Arbeitsklima beschreiben?
Das Arbeitsklima kann ich als locker, aber hochprofessionell beschreiben. Man zieht innerhalb der Abteilung, aber auch konzernübergreifend an einem Strang und stößt bei Fragen stets auf Interesse und Hilfsbereitschaft. Ich bin begeistert vom Unternehmen.
Wie ist Ihre Meinung zu Praktika? Welche Bedeutung messen Sie diesen bei?
Praktika, Tätigkeiten als Werkstudent*in und Abschlussarbeiten in der Industrie sind nicht nur, aber vor allem für den Berufseinstieg von unschätzbarem Wert. Gerade in den Naturwissenschaften, wo man sich nur an der Uni am wissenschaftlichen Puls der Zeit fühlt, verlieren manche den Blick auf die Anwendung. Ich würde also selbst Leuten, die ihre Zukunft in der akademischen Karriere sehen, unbedingt raten Industrieerfahrung zu sammeln.
Sie waren für ein Auslandssemester in Italien. Welchen Wert hatte diese Erfahrung für Ihren späteren Werdegang?
Leider absolvieren Studierende der MINT-Fächer eher selten ein Auslandssemester, obwohl gerade hier Abwechslung in der Lehrmethodik und dem Aufbau von Netzwerken sehr hilfreich sein kann. Diskussionsbasiertes Lernen und die Öffnung für Kultur und Leute haben mich persönlich viel weitergebracht und mir sicherlich in (Bewerbungs-)Gesprächen und in Sachen Teamwork schon oft weitergeholfen.
Haben Sie noch einen Tipp für Bewerbungsgespräche? Gab es Fragen mit denen Sie überhaupt nicht gerechnet hatten?
Mein jetziger Chef hat mich auf Englisch nach meiner Lieblingszeile in einem Songtext gefragt und wollte dadurch mitten im Kreuzverhör Spannung rausnehmen und testen, ob ich persönlich ins Team passe. Ich kann also nur raten, sich nicht zu verstellen und auch Persönlichkeit zu zeigen.
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