LedivA

Arbeit oberhalb der ‚mentalen Dauerbelastungsgrenze‘. Leistungsregulierung bei qualifizierter digital vernetzter Arbeit
Projektstart 01.09.2018
Projektende 31.08.2021
Laufzeit 36 Monate
Projektträger Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), PTKA
Projektverantwortung vor Ort Dr. Tanja Merl, Prof. Dr. Fritz Böhle, Dr. Ursula Stöger, Dr. Margit Weihrich
Beteiligte WissenschaftlerInnen der Universität Augsburg

Dr. Tanja Merl

Prof. Dr. Fritz Böhle

Dr. Ursula Stöger

Dr. Margit Weihrich

Beteiligte WissenschaftlerInnen / Kooperationen Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. – ISF München (Koordination)
Universität Augsburg, Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt
Klinikum der Universität München, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin
PR-Tronik Elektronik-Handels GmbH
Glomb Blechbearbeitung GmbH & Co. KG
REFLEXA-WERKE Albrecht GmbH

 

 

Zusammenfassung

 

Die Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt fokussiert im Rahmen ihrer arbeitssoziologischen Untersuchungen beim Projektpartner PR-Tronik GmbH sowie bei weiteren Unternehmen der Dienstleistungsbranche, insbesondere Distributions- und Logistikunternehmen, die Entwicklungen im Kontext digital vernetzter Arbeit in der in hohem Masse von Digitalisierung geprägten Dienstleistungsbranche. Auszugehen ist neben einer Arbeitsintensivierung das Entstehen eines neuartigen Typus digital vernetzter Arbeit mit spezifischen Belastungskonstellationen, die es in Gesundheitsprävention und Arbeitsgestaltung zu berücksichtigen gilt. Weiterhin beleuchtet die Forschungseinheit mithilfe des Konzepts der alltäglichen Lebensführung potentielle Belastungen durch eine zusätzliche Durchdringung des Privaten mit digitalen Kommunikations- und Informationsprozessen.

 

Beschreibung

 

Dauerbelastung – Gesundheitsförderung bei digital vernetzter Arbeit

In der Arbeitswelt kommen zunehmend digitale Technologien zum Einsatz. Dabei werden auch unterschiedliche Arbeitsbereiche miteinander vernetzt. Dies gilt mittlerweile selbst für traditionelle Arbeitsfelder, wie Produktion und Vertrieb. Beschäftigte können trotz räumlicher Trennung gemeinsam auf Informationen zugreifen und sowohl unternehmensintern als auch -übergreifend zusammenarbeiten. Hierdurch erweitern sich Aufgaben und Handlungsspielräume. Gleichzeitig führt die Digitalisierung zu einer Beschleunigung von Abläufen und verlangt unmittelbare Reaktionen der Beschäftigten. So werden z. B. der zeitgleiche Zugriff auf Planungsunterlagen oder die Reaktion auf kurzfristige Kundenwünsche immer dringlicher. Dies erzeugt permanent hohe Arbeitsanforderungen und kann zu Dauerbelastungen führen. In der Praxis steht derzeit jedoch die technische Entwicklung und Umsetzbarkeit von Vernetzungstechnologien im Vordergrund, während Fragen nach den (veränderten) Anforderungen an menschliche Arbeit zumeist ausgeklammert werden.

Das Forschungsprojekt LedivA untersucht in beteiligten Unternehmen, welche physischen und psychischen Belastungen durch Arbeit mit digitalen, vernetzten Anwendungen entstehen können. Ziel dabei ist, ein arbeitssoziologisches und -medizinisches Analysekonzept zu entwickeln, mit dem Forscher und Arbeitsmediziner ‚mentale Dauerbelastungsgrenzen‘ und daraus resultierende Gefährdungen für die Gesundheit der Beschäftigten identifizieren können.

 

Vorgehen

Im Forschungsprojekt werden dabei arbeitssoziologische Fallstudien in beteiligten Unternehmen in den Arbeitsbereichen Kundenmanagement, Vertrieb und Produktion in Form von Arbeitsplatzbeobachtungen sowie Beschäftigten- und Experteninterviews durchgeführt. Die arbeitssoziologische Untersuchung erfolgt dabei parallel zu arbeitsmedizinischen Untersuchungen. Beide Untersuchungen werden gemeinsam konzipiert und aufeinander bezogen ausgewertet. Des Weiteren verfolgt das Forschungsprojekt LedivA den Ansatz, gemeinsam mit Beschäftigen und Führungskräften bereichsspezifische Maßnahmen der Gesundheitsförderung bei digitalisierter Arbeit zu entwickeln, zu erproben und zu überprüfen. Diese Maßnahmen werden im Verlauf des Projektes in übertragbare Konzepte überführt.

 

Ziele und Projektergebnisse

Mit dem arbeitssoziologisch, -medizinisch und -psychologisch fundierten Konzept der ‚mentalen Dauerbelastungsgrenze‘ wird ein generalisiertes Instrument zur Bewertung psychosozialer Belastungsgrenzen eingeführt und empirisch begründet. Die entwickelten Instrumente und Maßnahmen werden für die Integration in das betriebliche Gesundheitsmanagement von KMU in Produktion und Dienstleistung aufbereitet und einer breiten Öffentlichkeit (Wissenschaft/Praxis) zur Verfügung gestellt.

 

Verbundkoordination und Kontakt

Verbundkoordination: Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. – ISF München

 

Kontakt:

 

Universität Augsburg

Forschungseinheit Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt – Prof. Dr. Fritz Böhle

Eichleitnerstraße 30

86159 Augsburg

Telefon (Sekretariat): 0821 598 4094

Dr. Tanja Merl: tanja.merl@phil.uni-augsburg.de

Dr. Ursula Stöger: ursula.stoeger@phil.uni-augsburg.de

Dr. Margit Weihrich: margit.weihrich@phil.uni-augsburg.de

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