AiF
Projektstart | 01.01.2012 |
Projektende | 31.12.2014 |
Laufzeit | 36 Monate |
Projektträger | Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) |
Projektverantwortung vor Ort |
Prof. Dr. Fritz Böhle |
Beteiligte WissenschaftlerInnen der Universität Augsburg |
Dr. Tanja Cvetnic |
Zusammenfassung
Trotz fortschreitender Automatisierung und Visionen pilotenloser Verkehrsflugzeuge, sind in absehbarer Zeit eher Technikkonzepte zu erwarten, die grundsätzlich davon ausgehen, dass auf die menschliche Beteiligung bei der Steuerung im Luftverkehr nicht verzichtet werden kann. Erfahrungen in der Praxis verweisen auf grundlegende Grenzen der Technisierung und der Ersetzbarkeit menschlicher Arbeit. Die vorliegende Untersuchung setzt an den unterschiedlichen Vorstellungen über die Rolle des Menschen in diesem Arbeitssystem an. Die These dieses Forschungsprojektes ist, dass auch dann wenn menschliche Arbeit als unverzichtbar betrachtet wird, gleichwohl wichtige menschliche Leistungen und Kompetenzen unterschätzt und ausgeblendet werden. Dies betrifft im Besonderen die Bewältigung von Unwägbarkeiten technischer Systeme auf der Grundlage eines speziellen Erfahrungswissens und informell-situativen Handelns. Die Untersuchung richtet sich auf das Zusammenwirken von Mensch und Technik nach dem Konzept der verteilten Handlungsträgerschaft und fragt in diesem Rahmen nach in der Praxis auftretenden aber bei der Auslegung technischer Systeme und im Personaleinsatz nicht berücksichtigten Anforderungen an menschliche Arbeit. Neben generellen Erkenntnissen über die Anforderungen an menschliche Arbeit in komplexen technischen Systemen, sind weiterführende Aufschlüsse darüber zu erwarten, in welcher Weise hier eine Verschiebung - nicht nur des expliziten, fachlichen Wissens - sondern auch des Erfahrungswissens vom „fliegerischen Können“ hin zum Management technischer Systeme stattfindet. Die empirischen Untersuchungen beruhen auf Methoden konzeptuell geleiteter, explorativer, qualitativer Sozialforschung.