Italiano e pseudoitaliano nel cinema (Mara Papaccio)

Screenshot aus dem Film The Talented Mr. Ripley (1999)

Italiano e pseudoitaliano nel cinema angloamericano e tedesco: un’analisi (socio)linguistica e conversazionale
 

And we call it bella notte... wer kennt das schöne Lied nicht, welches bei der berühmten Spaghetti-Szene in Susi und Strolch (USA, 1955) von Tony und Joe – den italoamerikanischen Gastwirten – gesungen wird? Die zwei Italoamerikaner sprechen Englisch mit den Merkmalen, die ihnen (stereotypisch) zugeschrieben werden, zuallererst indem sie nach jeder letzten Silbe einen Vokal hinzufügen. Die italienische Sprache und ihre Melodie werden gerne imitiert und nebenbei für lustige, fröhliche Sketches in Filmen und Serien in Szene gesetzt. Außerdem dient die italienische Sprache häufig der romantischen Stimmung und/oder hilft dabei, eine Filmfigur sofort zu charakterisieren: der gutmütige Koch, die großzügige Mutter, der Frauenheld, der Mafioso usw. In der Geschichte des Weltkinos haben italienische Menschen und ihre Sprache, u.a. aufgrund ihrer Migrationsgeschichte, einen besonderen Platz eingenommen.

 

Für mein Dissertationsprojekt analysiere ich die Darstellung des Italienischen in einem Korpus von 108 deutsch- und englischsprachigen Filmen, die zwischen 1930 und 2022 erschienen sind. Dabei werden die Filmabschnitte, in denen eine italienische Varietät vorkommt, nach typischen linguistischen Merkmalen untersucht: Wer spricht Italienisch, wie und warum? Die (sozio-)linguistische und konversationelle Analyse erlauben es festzustellen, ob die italienische Sprache bzw. ihr Klang als Farbgebung für den komischen Effekt verwendet wird oder ob es eher darum geht, die Zugehörigkeit einer Figur zu untermauern. Darüber hinaus kann anhand des sich auf über 90 Jahre erstreckenden Korpus festgestellt werden, ob es Unterschiede in der Darstellung der Sprache im Laufe der Zeit gibt oder ob sich Repräsentationsmuster in der Geschichte des deutsch- und englischsprachigen Kinos wiederholen.


Mara Papaccio ist seit April 2024 wissenschaftliche Mitarbeiterin für Italienische Sprachwissenschaft am Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft der Universität Augsburg. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Sprache in italienischen Medien und die oben beschriebene Arbeit ist ihr Dissertationsprojekt.

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