Mietek-Pemper-Preis für Versöhnung und Völkerverständigung
Der Mietek Pemper Preis der Universität Augsburg für Versöhnung und Völkerverständigung wird von dem Augsburger Unternehmer Dr. Georg Haindl gestiftet, der ihn im Jahr 2007 als Reminiszenz an die Lebensleistung des Ehrenbürgers der Universität und der Stadt Augsburg, Mieczysław Pemper, ausgelobt hat. Pemper (1920 - 2011) war Gefangener im KZ Krakau-Płaszów. Dem Lagerkommandanten Amon Göth als persönlicher Schreiber zugewiesen, gelang es Pemper unter Einsatz seines Lebens, im Verbund mit dem deutschen Fabrikbesitzer Oskar Schindler 1.100 Juden vor dem sicheren Tod im Vernichtungslager Auschwitz zu retten. Pemper hatte damals die lebensrettende Idee, Schindlers Unternehmen als „siegentscheidend“ einstufen zu lassen und damit alle Mitarbeiter vor der Vernichtung zu bewahren.
Die Friedensstadt Augsburg
Zugleich knüpft der Preis an den Anspruch der Friedensstadt Augsburg an, das Vermächtnis des im Jahre 1555 geschlossenen Augsburger Religionsfriedens zeitgemäß zu pflegen und umzusetzen. In Ergänzung zu dem seit 1985 vergebenen Augsburger Friedenspreis, der auf Verdienste um die Verständigung zwischen den Religionen und Konfessionen abhebt, ist der Mietek Pemper Preis der Universität Augsburg für Versöhnung und Völkerverständigung der Würdigung herausragender aktiver, nachhaltiger und unkonventioneller Leistungen bei der Bearbeitung säkularer Konflikte in Politik und Gesellschaft gewidmet.
Die Jury
Die Jury, bestehend aus dem Stifter des Preises, der Präsidentin der Universität Augsburg, dem Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg-Schwaben sowie der Bayerischen Wissenschaftsministerin/dem Bayerischen Wissenschaftsminister und dem Oberbügermeister der Stadt Augsburg, verleiht den Mietek Pemper Preis der Universität Augsburg für Versöhnung und Völkerverständigung an Personen der Zeitgeschichte mit einem demjenigen Pempers vergleichbaren persönlichen Einsatz im Dienste der Versöhnung und Völkerverständigung.
Preisträgerinnen und Preisträger
2022: Dieudonné Kibinakanwa, Direktor der Great Lakes Peacebuilding Initiative
Laudatorin: Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Friedensstadt Augsburg
2018: Teresita Gaviria, Vorsitzende des Vereins „Caminos de Esperanza. Madres de la Candelaria“
Laudatorin: Barbara Lochbihler (Außen- und menschenrechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament und Vizepräsidentin des EP-Menschenrechtsausschusses)
2016: Luigi Ciotti, Gründer der Anti-Mafia-Vereinigung„Libera“,
Laudatorin: Petra Reski (Schriftstellerin und Journalistin)
2014: Selline Korir, Mitbegründerin und Leiterin des „Rural Women Peace Link“
Laudatorin: Heidemarie Wieczorek-Zeul (ehem. Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
2012: Khaled Abu Awwad und Nir Oren, Parents Circle Families Forum
Laudator: Dr. h. c. Henry G. Brandt (ehem. Landesrabbiner)
2009: Richard C. Holbrooke, ehem. US-Sonderbeauftragter für Pakistan und Afghanistan
Laudator: Wolfgang Ischinger (deutscher Diplomat und ehem. Vositzender der Münchner Sicherheitskonferenz)
2007: Carla Del Ponte, ehem. Chefanklägerin sowohl des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien, als auch des Internationalen Strafgerichtshofs für Ruanda
Laudatorin: Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Jutta Limbach (ehem. Präsidentin des Goethe-Institutes)
Universitätsreden
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