Eine zunehmend dynamische und komplexe Welt besser zu verstehen und darauf aufbauend gute Entscheidungen zu treffen; dazu wollen wir mit unseren Forschungsaktivitäten Beiträge leisten. ;     

 

Menschen mit Leitungsaufgaben stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Bei vielen dieser Herausforderungen spielt menschliches Verhalten in digitalisierten Kontexten eine entscheidende Rolle; z.B. wenn es darum geht:

  • nützliches Wissen in Betrieben weiterzugeben
  • sich schnell und nachhaltig weiterzubilden
  • Gefahren der Digitalisierung aufmerksam und bewusst zu begegenen

Die Wurzeln der Professur liegen im Bereich Business Intelligence & Analytics. Aktuell versuchen wir den klassischen sachorientierten Anwendungsbereich durch Aspekte von Persuasive Technology auf menschliches Verhalten in den oben genannten Bereichen zu erweitern.

Aktuelle Forschungsprojekte

Was ist das Kernproblem?

Informationen und Erfahrungswerte in betrieblichen Kontexten sind häufig an einzelne Menschen gebunden und gehen verloren, wenn Personen, die relevante Erkenntnisse und Fertigkeiten erworben haben, z. B. wegen Stellenwechsel, hoher Arbeitslast oder Krankheit für einen persönlichen Austausch nicht verfügbar sind oder sich nicht mehr an entscheidende Details erinnern können. Folgen sind u. a., dass Fehler wiederholt oder Aufgaben mehrfach – teilweise inkonsistent – erledigt werden. Das wiederum führt zu vermeidbaren Kosten sowie zu erhöhtem Stress und negativen gesundheitlichen Folgen.

Um Wissen zu erfassen, gibt es bereits Anwendungssysteme z. B. in den Kategorien To-Do-Listen, Wikis und Prozessdokumentationen sowie Methoden und Theorien, auf welche Art Wissen dokumentiert werden kann und sollte. Doch trotz dieser Lösungen bestehen in der betrieblichen Praxis Defizite, Wissen zweckmäßig zu dokumentieren, weil Anwender*innen Wissensdokumentation durch ihr Verhalten nicht geeignet umsetzen. Ursachen sind unter anderem mangelnde Motivation und unzureichendes Bewusstsein für den zukünftigen Nutzen, sodass Wissensdokumentation oft als großer, unattraktiver Aufwand empfunden wird.

 

Welche zentrale Forschungsfrage soll beantwortet werden?

Wie sollte ein Behaviour-Change-Support-System (BCSS) gestaltet sein, um Anwender zu veranlassen, Wissensdokumentation nachhaltig umzusetzen?

 

Welche Erkenntnisbeiträge streben wir an?

  • deskriptiv:
    Überblick zu bestehenden Methoden, Theorien und Anwendungssystemen zur Wissens-, insbes. Aufgabendokumentation
  • pragmatisch:
    Prototypische Entwicklung eines Behaviour-Change-Support-Systems zur Förderung nachhaltiger Wissensdokumentation
  • theoretisch:
    Evaluation der Faktoren für Akzeptanz und Wirksamkeit IT-gestützter Maßnahmen zur Verhaltensänderung bei der Wissensdokumentation

In welchem Status befindet sich das Projekt?

Der derzeitige Prototyp als mobile Android-Applikation umfasst derzeit den ersten Schritt, Bewusstsein für ein Problem zu bilden. Das Artefakt wird stetig aufgrund von Evaluationsergebnissen weiterentwickelt und um weitere Schritte ergänzt, wie Zielsetzung, erste Aktion und die Bildung von Gewohnheit.

Was ist das Kernproblem?

In einer von Dynamik und Komplexität geprägten Welt ist ein zunehmend bedeutsamer Erfolgsfaktor, dass Menschen sich Wissen und Fertigkeiten schnell und zielführend aneignen können. Die Wissensvermittlung in Vorlesungen, Kursen und Trainings wird zunehmend in Form von E-Learning bzw. Blended Learning angeboten.

Die voranschreitende Digitalisierung der Lehr- und Weiterbildungsangeboten, verschiebt die Verantwortung bzw. Koordination des Lernprozesses zunehmend vom Lehrenden auf die Lernenden. Das ermöglicht selbstgesteuertes Lernen, setzt damit jedoch auch eine gewisse Lernkompetenz voraus. Fehlt diese Kompetenz, können die Vorteile digitalisierter Lehrangebote nicht genutzt werden und Lernen wird häufig als belastender Stress wahrgenommen.

Welche zentrale Forschungsfrage soll beantwortet werden?

Wie sollte ein Assistenz-System gestaltet sein, das es Lernenden ermöglicht, erfolgreich zu lernen?

 

Welche Erkenntnisbeiträge streben wir an?

  • deskriptiv:
    Überblick zu bestehenden Methoden, Theorien und Anwendungssystemen im Kontext selbstreguliertem Lernens
  • pragmatisch:
    Prototypische Entwicklung eines Assistenz-Systems zur individuellen Begleitung von Lernprozessen
  • theoretisch:
    Evaluation der Faktoren für Akzeptanz und Wirksamkeit IT-gestützter Assistenz in Lernprozessen

In welchem Status befindet sich das Projekt?

Erste Studien zum erreichten Stand sowie die Entwicklung und Evaluation eines initialen Prototyps sind abgeschlossen. Im nächsten Schritt werden aufbauend auf den ersten Erkenntnissen Lernangebote und Assistenzmaßnahmen dazu weiterentwickelt.

Was ist das Kernproblem?

Nahezu täglich liest, sieht und hört man in den Nachrichten von immensen Schäden, die Unternehmen, öffentlichen Betrieben wie Universitäten oder Krankenhäusern sowie Privatpersonen durch Cyberangriffe entstehen.

Im Kampf dagegen gibt es bereits viele technische Lösungsansätze. Doch diese sind bei weitem nicht in der Lage, alle Angriffe abzuwehren, denn Angriffe werden zunehmend zielgerichteter und qualitativ besser. Angreifer wenden etwa Social-Engineering-Methoden an, um Sicherheitssysteme zielgerichtet zu umgehen, sodass auch in absehbarer Zeit wohl nicht alle Bedrohungen technisch automatisiert abgewehrt werden können. Eine sehr große Schwachstelle bleibt nach wie vor: Unreflektiertes oder von falschen Annahmen beeinflusstes menschliches Verhalten bei der Nutzung von PCs, Tablets und Smartphones.

Obwohl Betriebe teilweise massiv in entsprechende Schulungs- und Trainingsmaßnahmen investieren, sind die Ergebnisse von Penetrationstests, insbes. mit fingierten Phishing-E-Mails oft erschreckend.

 

Welche zentrale Forschungsfrage soll beantwortet werden?

Wie sollten Informationssicherheits-Trainingskonzepte gestaltet sein, sodass sich die Adressaten nachhaltig sicherheitsbewusst in digitalen Kontexten verhalten?

 

Welche Erkenntnisbeiträge streben wir an?

  • deskriptiv:
    Überblick zu bestehenden Methoden, Theorien und Anwendungssystemen im Kontext von Informationssicherheitstrainings
  • pragmatisch:
    prototypische Entwicklung eines Informationssicherheitskonzepts auf Basis eines Trainingssystems, das Lernprozesse effizient und wirksam in den Arbeitsalltag integriert und fördert
  • theoretisch:
    Evaluation der Faktoren für Akzeptanz und Wirksamkeit IT-gestützter und analoger Maßnahmen zur Verbesserung eines sicherheitsbewussten Verhaltens

In welchem Status befindet sich das Projekt?

Erste Studien zum erreichten Stand sowie erste kleine Experimente zu Penetrationstests sind abgeschlossen. Im nächsten Schritt geht es darum das Grundkonzept entsprechender Trainingsmaßnahmen sowie entsprechend zweckmäßiger Evaluation weiterzuentwickeln.

 

Suche